9.Kapitel

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Wir waren draußen. Ich konnte es nicht glauben, wir hatten es geschafft zu fliehen. Ich sah keinen Wolf in unserer Nähe, also waren wir tatsächlich in Sicherheit. Ein Gefühl der Erleichterung durchquerte meinen Körper, doch zu gleich auch ein Gefühl der Angst. Ich wusste nicht wohin wir sollten. Ich musste uns in Sicherheit bringen, doch zuvor musste ich uns etwas zu essen besorgen. Da ich aus meinem Fehler gelernt hatte, nahm ich meinen Bruder mit auf die Jagt. Es dauerte nicht lange bis uns das erste Reh zum Opfer fiel. Nach unserer erfolgreichen Jagt machten wir uns sofort auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Wir irrten Stunden im Wald herum, bis wir schließendlich eine Höhle fanden. Wir beschloßen die Nacht dort zu verbringen und am nächsten Tag weiter zu ziehen, schließlich war es inzwischen schon dunkel geworden. Am nächsten morgen setzten wir unsere Suche fort. Und wir hatten Glück, wir fanden eine kleine Waldhütte. Sie schien unbewohnt zu sein. Die Tage vergingen, zwar nur sehr langsam, aber sie vergingen. Ich dachte immerzu an Shila, genauso an meine Mutter. Ich vermisste sie, jedoch konnte sie keiner mehr zurückholen und diese Tatsache musste ich einsehen. Noch schlimmer war es jodoch, zu wissen allein an meinem Geburtstag zu sein. Ich hatte zwar meinen Bruder, doch das war nicht das selbe, ohne meine Mutter. Ich fühlte mich eben alleine, dagegen konnte ich nichts tun. Ich wurde bald 16 und dies sollte doch einer der schönsten Geburtstage sein. Das konnte ich mir nicht vorstellen, schon gar nicht jetzt. Nicht nach meinem, wie könnte man es passend beschreiben. Ich würde sagen "Abenteuer", nicht nach meinem sogenannten Abenteuer. Ein paar Tränen strömten aus mir. Ich wollte sie mir zwar verkneifen, aber es ging nicht, sie kamen einfach. Als mein Bruder mein Schluchzen hörte, kam er zu mir ins Zimmer und versuchte mich zu trösten. Er erzählte mir schöne Geschichten, die wir früher mit Mutter zusammen erlebt hatten. Er zauberte mich ein Lächeln ins Gesicht. Er war der einzige der mich Verstand, der einzige der gleich fühlte. Wir waren zwar allein, aber immerhin hatten wir uns und das gab uns Kraft.

Das Leben eines WerwolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt