Wir sitzen mal wieder zu zweit am Rhein. Und ja wieder mal beim kiffen. Währendessen reden Ardy und ich über Gott und die Welt. Ein bisschen über unseren Erfolg mit Dat Adam, aber auch darüber, dass wir ein bisschen die alten Zeiten vermissen. In Videos Quatsch machen, anstatt Bad Boys zu sein. Hinter der Kamera machen wir natürlich genauso viel Unsinn wie früher. Wir lachen viel und machen unsere NoHomo Witze. Und trotzdem sind wir beide Hetero. Die besten Brudis der Welt bei denen viele glauben, dass wir zusammen sind. Sind wir aber nicht. Wir wechseln zu einem andern Thema und unterhalten uns jetzt über neue Tattoos. Plötzlich steht Ardy auf und macht ein paar Breakdance Moves. Ich lache ihm fröhlich zu, denn er hat es nicht verlernt. Offensichtlich fasst er es falsch auf und denkt ich lache ihn aus. Gespielt wütend zieht er mich zu sich und sieht mir in meine blauen Augen. Ich wundere mich darüber, dass sie mich so fesseln wie noch nie, aber wahrscheinlich war es mal wieder das Gras. Wir funkeln uns spielerisch an. Ich ziehe ihn ruckartig zu mir und will ihn dann wieder kräftig wegstoßen, doch ich hab die Rechnung ohne Ardy gemacht. Denn er hält mich einfach fest und zieht mich mit sich. Im Sturz dreht er uns noch blitzschnell um, sodass ich zuerst unsanft auf dem Gras aufkomme und er auf mich drauf fällt. Er landet auf meinem Bauch und ich krümme mich etwas zusammen, denn er ist eben keine Feder. "Ey Ardy, geh runter von mir du Mehlsack!", sage ich und will ihn von mir runter schieben, aber er liegt wie versteinert da und starrt mich an. "Erde an Ardy?", versuche ich ihn aus seiner Erstarrung zu holen und siehe da, er zuckt zusammen und rutscht von meinem Oberkörper. "Sorry, Taddl. Hatte gerade ein déja vu, sowas ähnliches hab ich mal geträumt." "Und was ist dann passiert?", frage ich als er sich aufrichtet und mir dann seine Hand reicht. Ich nehme sie und er hilft mir hoch. Plötzlich stehen wir direkt vor einander. "Das hier.", Sagt er und legt noch kurzem Zögern seine Lippen auf Meine. Ich schließe überrascht die Augen und erwidere den Kuss. Warum? Keine Ahnung. Es fühlt sich eben so richtig an und ich merke wie ein Glücksgefühl sich in meinem ganzen Körper breit macht. Es ist eine wohlige Wärme die sich wie ein schützender Mantel um einen legt. Nach viel zu kurzer Zeit lösen wir uns gleichzeitig und sehen uns verlegen an. Dann huscht ein Schatten über Ardys Gesicht und er dreht sich mit einem leisen "Tut mir leid, das war falsch." um und läuft mit schnellen Schritten weg. Ich renne ihm natürlich hinterher. Als ich ihn eingeholt hab, halte ich ihn am Arm fest und umarme ihn. Wie eine Statue steht er da und lässt es geschehen. "Es muss dir nicht leid tun. Wir sind beide total bekifft, das kann passieren. Wenn es dir so peinlich ist, dann können wir den Kuss vergessen." Ich sehe wie sich langsam Tränen in seinen Augen bilden. "Ich hab dich nicht geküsst, weil ich zu bekifft bin.", schluchzt er. "Sondern?", frage ich sanft, denn offenbar hab ich nicht das gesagt was er hören wollte. "Ich hab dich geküsst, weil ich dich schon so lange liebe. Aber ich hab mich nie getraut es dir zu sagen und dann, gerade eben, war es wie in meinem Traum. Wir lagen auf dem Boden, ich hab dir aufgeholfen und dann haben wir uns geküsst. Bitte hass mich jetzt nicht. Ich werde diesen Kuss nie vergessen, aber wenn du willst können wir so tun als wär nichts gewesen." Mit einem schluchzen beendet er seinen Redeschwall und sieht mich unsicher an. Ich sehe Angst in diesem wundervollen Augen und das macht mich traurig. "Nein, Ardy du Dummkopf. Ich könnte dich doch niemals hassen. Wir gehören zusammen. Das war schon immer so. Bis grad eben warst du mein bester Brudi und ich hetero, aber nach diesem Kuss, bin ich definitiv bi. Ardylein, du hast mir gerade den Kopf verdreht." Er beginnt zu strahlen und erwidert endlich die Umarmung. Glücklich sieht er mir in die Augen und küsst mich. Dieser Kuss war noch besser als der erste, denn es lagen noch viel mehr Gefühle darin.
The End.
