Samstag heißt Party - 5 Kapitel

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Das Vibrieren meines Handy's weckt mich auf. Ich bin noch im Halbschlaf, meine Augenlider fallen immer wieder zu, weil sie so schwer sind. Ich tippe auf die hinterlassene Nachricht, indem ich auf die Nachrichten-Leiste tippe.

Hey, heute Abend ist eine Hausparty bei mir, Chicks sind da und viel Alk! ;)

Die Nachricht ist von Jason, einem Kumpel von mir. Er gehört zu unserer Boy Crew in der Schule. Ich sage ihm zu und leg mein Handy neben mein Kissen und dreh mich auf die andere Seite des Bettes, um weiterzuschlafen.
Grade erst von einer Party zurück und schon geht's zur nächsten. Immerhin werde ich mal von einer geilen Jugend erzählen.

Ich bin mit Kyle zur Party mitgefahren, Hayley und Madison sind diesmal nicht mit uns mitgekommen, ich weiß nicht ob die beiden überhaupt eingeladen wurden. Wir betreten den großen Wohnzimmer, der jetzt zu einem Tanzsaal umgewandelt wurde, laute Musik dröhnt von allen Seiten, Gelächter und dazu noch der Geruch von Alkohol, der meinen Geruchssinn reizt. Ich stelle mich zu einem Mädchen, um mit ihr zu tanzen und wechsel nach einer Zeit zur nächsten. Plötzlich sehe ich ein wunderschönes Mädchen. Sie kommt mir bekannt vor, aber ich kenne sie nicht. Ich gehe näher an sie ran, aus Neugier, dann kommt es mir wie ein Blitzschlag - es ist das Mädchen, dass mich gestern nach der Schule wegen dem Rauchen angesprochen hatte. Ich stell mich gegenüber von ihr und tanze erst gegenüber von ihr, um dann eine passende Gelegenheit zu finden, um mit ihr eine Konversation zu beginnen.

"Du siehst unglaublich aus!"  , ich versuche dem Mädchen mein Kompliment laut und deutlich zu sagen, aber durch die Geräusche, die um uns herum sind, ist es anstrengend.

"Danke." 

Ihr Blick wendet sich zum Boden und durch die verschiedenen Lichter die auf uns leuchten, sehe ich ihre Grübchen noch deutlicher.

"Wie heisst du?"

Sie lächelt auf meine Frage nur. Hat sie mich nicht gehört oder will sie mich provozieren? Ich fahre mit meinen Maschen bei Mädchen fort.

"Was darf ich dir zum Trinken bringen?"

Ihr Kopf richtet sich wieder zu meinen.

"Ein Becher Himbeervodka, bitte."

Ich lächel sie an, obwohl ich etwas verwirrt bin, wenn sie das verstanden hat, wieso antwortet sie dann nicht auf meine normale Frage nach ihrem Namen? Ich drehe mich von ihr weg, aber gib ihr nochmal einen Blick über meine Schulter zu - sie schaut mich noch an. Der starke Geruch des Getränkes, der in eine Glasschüssel hergerichtet wurde gribbelt in meiner Nase. Ich überreiche dem 'mystery-girl' den Becher und nippe an meinem eigenen.

"Nun... erfahre ich jetzt deinen Namen?"

"Hm.." , sie lächelt schief und schaut mit ihren grau/blauen Augen in die Luft, dann fährt sie fort: "... okay, ich bin Amber."

Ihr Name passt irgendwie zu ihr. Ich weiß nicht wieso, aber ich könnte mir kein besseren Namen für sie vorstellen als Amber, weil sie so dunkelblonde Löckchen hat - wie die Farbe von Bernstein.

"Willst du meinen Namen nicht wissen?"

"Griffin, ich kenne deinen schon."

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich nicht, aber sicher neigt es zum Contra. Immerhin hab ich den Ruf des Mädchenschwarms, der alle verarscht. Aber mir gefällt Amber, wie sie mit mir spielt, dass fordert mich mal heraus. Jetzt will ich sie erst Recht rumbekommen. Ich tanze mit ihr, um sie zu lockern und bringe ihr immer wieder Alkohol. Nachdem ich sie umgestimmt habe, nehme ich ihre Hand und ziehe sie auf das Sofa, auf dem keiner sitzt. Ich gehe nah an ihren Hals und atme ihr dorthin. Sie zuckt zusammen und lacht. Ich wende ihr Gesicht, indem ich mit meiner Hand an ihrer Wange ihren Kopf sanft nach meinem Gesicht richte und berühre darauf ihre Lippen mit meinen.  Ich sehe sie von meiner Höhe an und sie lacht wieder und hält mich an meinem grauen Pullover fest und kuschelt sich mit ihrem Gesicht an meiner linken Schulter.

"Ich komm gleich wieder okay?" , flüster ich ihr zu und sie sieht zu mir und lässt meinen Pulli los. Ich gehe die Treppe nach oben und höre Hayleys Stimme und dazu noch Schluchzen aus dem Bad. Ich öffne langsam die Tür und betrete vorsichtig den Raum. Hayley sitzt mit Madison, die weint in der trockener Wanne.

"GEH WEG GRIFFIN!!" , Madsion schreit mich aus vollem Halse an. Ich steh zunächst wie angewurzelt da, wieso schreit sie mich an? Hayley steht aus der Wanne und zieht mich genervt aus dem Bad und erklärt mir was hier los ist.

"Sie hat dich gesehen, wie du Amber geküsst hast. Was fällt dir ein? Erst machst du Madi Hoffnungen und dann wirfst du sie weg wie jede andere."

Ich schaue Hayley nicht in die Augen, sondern auf den Boden. Irgendwie hat sie ja Recht, aber ich bin doch nicht schuld, wenn ich so bin...
Ich bekomme ein schlechtes Gewissen, immerhin sind das meine Freundinnen. Als ob das nicht genug ist kommt Madison mit ihrer verwischten Schminke, ihre normalerweise blauen Augen sind nun rot vom weinen. Sie kommt aus dem Bad und stellt sich gegenüber von mir, Hayley kennt das Mädchen-Signal, denn sie geht sofort von uns weg und geht die Treppe zur eigentlichen Party herunter.

"Du hast mir weh getan, aber was habe ich erwartet, du bist Griffin. Weißt du, ich dachte du hast auch Grenzen und ich war so naiv zu denken, dass diese Grenze ich wäre."

Ich spüre einen Kloß in meinem Hals und ich bin wie erstarrt, aber ich versuche klar zu denken und versuche zu Reden.

"Du hast Recht Madi...
Ich bereue es, glaub mir, ich weiß nicht was mit mir ist. Ich will dich nicht verlieren, vergib mir, bitte."

Sie sieht mich an und schnieft durch ihre Nase, dann kommt eine letzte Träne aus ihrem linken Auge, das jedoch auch mit einem kleinen Lächeln begleitet wird. Sie nickt, also vergibt sie mir und ich muss sie auch anlächeln. Sie umarmt mich und murmelt erschöpft: "Ich vergebe dir."
Der Kloß steckt mir immernoch im Hals, weil ich mir jetzt Gedanken mache. Was soll ich jetzt mit Madsion machen? Ich kann jetzt nicht wie sonst so tun, als wäre nichts passiert, weil sie eine Freundin von mir ist. Ich bin angespannt und gehe hinter Madison langsam die Treppe herunter, mein Herz pocht wie verrückt und unsere Wege trennen sich darauf  wieder, weil sie erstmal zu Hayley geht, weil ja Mädchen ihren Freundinnen sofort immer alles erzählen, während ich zuerst ein paar Drinks brauche, um meine chaotischen Gefühle wegzusaufen. Ich versuche nochmal unauffällig auf die Couch zu sehen, um herauszufinden, ob Amber noch da ist, vergebens. Sie ist nicht mehr auf dem Sofa, aber vielleicht ist es auch besser so.

"Wo warst du?" , jemand packt mich von hinten und umschlingt die Arme um meinen Bauch und lacht als wäre die Person angetrunken. Ich drehe mich zur Stimme - es ist Amber. Sie macht sich größer und versucht mich nochmals zu küssen, aber ich wende mein Gesicht von ihr, um den Kuss zu verhindern.

"War ja klar, wenn du mich hast, wirfst du mich weg." , sie lässt mich sofort los und stößt mich leicht weg. Sie ist wütend, ihr Lachen ist in dieser Millisekunde durch eine gerunzelte Stirn und eine enttäuschte Mimik ersetzt worden. Sie schüttelt leicht den Kopf und kehrt mir den Rücken zu, dann verschwindet sie darauf in der Masse, die mit dem Tanzen beschäftigt ist.

"Ich habe Scheiße gebaut..." , murmel ich kaum hörbar vor mich hin.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 15, 2015 ⏰

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