Lass es zu..

6 0 0
                                    

Sie nahm mir echt alles.
Es ist Wochenende. Ganz toll!
Ich sehe sie für ein paar Tage nicht.
Das halte ich nicht aus.
Sitze in meinem Auto mit dem Handy in der Hand. Ich speicher ihre Nummer ein und beginne gleich mit dem schreiben.

- Heey Amalia, ich bins Amar. Ja also das ist meine Nummer. Was machst du so?

Senden.
Wow. ' Ja also das ist meine Nummer ' , als ob das nicht klar wäre.

* Hey Amar haha. Ich stehe an der Bushaltestelle, habe den Bus verpasst :(. Muss jetzt erstmal eine Stunde warten.

- Soll ich dich mitnehmen??
Also nur wenn du willst.

* Das wäre echt richtig gut. Ich stehe an der Bushaltestelle an dem Rosenbusch vor der Uni.

- Ja klar. Warte bin gleich da.

Ich rase hin und da steht sie auch. Sie sieht mich und lächelt. Sie läuft auf das Auto zu und steigt ein.

" Danke Amar, ich dachte ich muss da jetzt erfrieren ", sagte sie lachend.

" Ahahahah kein Problem. Wohin müssen wir? ", frage ich.

Sie nennt mir ihre Adresse und wir machen uns direkt auf den Weg.
Ich habe angst zu sterben, weil sie mich so unglaublich ablenkt.

"Ich wohne alleine im Haus. Meine Mutter starb an Krebs und mein Vater starb 5 Monate danach bei der Arbeit. Ich war erst 15.", erzählt sie mir langsam.

"Du... du bist wie ich. Ich habe auchkeine Eltern.", quetsche ich aus mir heraus. "Sie verbrannten bei einem Autounfall vor meinen Augen."

"Deshalb sehe ich also so viel Schmerz in deinen Augen ", sagt sie mit einer leidvollen Stimme. "Du verbirgst es gut, doch vor mir kannst du nichts verbergen. Ich lese die Menschen , an den Augen erkenne ich alles, aber sie erkennen nichts an meinen.
Ich habe viel im Leben durchgemacht. Ich weiß einfach alles, jedes Gefühl kenne ich. Bei mir brauchst du keine Angst und keinen Schmerz zu fühlen. So viele Menschen kommen auf mich zu. Sie erzählen mir alles, sie vertrauen mir und fühlen sich bei mir frei. Ich lasse mich im Dreck liegen für andere Menschen und kann niemanden hassen oder an seinem Aussehen verurteilen. Mir ist das Aussehen total egal. Na ja, wie gesagt, bei mir kannst du frei sein."

Bin ich im Himmel?

"Ich kann dich lesen.", kommt aus mir heraus geplatzt. "Du verbirgst hinter deinen Augen so viel Liebe. Du sehnst dich nach Liebe und gibst noch mehr Liebe an andere Menschen weiter."

Sie fängt an zu lächeln und sagt einfach:" Ja. Genau wie du. Nur warum lässt du keine Liebe zu? "

Es reicht. Jetzt lasse ich es zu. Sie ist die Frau meiner Träume. Nach ihr sehnte sich meine Seele, mein Körper, mein Herz und einfach alles ein lebenlang.

"Weil ich nur eine Liebe will. Ich will nur dich. Nur deine Liebe.", platzt aus mir und ich halte das Auto vor ihrem Haus, wende mich zu ihr und spreche weiter. "Und ich weiß, dass du auch meine Liebe willst."

"Ich weiß.", flüstert sie, steigt aus und sagt, dass ich morgen um 14 Uhr wieder hier her soll.
Ich stimme zu und fahre nach Hause.

Diese AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt