Mein Leben als Teenie-Star

Kapitel 6

Ich wache von dem Knurren meines Bauches um 05:55 Uhr morgens, schon vor dem klingeln meines Weckers, auf und wundere mich warum ich so hungrig bin. Jetzt überfluten mich die Erinnerungen. Vorallem schlechte: Gestern, Mama, Papa, betrunken, nichts gegessen. Ich kanns immer noch nicht fassen!
Aber auch gute Erinnerungen holen mich ein: YouTube, 200.000 Klicks, 150.000 Abonnenten und 100.000 nette Kommentare.

Jetzt, wo ich wieder Stoff im Kopf hab, mach ich mich fertig: Ich gehe ins Bad, putze Zähne... meine tägliche Badroutine eben.
Dann stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Ich ziehe mir eine knalltürkise, dünne Sport-Leggings. Dazu ein hellblaues enganliegendes Sport-Top und drüber einen weißen Pullover, auf dem mit goldener, schöner geschnörkelter Schrift "Just Dance" drauf steht. Dazu mache ich mir einen lockeren Dutt. Warum so sportlich? Weil ich heute wieder Tanzen habe ( Jazz- und Moderndance ) immer montags, mittwochs, freitags und samstags. Und da heute Montag ist...
Ich geh runter in unsere Küche, um ein bisschen was zu essen. Aber nicht zu viel, sonst bin ich zum Tanzen zu voll. Also esse ich nur ein bisschen Müsli.
Mama und Papa schlafen zum Glück noch. Ich hab jetzt nämlich echt keine Zeit und Lust mit ihnen zu reden. Außerdem will ich sie nicht sehen.
Um 06:30 Uhr schwing ich mich fertig auf mein Fahrrad und mache mich auf den 45 min Weg in meine Tanzhalle. Ich liebe Tanzen. Genauso sehr wie singen.

3h später, 10:30 Uhr vor der Halle

Das war toll. Anstrengend aber toll. Die Choreografie ist super und ich steh immer in der ersten Reihe. Jetzt muss ich mich wieder auf den Rückweg machen... alleine.... weil keiner mit mir in eine Richtung fährt und alle abgeholt werden. Also mit alle mein ich die aus "meiner" Tanzgruppe. Da mag ich alle. Wir sind 12 Mädchen. Unser Team heißt "Moonlight" , ich finde den Namen wunderschön. Ich finde er hat irgendetwas magisches. Wir, also unser Team, haben uns den Namen zusammen ausgedacht.
Am meisten aus unserem Team mag ich Jou. Alle nennen sie so. Keiner weiß wie sie richtig heißt.

Ah da kommt sie ja.

(J)ou: Hey! Holt dich wieder keiner ab?

I: Ja, wie immer.

J: Oh. Sollen wir dich mitnehmen? Meine Eltern machen das gern.

I: Nein danke. Ich bin mit Fahrrad.

J: Schade... Wie lange musst du jetzt fahren?

I: 45 min.

J: Na super.... Dann sehn wir uns Mittwoch?

I: Klar. Dann bis Mittwoch.

J: Ja. Ciau.

I: Ciau.

Und weg ist sie. Dann fahr ich jetzt wohl mal nach Hause.

11:25 Uhr vor der Haustür

Ich schließe auf und gehe rein. Drinnen am Tisch sitzen Mama und Papa und sehen mich an. Sie sehen mich einfach nur an.
Peinliche Stille. Ich weiß, dass sie wissen, was gestern passiert ist.
Ich breche die Stille.

I: Bin wieder da.

Das war dumm.

P: Äh ja. Jetzt tu nicht so unschuldig.

Was will der denn jetzt?

I: He?

P: Wir wissen, das du weißt, was gestern, naja du weißt schon, passiert ist.

I: Ja und? Soll ich euch anschreien. Das würde ja eh nichts ändern.... Ihr würdet euch nicht ändern.

P: Nicht so frech.
M: Man... Wir wollten uns einfach entschuldigen. Das gestern ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen.

I: Aha...

M: Ok... Ähm hast du Hunger?

Nein danke.

I: Nein danke.

M: Aber du musst doch was essen.

I: Hab unterwegs.

P: Na wenn das so ist. Dann können wir ja gehen. Wir haben jetzt ein wichtiges äh Meeting?
M: Ja, Meeting.

I: Ihr geht schon wieder?

Ich weiß, dass sie kein wichtiges Meeting haben. Sie wollen nur wieder feiern.

M: Wie gesagt es ist wichtig.

I: Wenn das so ist..... Ich geh dann mal duschen.

Ich geh die Treppe schon mal hoch. Ich weiß was jetzt kommt.

M: Wir kommen heute Abend wieder. Essen steht im Kühlschrank.

Aber ich weiß genau, dass dort nichts steht.