Kapitel 9

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Clary

Die wohl eigentlich bessere Frage ist, warum ist er gegangen und wohin? Und ist die Salon Tür erreichbar?
Schnell stand ich auf und berührte die Klinke. Bis jetzt kam keiner um mich aufzuhalten. Ich öffnete die Tür und sah vor mir den Menschen leeren Salon. Nicht mal die Erdunkelten waren hier, sonst ist hier meist ein so großer Tumult und Trubel, dass kaum einer den Überblick behalten kann. Aber nun war hier keiner.
Schnell nahm ich dir Beine in die hand und rannte quer durch den Raum, die Treppe Runter und durch eine Offene Tür in die Eingangshalle. Auch die war verlassen und eine unheimliche Stille breitete sich über diesen Ort aus.
5 Schritte weiter war das Tor. Aus diesem Tor würde ich in die Freiheit gelangen und dann ... Die Höhlen! Sebastian wird nicht hinein gelangen - oder doch?

(*Hust* noch ne Anspielung *hust* Sirina_Morgenstern)

Langsam und leise versuchte ich die Tür zu öffnen. Ein leises klicken verriet mir, dass es funktioniert hat! Ich öffnete sie einen kleinen Spalt und schlüpfte durch diesen in die Freiheit. Da nahm ich dann wieder die Beine in die Hand und rannte. Ich rannte so schnell wie nur möglich, ohne mich um zu gucken. Ich möchte keinen Blick verschwenden, den ich später bereuen würde, denn die Fußstapfen meiner Verfolger und die Rufe, dass die Königin flieht, waren unüberhörbar. Spurtend rannte ich die 2 Kilometer in Rekordzeit. Hoffung, dass die Erdunkelten einen nicht aufholbaren Abstand hatten, machte sich in mir breit, doch gerade als ich durch eins der verrosteten Tore einer Höhle hüpfen wollte, schnappte mich ein Erdunkleter. Ich schrie frustriert auf, als ich gegen ihn schlug und trat und uns somit beide aus dem Gleichgewicht riss.
Krachend lag ich auf den kalten Höhlen Boden und staub rieselte auf mich herab. Von dem Erdunkelten fehlte jede Spur.

Verwirrt setzte ich mich auf.
Das Tor war unter unserem Gewicht zusammengebrochen und ich war mit samt den Erdunkelten in die Höhle gefallen. Doch nun war er weg.
Langsam stand ich auf und blickte aus der Dunkelheit in die Sonne und sah 7 Erdunkelte, die in einem Halbkreis um der Höhlen Öffnung standen.
"Madam Clarissa! Kommen sie sofort daraus!"
Sie konnten nicht rein. Ich ... ich bin in Sicherheit!
"Madam Clarissa!" Amatis wagte sich näher an das Tor. Ganz vorsichtig streckte sie die Hand aus, doch eine Art unsichtbare Kraft, die Kraft der Engelsrunen, ließ sie nicht durch.

Ein Lächeln schlich sich auf meinen Lippen und meine Füße führten mich immer weiter zurück.
Die Erdunkelten versuchten die Kraft zu durchbrechen, aber nachdem sich ein Weiterer in Staub auflöste, ließen sie es bleiben und zogen sich zurück.
Währenddessen beobachtete ich die Höhle. Es war nicht die gleiche, wie auf dem Hinweg, aber zumindest Geschütz und ebenfalls mit einem kleinen See.
Den ganzen abend - ich sah Sterne durch ein Loch in der Decje über mich funkeln - saß ich am See und ließ die Füße ins Wasser baumeln.
Super Clary. Jetzt bist du in dieser Höhle statt in dem Palast gefangen, wo du sogar noch Nahrung bekommem hast.
Was nun? Hier vergammeln? Werdem die Elben vielleicht herein kommen können? Was ist wenn Sebastian einen Weg findet hier einzubrechen? Ich werde furchtbare schmerzen erleiden, wenn ich wieder in seiner Gefangenschaft bin.

Nein! Ich muss durchhalten. Ich werde eimen Weg finden zu handeln, mich im Tausch gegen meiner Familie? Ich starrte die Halbe Nacht auf die Wasseroberfläche und betrachtete mich. Irgendwann nickte ich ein und schlummerte etwas, versank aber nicht ganz in die Traumwelt.
In einer dieser Höhlen haben Jace und ich das erstemal miteinander geschlafen. Jace ... ob er hier eindringen kann? Er ist theoretisch betrachtet kein Dämonen, nur mit einem Verbunden.

(Diesmal ist es eine Ernsthafte Frage *Lelo*)

Widerwillig lief ich den Weg zu dem zerstörten Tor zurück und erschrak. Sebastian stand zusammen mit Jace vor den Tor.
"Clarissa." Ich wich zurück. Er ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn.
"Wie konntest du fliehen?"
"Es war niemand da, der mich aufhielt."
Er funkelte Jace böse an.
"Verstehe. Kommst du freiwillig mit mir zurück?" Seine Hand hielt er demonstrativ hervor.

"Mir gefällt es hier drin. Es gibt einen wundervollen See, die Sterne funkeln auf der Wasseroberfläche und niemand foltert oder vergewaltigt mich."

"Na gut, wie du willst, ich hab dich nett gefragt. Sagen wir es anders, wenn du nicht gleich neben mir stehst, werde ich nach und nach einen deiner Freunde umbringen. Und ich versichere dir, dass ich Spaß dabei haben werde." Er grinste schelmisch. Dieses Grinsen bereitete mir eine Gänsehaut. Ich wusste, dass er nicht blööfte. Es war sein voller Ernst.

Tränen liefen an meinen Wangen herab.
"Halte meine Familie daraus! Die können nichts dafür, dass du so ein Monster bist!"
"Clarissa, egal wie viele Beleidigungen du mir an den Kopf wirfst, es wird deinen Freunden nicht helfen."
"Kannst du sie nicht einfach gehen lassen, dafür opfere ich mich?"
Seim schallendes Gelächter hallte in den Höhlen wie ein Echo wieder.
"Du im Tausch gegen deine Freunde? Clarissa, du gehörst schon längst mir. Warum sollte ich dich eintauschen?"
"Weil ich dann freiwillig raus komme? Wenn du mir nicht versprichst, meine Freunde gehen zu lassen, komm ich hier nicht raus."
"Du kommst freiwillig raus? Ohne Widerrede?"
Ich nickte während ich weinte.
"Mh ich verlange aber noch mehr. Wenn du da raus kommt, verspreche ich dir zusätzlich, dass die Folter auf hören. . ." "Was? IST DAS DEIN ERNST? Das ist super!" "Warte. Ich war noch nicht fertig." Meine Gute Laune sackte in sich zusammen. "Ich verspreche es dir, wenn du einwilligst meine Frau zu werden und all das tust, was dazu gehört."

"Ach. Und was gehört dazu? Ich soll kochen und deine Hemden bügeln?"

"Nein. Dazu gibt es Personal. Du wirst dich verpflichten müssen, schwanger zu werden."

Ich muss was? Wirklich?
"Und du wirst meine Freunde freilassen und aufhören mich zu Foltern, wenn ich dich heirate."
"Ja und aus der Höhle herauskommst."
Er verschenkte die Hände hinter dem Rücken und stand genauso Grade vor mir wie Jace, der die ganze Zeit zu Boden starrte.

"Schwörst du es auch?"
Nun lächelte er. "Ja ich verspreche und schwöre dir es."
"Wann wirst du sie freilassen?"
"Sobald wir daheim sind und du in Sicherheit bist."

"Mh. Und du kannst wirklich nicht rein kommen?"
"Ja, die Runen wehren sämtliche dämonischen Kräfte ab. Nicht einmal Jonathan kann herrein kommen."

Ich atmete einmal tief durch. Mir war bewusst, dass ich meine Freiheit und Ehre für immer verlieren würde, wenn ich durch dieses Tor schreite.
"Nagut." Sagte ich mit zitternder Stimme. "Aber wenn du keins deiner Versprechungen hälst, werde ich mich solange wehren und Widerstandleisten, bis ich Tod umfalle vor Erschöpfung."

Sebastian nickte nur und blickte mich grinsend an. Seine Augen waren von einem dunklen Grüne, was fast schwarz schien.

Ich Schritt soweit vor, bis ich kurz vor ihm stand. Er streckte mir die Hand entgegen, konnte mich - der Kraft sei dank- aber nicht berühren.
Ich legte meine Hand an seine und beobachte ihn. Lügt er? Waren irgendwelche Anzeichen davon in seinem Gesicht? Aber seine Mimik war so undurchdringbar wie die unsichtbare Kraft für ihn.

Ich wagte noch einen Schritt und wusste, dass nur noch die wand zwischen uns war. "Warum liebst du mich?"

"Du solltest das eigentlich wissen."
"Du weicht meiner Frage aus. Du sagst immer nur, du würdest mich lieben und auch wenn ich deine kleine Schwester bin, würden wir perfekt zusammen passen. Aber warum sagst du sowas?"

"Weil es der Wahrheit entspricht. Ich liebe dich mit jeder einzelner Zelle meines Körpers. Und jede dieser Zellen fühlt sich zu dir hingezogen. Hast du an dem letzten Tag nicht diese Vertrautheit gespürt? Diese Verbindung, die ich nur bei dir verspüre?"
"Ich ... ich weiß es nicht. Das was ich wahrscheinlich spüren kann, wird von den Wissen, dass du mich jederzeit Foltern kannst, unterdrückt."
Er verzog keine Mine. Keine Reaktion auf das was ich gesagt habe. Nur seine Hand zog er weg und verschenkte beide hinter seinem Rücken.
Langsam ging ich den Zentimeter nach vorne, stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Lächelnd schlang er die Arme um mich. "Mir kamen wirklich Zweifel auf, ob du je wieder aus der Höhle rauskommen würdest."
Ich lehnte mich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Er war Laut und stark schlug aber gleichmäßig und in einem hypnotisierenen Rhythmus.
Sein Kinn ruhte auf meinem Kopf und ich legte meine Hände um ihn.
Es war schön. Man hörte zwar nur Dämonen schreien und keine Vögel zwitschern, aber dennoch war es hier sehr entspannend.
Er fuhr mir durchs Haar und küsste meinen Scheitel immer wieder, aber nach 60 Sekunden war die Harmonie vorbei. Seine Hände fuhren zu meinen und drehte mich um. Ich sah das Höhlen innere und fragte mich zum ersten mal - wie ich nur so dumm sein konnte und einem Dämon vertraute, als er mir eine Spritze in den Hals stach und ich bewusstlos zusammenbrach.

Dämonen Liebe? *Chroniken der Unterwelt FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt