Der Mund kann auch dann lachen, wenn das Herz weint♡♥♡

Mein netter Vater

Scheiße! dachte ich nur noch, bevor ich in meinen Vater rein rannte, der gerade von seiner Nachtschicht kam. Ich stolperte ein paar Schritte rückwärts, aber fing mich relativ schnell wieder.
Er fing gleich an auf mir rumzuhacken: "Boa du Missgeburt! Pass doch auf wo du hinläufst! ... Was machst du überhaupt noch hier? Müsstest du nicht in der Schule sein?" Ich schaute kleinlaut zu Boden und antwortete nur mit einem kleinen Nicken, als er auch schon fortfuhr: "Hast du denn keinen Wecker oder kennst du die Uhrzeit nicht? ... Du kriegst echt nichts auf die Reihe. Sei bloß froh das ich noch da bin, sonst würdest du auf der Straße versauern. Obwohl, ...... wär wohl eigentlich das richtige nachdem du deine Mutter umgebracht hast. Pah! Du undankbares Balk! Und jetzt verschwinde aus meinem Blickfeld!" Ich lief so schnell ich konnte an ihm vorbei und die Straße runter Richtung Bus.

Dieses Arschloch kann mich mal! Was bildet der sich eigentlich ein?! Wär ich nicht so nett, würde er schon um hilfe röchelnd am Boden liegen. Mit gebrochenen Knochen, blauen Flecken und in Blut getränkt natürlich.

Als hätte der Tag nicht schon scheiße genug angefangen, musste ich jetzt auch noch feststellen, dass mein Bus schon weg war. Na toll! Und wie soll ich jetzt zur Schule kommen? Vielleicht fliegen? Ich hasse diese Welt! Warum passiert immer nur mir sowas? Leicht in Panik ließ ich mich auf einen der Sitze fallen, weil ich nicht wissen wollte wie mein kack Vater darauf reagieren würde, wenn die Schule bei ihm anruft, weil ich nicht da bin. Und sowas nennt sich Montag nach den Sommerferien!

Plötzlich hält ein Auto vor mir. Ich blicke auf und stocke. Was für ein geiles Auto! Ein schwarzer Bugatti mit mattgoldenen Felgen und Streifen an den Seiten. Ich komm aus dem Staunen nicht raus und merke gar nicht, dass der Fahrer das Fenster auf der Beifahrerseite runter gelassen hat und mich mustert. Als er mich anspricht zucke ich zusammen. Jetzt gucke ich ihm in sein Gesicht, schaue ertappt drein. Ich muss nachfragen:"Ähm ... Was haben sie gesagt?" Der Fahrer fängt an zu grinsen und streckt mir seine Hand hin. "Hi. Ich bin Luca und du?"
"Hallo. Ich bin Jeremy."
"Also Jer. Ich wollt eigentlich nur wissen wie ich nach Luckenwalde komme.?"
"Da musst du hier nur immer gradeaus, kurz vor Jüterbog rechts rum und dann wieder geradeaus."
"Danke. Und wo willst du hin? Müsstest du nicht eigentlich schon im Bus sitzen oder schon in der Schule sein?"
"Ähmm ..... ja. Eigentlich schon, aber ich hab verschlafen...."
Man ist das peinlich. Kann er nicht einfach weiterfahren?
Jetzt grinst er auch noch so blöd.
"Und wo willst du jetzt hin?"
"Ich muss auch nach Luckenwalde."
"Dann kann ich dich ja mitnehmen."
Wie jetzt ich soll einfach so bei einem Fremden mitfahren?
"Ich weiß nicht. Ich kenn dich doch gar nicht...."
"Naja, aber wolltest du nicht schon immer mal in einem Bugatti mitfahren? Und sogar umsonst?"
Scheiße! Jetzt hat er mich. Das ist eins meiner Traumautos.
"..... Na gut."
Noch leicht zögernd öffne ich die Beifahrertür und lasse mich in den Sitz sinken. Luca lässt die Scheibe wieder hochfahren und startet den Motor um loszufahren.