Der Blick des Engels

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Ding-ding!.. Ding-ding!.. Ding-ding! Ding..
Ohh Gott.. dieser Wecker.
Lass mich noch 5 Minuten kurz von der Welt verschwinden.. nur 5 Minuten.
Bitte.
"Amar man.. steh auf!", sage ich zu mir selbst.
Ach ja. Mein Name ist Amar, bin 20, habe braune Haare, blaue große Augen, einen leichten Bart, bin 1.89 groß und recht sportlich.

Ich gehe ins Bad und mache mich fertig, da ich zur Universität muss zum studieren.
Ja, ich studiere philosophie, man glaubt es kaum.
Mein Blick trifft auf den Spiegel und ich schau direkt in meine leeren, erschöpften und trostlosen Augen.
Diese Augen hätten viel zu erzählen, doch sie lieben das Schweigen und das Schauspielen. Sie spielen jeden Tag vor, glücklich zu sein.
Das Leben spielt auch gerne. Es spielt mit mir, aber ich nehme alles wie es kommt. Ändern kann ich es nicht.

Als ich sehr klein war, sah ich wie meine Eltern starben.
Sie starben Hand in Hand während sie im Auto verbrannten.
Grausam kann das Leben sein, doch desto mehr sehne ich mich nach dem Schönem im Leben.
Ich habe es noch nicht gefunden.

Fertig!
Angezogen, Tasche gepackt, Essen mitgenommen und Autoschlüssel in der Hosentasche.
Los geht's.

Sitze nun im Auto und es regnet in Strömen.
Der Regen erinnert mich daran, dass nach jedem schlechten Moment etwas gutes darauf folgt.
Ich warte bis das Gute kommt. Die Hoffnung gebe ich niemals auf.

Gott sei Dank.
Es hat aufgehört zu regnen. An der Universität angekommen, rennt mir schon Denis entgegen. Ein schlanker Klassenkamerad, mit blonden Haaren und blauen Augen, der für mich leicht feminin rüber kommt.

"Amar! Rate mal was es neues gibt!!", platzt aus ihm heraus.

"Schieß los. Ich habe keine Ahnung Denis.", antworte ich emotionslos.

"Wir haben jemanden neues in der Klasse!", erzählt er voller Freude.

"Na und? Es ist auch nur ein Mensch. Beruhig dich mal hahah.
Ist es ein Junge oder ein Mädchen?", frage ich und bemerkte, dass die Frage so rüber kam, als hätte Denis ein Kind bekommen und ich fragen würde was es sei.

"Ouuu.. ja, gute Frage hahah. Ich weiß es nicht.", sagt Denis mit leicht erröteten Wangen. "Hab die Person noch nicht gesehen. Das einzige was ich weiß ist, dass Herr Launer zu mir vor der ersten Stunde meinte, dass jemand neues zu uns in die Klasse kommt."

"Hahaha okay. Hauptsache die Person ist hoffentlich nett", sage ich und laufe gemeinsam mit ihm zum Klassenzimmer.

Wir nehmen Platz.
DING DONG!
Und schon beginnt der Unterricht.
Herr Launer teilt uns allen, das heißt den 25 Studenten, mit, dass wir eine neue Studentin in die Klasse bekommen und gerade in dem Moment geht die Tür auf.

MASHALLAH!! Eine Schönheit! Leicht braun angehauchte grün, blaue Augen, volle Lippen, goldenfarbige lockige Haare, wie ein Engel.
Dieser Blick.. diese Augen!
Was verbergen diese Augen?

"Willkommen in unserer Klasse. Ich bin Herr Launer. Stell dich doch bitte mal vor.", riss mich Herr Launer mit seiner hohen Stimme aus meiner Traumwelt.

Sie läuft vor die Tafel, schaut in die Klasse und beginnt langsam an zu sprechen.
"Mein Name ist Amalia, bin 18 Jahre alt, 1.66 groß, lebe in der nähe des Waldes, der 10km von hier entfernt ist und ich liebe Philosophie.", spricht sie leicht unsicher, doch selbst ihre Stimme gleicht die eines Engels.

"Nun gut Amalia, bitte nimm Platz.
Neben Amar ist noch frei.", sagt er zu ihr gerichtet.
Sie setzt sich neben mich, lässt ihre Jacke leicht auf den Stuhl fallen und ihr süßer, frischer Duft beglückt all meine Sinne.
Zu Beginn schenkt sie mir keinen einzigen Blick, da sie zu beschäftigt ist damit ihre Materialien auszupacken.
Doch dann drehte sie ihr Gesicht zu mir und ich versank direkt in ihre Augen.
Diese Augen bringen mich noch um, aber lassen mich dennoch lebendiger denn je fühlen.

"Starrst du mich gerade an?", fragt sie schüchtern.

Amar du Idiot! Reiß dich zusammen!

"Ja, NEIN! Ehm.. Nein ich starre dich nicht an", flüstere ich " mein Name ist Amar. Schön, dass du hier bist."

Sie kichert leise:" Danke Amar."

DING DONG!

Diese AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt