#4 3.OneShot

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Endlich, nach einem Jahr im Ausland sehe ich meinen besten Freund Thomas wieder.
Ein Jahr ohne ihn hat mir gezeigt, dass er mehr als mein bester Freund ist. Ein Jahr ohne ihn war nicht auszuhalten, ein Jahr ohne den Menschen den man liebt.

Washington DC am Morgen

Langsam hebt das Flugzeug ab. Es fliegt höher und höher, bis wir über den Wolken sind, keine 15 Stunden und dann sehe ich ihn wieder.

2 Stunden vor der Landung

Ich bin so aufgeregt, nur noch 2 Stunden und ein paar Worte und dann kann ich (hoffentlich) meinen 'boyfriend' in den Armen halten. Ich will nie wieder auch nur einen Tag ohne ihn verbringen, ich will jede Sekunde meines Lebens mit ihm verbringen. Jede Sekunde seinen Atem spüren. Zusammen mit ihm lachen, feiern und einfach wunschlos Glücklich sein.
Mein Thomas <3

Ein paar (Wohn)Blocks von Thomas entfernt

Von weitem höre ich Sirenen, laute rufe, aber das alles dringt nicht zu mir. Ich gehe mit Vorfreude die Straßen entlang, freue mich Thomas endlich wieder zu sehen. Doch als ich den Wohnblock von Thomas entdecke, stockt mir der Atem.

Rauch quillt aus den Fenstern,alles steht in Flammen, die Sirenen dringen nun vollkommen in mein Bewusstsein ein. Vor dem Haus stehen mehrere Löschfahrzeuge und Rettungs Transportwagen(RTW). Ich laufe auf die RTWs zu, will nach Thomas suchen, doch ein Sanitäter hält mich zurück.
Ich sehe Thomas in dem RTW liegen, sein Gesicht komplett verbrannt, durch einen durchsichtigen Schlauch fließt eine Flüssigkeit. Der Sanitäter schließt die Türen und schon fährt der RTW Richtung Krankenhaus.

Tränen zieren mein Gesicht, sie laufen über mein Gesicht bis sie auf den Boden fallen. Lange Zeit sehe ich Thomas, eher gesagt dem RTW indem er liegt, hinterher, bis er um eine Ecke biegt.

Wie gelähmt stehe ich auf der Stelle bis mich jemand von hinten umarmt. Ich drehe mich um und sehe in das ebenfalls durch Tränen gezierte Gesicht von Miriam, einer Schulfreundin.

2 Tage später

Ich sitze in einem weißen Zimmer, piepsende Geräte stehen in der Ecke, in dem Bett, welches in der Mitte des Zimmers steht, liegt mein geliebter Thomas. Kalkweiß in öder Krankenhauskleidung, mit einem Verband über die linke Gesichtshälfte.

......

2 Monate nach dem Unglück

Thomas Zustand hat sich nicht gebessert, die Ärzte wollen die Lebenserhaltenden Maschinen abschalten. Sie wollen ihn sterben lassen. Mein Thomas. Ich weiß nicht was ich ohne ihn machen soll. Ich konnte ihm nicht einmal sagen, was ich für ihm empfinde. Das ich ihn liebe. Das er das wichtigste in meinem Leben ist. Das ich ohne ihn nicht leben kann.

27.01.16

27.01.16 soll das Sterbedatum für Thomas werden. Sein Geburtstag. Um 9:00 Uhr werden die Maschinen abgestellt, Thomas wird sterben.
Jetzt ist es 8:32 Uhr, ich sehe ihm ins Gesicht, streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht und weine. Ich spüre die nassen Spuren die die Tränen auf meinem Gesicht hinterlassen. Eine Träne tropft auf Thomas Gesicht. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und nehme seine Hand.

.....

In 7 Minuten ist er tot. Ich bilde mir ein er würde noch aufwachen. Seine Augen aufschlagen und mich ansehen. Den Rest seines Lebens mit mir verbringen, glücklich sein.

Meine Hand spannt sich an, ich bilde mir schon wieder ein das seine Hand meine gedrückt hat, aber das kann nicht sein. Er wird sterben.
Ein Arzt kommt ins Zimmer und sein Mundwinkel geht nach oben. Ich sehe ihn verheult an und frage warum er lächeln kann. Er erwiedert das ich ihm in die Augen sehen soll.
Ich wende meinen Blick zu Thomas und sehe seine braunen Augen. Er sieht mich an. Er lebt.

HaltSo'nPaarOneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt