Das Spiel und alles Weitere

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Luca war von uns dreien der Größte und sollte in den Angriff. Merc und ich standen hinter ihm. Zayn aus der Zwölften war der Schiri. Ob das fair werden würde? Naja, mal sehen.

Und schon war der Anpfiff zu vernehmen. Zayn warf den Ball an und tatsächlich schnappte sich Luca den Ball, obwohl ihm gegenüber der Größte der gesamten zwölften Jahrgangsstufe stand. Wow! Ich hatte ihn zwar nicht schlecht eingeschätzt, aber so gut? Nie im Leben.

Nach der ersten Halbzeit stand es bereits 27:32 für uns. Besiegten wir gerade wirklich das bis jetzt beste Team? Klar, bisher hatten wir sie auch immer fast besiegt, aber halt nur fast! Und heute sollte es wirklich der erste Sieg sein? Mein Kampfgeist stieg noch weiter, was kaum mehr möglich war, aber auf gar keinen Fall wollte ich jetzt noch verlieren. Der Pfiff zum Pausenende riss mich aus meinen Gedanken und liess meine Aufmerksamkeit wieder zum Spielfeld gleiten. Ich schaute mich noch kurz um und merkte, wie viele Schaulustige sich mittlerweile um den Platz versammelt hatten. Ich entdeckte sogar einige unserer Lehrer. Darunter auch den Coach des Basketballteams und unseren Sportlehrer.

Wieder standen sich Luca und Killian gegenüber. Beide starrten sich hoch konzentriert und ungeheuer kampfeslustig in die Augen. Dann erklang der Pfiff. Erstaunlich wie flink und geschickt Luca doch war, denn wieder schaffte er es, sich den Ball zu schnappen und so ging das Spiel für uns weiter. Nach einem unsportlichen Foul von Levi, einem unserer anderen beiden Gegner, hatte ich einen Freiwurf. Mit einem breiten Grinsen versenkte ich den Ball souverän im Korb. Das hätte Levi eigentlich wissen müssen, dass Werfen auf Distanzen mein Spezialgebiet ist. Vor zwei Jahren bei einem Wettbewerb habe ich ihn haushoch besiegt und seitdem kann er mich nicht leiden. Dabei sollte es damals eigentlich nur ein kleines unbedeutendes Duell zwischen Freunden werden. Das dadurch unsere Freundschaft zerstört wird, hätte ich vorher nie in Betracht gezogen, aber er warf mir vor, ich hätte betrogen. Ich konnte ihn nie mehr umstimmen und von der Wahrheit überzeugen...

Als das Spiel schließlich abgepfiffen wurde, hatten wir tatsächlich gewonnen! Wie auch immer, aber wir hatten es wirklich geschafft. Das war allein Lucas Verdienst. Ich drehte mich um und da stand er mit seinem unverwechselbaren Grinsen und plötzlich erkannte ich den kleinen Jungen von früher in ihm. Er musste es einfach sein! Ich wollte ihn endlich wiedersehen und wissen, warum er damals so plötzlich verschwunden ist.

Seine verschwitzten schwarzen Haare hingen ihm in die Stirn und sein Shirt klebte an ihm wie eine zweite Haut. Wie er da so stand, seinen Kopf in den Nacken legte und aus einer Wasserflasche trank, sah er unglaublich heiß aus. Und dann zog er auch noch sein Shirt hoch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Oh boy, ich falle gleich in Ohnmacht. Seine Muskeln sind der Hammer. Er ist viel zu sexy.

Ich musste meinen Kopf kurz schütteln, um wieder klar denken zu können und zu ihm rüber zu gehen. Wir klatschten ab und ich musste ihn einfach loben und mich bedanken, weil wir endlich einmal gewonnen hatten. Aber er schüttelte grinsend seinen Kopf und meinte, dass das nur als Team möglich war. Da kamen auch schon Merc und Sarah dazu und schlugen mit uns ein. Als ich Merc ihr siegessicheres Grinsen sah, welches sie nur dann aufsetzte, wenn sie etwas wollte, wusste ich, was gleich kommen würde. Und genau wie ich es mir dachte, fragte sie kurze Zeit später: "Hey Luca, hast du nicht Lust in unser Team zu kommen?" Ich musste leicht lachen. Das war wieder so klar. Nur kein Blatt vor den Mund und keine Zeit verlieren. Typisch Merc eben. So viel Selbstvertrauen, wie es ihr an Größe fehlt. Aber dafür liebe ich sie halt.

"Und dann wäre Jer auch nicht mehr so allein."

Oh nein, das hatte sie jetzt nicht wirklich gesagt. Ich warf Sarah einen Todesblick zu und setzte zum Gegenschlag an, doch da antwortete Luca schon: "Klar mach ich mit. Das wollte ich eh noch fragen und wenn es Jer freut." Er schaute mich fragend an und wie könnte ich da noch böse sein. Ich nickte leicht und das Lächeln, das sich dann auf Lucas Lippen legte, war unbeschreiblich. Ich glaubte, ich wäre im siebenten Himmel und Luca wäre mein Engel.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 09, 2023 ⏰

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