cherry

five

Seit ich wusste, dass Juliana gegenüber von Tom wohnte, konnte ich mich gar nicht mehr richtig aufs Zocken konzentrieren. Normalerweise gewinn ich immer bei GTA, was war heute bloß los mit mir? Egal... "Sorry bro, ich muss los! Hab noch einiges zu tun..." "oh, ok. Klar! Dann mal los. Ich kann nur hoffen, dass es mit einem Geschenk für Juliana zu tun hat. So wie die dich in der Pause angestarrt hat... Hast sie anscheinend immer noch nicht gratuliert!" Er grinste am Ende seiner aussage und schob mich dann aus der Tür raus und
schloss sie hinter mir. Sofort ging ich nach draußen und machte ich mich auf den weg zu Starbucks, weil man da immer freies Internet hatte. Dort angekommen holte ich mir einen Cappuccino und ignorierte dabei flissentlich alle flirtversuche der, viel zu stark geschminkten, Bedingung.
Nachdem ich mein Getränk erhalten hatte, setzte ich mich an einen freien Tisch und fing sofort an zu Google. Ich informierte mich über die Begriffe "Von der Nacht verzaubert" und natürlich "Amy Plum".

Endlich nach einer stunde, hatte ich herausgefunden, dass genau die Amy plum, die Lieblingsautorin von Juliana, noch heute abend eine Vorlesung in der hiesigen stadtbücherei halten würde. War nur zu hoffen, dass da noch Platz für meine... also für Juliana und mich ist.
Sofort checkte ich noch die Adresse, ging dann zum Buchladen, der direkt neben Starbucks war, und schaute mich um. Scheiße, ich war noch nie, niemals nie in einem buchverkaufsdingens und wusste nicht was ich machen sollte. Etwas ratlos schaute ich mich um. Da tippte mich plötzlich jemand auf die Schulter. Hastig drehte ich mich um und die Starbucks-kellnerin stand vor mir. War sie mir gefolgt? " Ähm ja... Was ist denn?" "Also ich... Ich wollte nur... Kann ich... Ich will eigentlich nur nach deiner Nummer fragen und dachte mir, naja du bist heiß und so also..." Ich unterbrach sie: "Nein danke. Keinerlei Interesse! Sorry! Aber nein"Ich flüchtete in den hinteren teil des Ladens. Hatte ich gerade ein Mädchen abgewiesen?! Seit wann und warum? Ach egal. Sie war nicht mein typ, deswegen. Oder hatte es einen anderen grund?

Juliana's Sicht

Nachdem ich mir eine *Geburtstags*-pizza gemacht und gegessen hatte, lag ich wieder auf meinem Bett. Warum war Paul heute nicht einmal zu mir gekommen? Klar, er konnte es morgens nicht gewusst haben. Aber als in der Pause gefühlte hundert Menschen mich umarmt und Happy Birthday gerufen hatten, hätte man ja mal drauf kommen können. Oder etwa nicht? Ich hoffte nur, dass er meine blicke nicht bemerkte, die ich ihm die ganze Zeit über zugeworfen hatte... Aber tom hatte es bemerkt. Hoffentlich sagt er das nicht Paul! Ich hatte die beiden nach der Schule in Toms Haus gehen sehen, das direkt neben meinem stand. Von meinem Bett aus sah ich den beiden beim zocken zu. Ob Paul immer so schlecht spielte? Egal, nach einer Stunde stand er jedenfalls abrupt auf und tom schob ihn aus der Tür.
Während ich über all das noch nachdachte, klingelte es an der Tür.
Ich sprang auf. Ob es meine Eltern sind? Ich riss die Tür auf.
Und wollte sie am liebsten gleich wieder zuwerfen, als ich sah, wer da stand. Paul...
"Hey!" lachte er leise und ging an mir vorbei ins Haus und setzte sich ungefragt auf das Sofa, das in unserem Wohnzimmer stand. "Hey.", murmelte ich. Auf dem weg zu ihm lief ich an einem Spiegel vorbei und hätte beinahe losgeschrien. Ich sah schrecklich aus! Meine Haare waren zerzaust und meine Klamotten trugen fettflecken von der pizze. So eine scheiße.
Ich schlich mich ins Wohnzimmer. Paul saß da, schaute sich um und bemerkte mich.
" ich...also ich geh mal kurz hoch und zieh mal was anderes an, Ok?" sagte ichund wollte schnell an ihm vorbei zur Treppe.
Doch er bekam mich am arm zu fassen und riss mich so zurück zu sich. Ich, tollpatsch in Person, stolperte über meine eigenen Füße und flog regelrecht auf seinen schoß. Er fing an zu lachen. Ich bekam einen hochroten Kopf, musste aber kurz danach auch anfangen und kicherte laut los.
Als wir uns wieder gefasst hatten, bemerkte ich die Tüte neben der Couch. Ich wollte gerade danach greifen, da ich sie nicht dahin gestellt hatte, als Paul seine arme um mich legte, mich somit noch näher an sich heran zog und mir happy birthday, du süßer tollpatsch ins Ohr flüsterte. Ich, vollkommen perplex, atmete erstmal seinen Duft ein. Beinahe zeitgleich schreckte ich hoch, löste mich von ihm und meinte so gefühlskalt wie es mir nach so einem berauschenden duftbad eben gelingen konnte: "Ach! Dass du auch mal daran denkst." Ich verschränkte meine arme. Da Paul große Augen macht, lies ich sie aber sofort wieder fallen. Lizzy hat also damit recht, dass das ganz schön pusht...
"Ähm jaaaaa... Sorry, wirklich! Ich wollte zu dir. Aber da waren sooo viele Menschen und da wollt ich nicht stören..." Als ob du gestört hättest, dachte ich.
Er redete weiter. "Ich hab aber was für dich!" Mit diesen Worten über gab er mir die mysteriöse Tüte. Ich schaute hinein.
Und begann zu kreischen.
Alle drei Bände *Von der Nacht verzaubert* lagen in ihr. O.M.G. !!!!
Ich nahm das erste Buch heraus. Und da Seh ich es... Hand signiert von Amy plum.
"Die hatten bur den ersten teil signiert da und da dachte ich das passt, weil teil zwei von Geschenk und Wiedergutmachung eine Vorlesung von Amy ist, die heute stattfindet. Da kann sie die anderen ja nich unterschreiben..."
Ich sah ihn an. Dann sprang ich in seine arme, die er gerade noch rechtzeitig für mich öffnete. "Danke. Danke! Danke! Du bist der allerbeste!!! Du bist der Wahnsinn!!!! Du bist...!"

Paul's Sicht

"Was bin ich?", flüsterte ich. Doch so richtig bekam ich es nicht mit. Ich sah in ihre lieber in ihre augen. Ihr Augen... Sie glitzern wie Sterne. Scheiße, ist das kitschig. Aber wahr... Jetzt funkelten sie sogar noch heller vor Freude. Und ich war der grund. Ich lächelte.
Sie löste ich von mir. Schade...
Aber auch sie hatte sich kurz in meinen Augen verloren.
Ich lächelte noch mehr.
" Du hast heute gesagt, oder??? Oh Gott! Dann muss ich mich ja noch umziehen! Und meine haare!" , jammerte sue verzweifelt.
Ich nahm sie nochmal kurz in meine arme. "Du schaffst das schon! Wir haben noch genug Zeit! Mach du dich nur fertig."
Sie nickte und verschwand nach oben.
Und ich? Ich wartete.

Nach Ewigkeiten (1,5 Stunden !!!!) hörte ich Schritte und danach leise tapser auf den treppenstufen.
Ich stand auf und drehte mich zur Treppe um. Was ich da sah konnte ich nicht beschreiben.
Juliana war immer, wirklich immer, hübsch aber jetzt?
Wow...
Sie hatte ihre langen Haare zu einem seitenzopf geflochten, sodass sie zwar gemacht, aber nicht übertieben perfekt wirkten.
Und ihr Outfit... Es war schlicht und trotzdem atemberaubend...
Einfach wie für sie gemacht.
Sie trug ein einfaches, kurzes, schwarzes shirt und einen blumenrock. Bei jeder anderen hätte ich es zu kitschig gefunden. Aber jede andere ist nicht Juliana.
Dazu hatte sie ein kleines goldenes Armband gewählt und schwarze ballerinas. Einfach schön...
Und ich durfte den ganzen abend mit ihr verbringen.