Kapitel 17

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Sebastian

"Also sag mir, kleines Mädchen, warum solltest du schwach sein?"

Clarissas Gesichtsausdruck war von unterschiedlichen Gefühlsregungen geprägt. Während ihr Mund leicht nach oben gebogen war, tränten ihre Augen und kräuselte sich ihre kleine Nase. Dabei lag ihre Stirn in Falten und Ihr Blick sagte 'danke'.
Sie weinte vor Wut und Frohsinn.
"Sebastian. . ." Die hauchte meinen Namen. "Ja, meine Kleine?" Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Haut fühlte sich unter meinen Fingern so weich und warm an.
"Danke." Die blickte mir direkt in die Augen. Ich kannt mich gut genug um zu wissen, dass diese dunkel grün waren ... zumindest für den Moment.
"Du darfst Lilith Worte nicht so zu Herzen nehmen. Sie kennt dich nur als das kleine Schwache Mädchen, welches bewegungslos auf dem Dach ihrer Hallen stand und nicht einmal fliehen konnte als sie es sollte."
"Meinst du ... der kleine wird sich gegen die Weltzerstörung entscheiden?"
Ich musste Schmunzeln. "Er wird sich sein eigenes Abbild verschaffen auf das wir beide Einfluss nehmen. Es wird darauf ankommen welche ... Emotionen stärker sind.
Die von dir zu deiner Mutter oder die von mir zu meinem Vater."
Sie nickte nur schwach. "Du ... Du darfst den kleinen aber nichts antum ... versprich es mir!"
Ich hielt ihrem bittendem Blick stand. "Ich erziehe ihn so, wie ich es für richtig erachte."
"Aber ...Du weiß doch selbst wie schmerzhaft ... diese Erziehungsmethode ist. Warum willst du seinen eigenen Kind das durchleiden lassen?" Fassungslosigkeit und Furcht bildeten sich auf ihren Gesicht.
"Weil er genau 3 Dinge lernen muss. Respekt, Durchhaltevermögen und Beherrschung."
"Und das soll es durch Prügel erfahren? Wenn du ihn mit 2 Jahren ein Schwert in die Hand drückst, lasse ich es zu, aber nur weil der kleine mal Mist baut, wird er keine Gewalt erfahren."
"Clarissa. Können wir das bitte ein ander mal ausdiskutieren? Ich möchte weiter schlafen. Es ist mittlerweile 4 Uhr."
"Aber ... Ich will das du mir das verspricht!"
"Kann das nicht bis heute Mittag warten? Wir haben 9 Monate Zeit über die Erziehungsstrategien unseres Babys zu diskutierten. Das muss nicht um 4 Uhr morgens entschieden werden."
"Ich weiß ... Ich .. hab nur Angst um den Kleinen."
"Du hast ja auch zu viele Emotionen. Leg dich jetzt wieder hin."
Widerwillig legte sie sich zurück und schloss die Augen. "Dann mach das Licht aus." Waren die letzten Worte die ich von ihr hörte . . Zumindest bis ich mich hingelegt und das Licht ausgemacht hatte. "Wenn es ein Mädchen wird, nennen wir sie Lucy. Bei einem Jungen ... Luke oder ... Jonathan. Wobei Jonathan natürlich mehr Bedeutungen. ..." "Clarissa! Wir werden sie Seraphina und Sebastian nennen." Ich schloss wieder die Augen, bewusst, dass das Thema noch nicht beendet war. "Was? Definitiv nicht Sebastian. Alles nur ..." "ok dann auch nicht Jonathan. Es gibt genügend Jonathans in dieser Welt." Ich unterbrach sie scharf. Es war nicht die richtige Zeit um solch Belanglosigkeiten zu besprechen.
Denn erstens werde ich den Namen aussuchen und zweitens hat sie keinerlei Recht meinen Namen zu kritisieren.
"Jetzt Schlaf!" Ich konnte quasi hören wie sie ihre Augenrollte und sie dann schloss. Diesesmal sollte es auch das letzte mal sein, dass sie mich in der heutigen Nacht weckte. Kurz darauf war ich eingeschlafen.
Sonnenstrahlen und die Leere neben mir weckten mich. Clarissas Seite des Bettes war leer und leicht angewärmt. Sie war also noch nicht lange weg! Schnell sprang ich auf und ging ins Bad - Von Clarissa war keine Spur.
Keine 10 Sekunden später war ich in Kinderzimmer, welches auch Leblos da war.
Wo hätte sie hin gehen können?
Wutentbrannt öffnete ich den Kleiderschrank. Der einzige Ort wo sie hätte noch sein können. Und was finde ich dort? Ein Haufen Klamotten! Ohne Clarissa! Mittlerweile stink sauer legte ich mich auf dem Boden und guckte unters Bett. Wie ist sie verschwunden?
Zur Kontrolle tastete ich das afemster ab, sich es war verschlossen und der Schlüssel lag in meine Schublade, selbst den Draht der darin gespannt war, würde nicht durchrissen. (Eine Sicherheitsmaßnahme, wenn der Draht gerissen ist, weiß ich, dass jemand (Clarissa) dabei war)
Sie konnte also nicht durchs Fenster.
Aber wo war sie dann?
Sie ist zwar klein, aber in die Badezimmer Schubladen würde sie trozdem nicht passen. (Vorsichtshalber habe ich selbst da nachgesehen). Ich ging alle Schränke und Möbel ab und guckte oben unten dahinter und darin. Nirgens auch nur ein Haar von ihr.
Ich schwöre, wenn ich sie je wieder in die Hände bekomme, reiß ich ihr die Finger ab!
Langsam ging mir so gedult aus! Ich muss Jonathan und Alexander Bescheid geben!
Schnell zog ich mir das Nötigste an - Tshirt Hose Socken - und ging durch die Tür.
"Jonathan ! Alexander ! Kommt sofort her! Wir müssen Lady Clarissa finden!"
"Lord Sebastian" Jonathan war sofort erschienen. "Sie sollten sich setzten, sie scheinen etwas verwirrt zu sein, Herr."
"Ich bin nicht verwirrt! Ich bin wütend! Clarissa ist verschwunden!"
"Hast du denn den Zettel nicht gelesen?" Ich blickte zum Tisch von dort kam die Stimme. Clarissas Stimme. "Er lag auf meinem Kopfkissen." Sie stopfte sich ein Stück Toast in den Mund. "Ich hab ihn extra geschrieben, damit du nicht wahnsinnig vor Sorge wirst." Sie nahm genüsslich einen Schluck Horlunder Tee. Den Gestank konnte ich bis hierhin riechen.
Sprachlos starrte ich sie an. "Wie bist du aus dem Zimmer Gekommen?"
"Sealep hat mit rausgelassen. Ich hatt fürchterlichen Hunger und hab Jonatham gebetem Sealep zu rufen. Der hat dann Jonathan dazu befugt mich raus zu lassen, damit du ausschlafen kannst und ich etwas zu essen bekomme." Wieder mampfte sie Toast. "Das stand auch alles auf dem Zettel."
Die Wut steigerte sich in mir. Denkt so ernsthaft das lasse ich so durchgehen?
"Ach gut, war meine Schuld, entschuldige." Ich Schritt auf so zu und lächelte. Noch 3 Meter und ich kann ihr den Kopf umdrehen. 2 ... 1 ...
"Liebling." Ich küsste ihren Kopf hinab zum Ohr. "Wenn du nicht in 30 Minuten im Zimmer bist, hast du gleich 10 Finger weniger!" Ich hob meinen Kopf und lächelte sie immer noch an.
Clarissa erbleichte. "Ich denke ich geh mal und Bad. Zähne putzen und so.
Das Frühstück war sehr lecker Sealep, Danke." Sie guckte ihn Hilfe suchend an, doch er schüttelte lachend den Kopf. Schnell, fast rennend, war sie im Zimmer angekommen. Ich, dicht hinter ihr, schloss die Tür, atmete einmal durch, drehte mich dann zu ihr um und holte aus. Meine Hand traf ihre Linke Wange, die sich daraufhin rot färbte. "Was fällt dir ein? Du hattest klare Anweisungen! Ohne mich bewegst du dich nicht aus dem Raum!" Ich fasste sie grob an ihre Toten Locken. "Hast du das verstanden?" Ich schüttelte sie. Sie guckte bedrückt zu Boden. Antwortete aber nicht. "Hast du das verstanden? Ich Rede mit dir, Clarissa!" Sie schaute hoch und blickte mir in die Augen. Ich sag keinerlei Tränen in ihren Augen, nur blanke Wut. "Du hast versprochen mir nichts mehr zu tun!" Waren die letzten Worte bevor sie und Badezimmer stürmte.
Ich tat das einzige wozu ich noch in der Lage war. Ich ging in den Trainigssaal und duelliert mich mit Jonathan. Mit dem Befehl, dass er keine Rücksicht nehmen sollte, kämpften wir gnadenlos gegeneinander.
Ich hatte mein gewohntes 1 1/2 Händer Morgenstern Schwert und er eine Seraphklinge. Clarissas Kinderschwert, mit dem sie mich umbringen wollte, ging bei den anderen Waffen an der Wand.
Nachdem wir knapp 3 Stunden trainiert hatten, gab ich Jonathan eine Stunde Frei und begab mich ins Badezimmer. Clarissa war weder dort noch im Schlafzimmer. Ich fand sie im Kinderzimmer. Dort saß sie vor einem Karton mit Babyklamotten, welche sie nach Größe sortierte und in dem Kleiderschrank einräumte.
"Was willst du?" Sie drehte sich nicht um.
"Ich geh gleich duschen und danach zum Essen. Ich wollte nur wissen ..."
"Was wissen? Wo ich bin? Glaub mir, ich laufe nicht weg. ICH halte nämlich meine Versprechungen ein!"
"Willst du jetzt, dass ich mich entschuldige? Willst du, dass ich DEINEN Fehler bereue? Clarissa. Ich kann nicht bereuen. Ich werde mich nicht entschuldigen und ich werde nie wissen, warum du so sauer bist. Es war kein Schwur, sondern ein einfaches Versprechen."
"Ein einfaches Versprechen? Mehr ist dir dein und mein Wort nicht Wert ?
Sebastian. Kannst du dir nur einmal in Klaren sein was ICH durchgemacht habe? Wie ich mich fühle? Obwohl
... Du kannst ja nicht mal fühlen! Für sich ist die Welt kalt und herzlos! Dabei bist du derjenige der die Welt so gestaltet! Wärst du nicht gewesen, dann ...!"
"Dann was? Dann würdest du glücklich bei deiner Mutter Leben? Ohne überhaupt irgendwann über die Schattenwelt etwas herrausgegunden zu haben? Wohl kaum! Wäre ich nicht geboren worden, wärst du das erste Kind. Der Krieg wäre gewonnen weil Jocelyn nie etwas von Vaters Experimente an mir herausgefunden hätte und du wärst als Schattenjägerin in einem anderen Idris aufgewachsen und als Valentins Spross erzogen worden. Wäre ich nicht da, hättest du vermutlich niemals Jace oder Simon oder Alexander kennengelernt.
Du hättest Vaters Erziehungsmethoden durchleben müssen und kein großer Bruder wäre da um dich zu schützten.
Clarissa, allein meine Existenz, egal wie verborgen sie für dich sein mochte, hatte so viel in deinem Leben bewegt. Du kannst die nicht wünschen, ich wäre nie geboren worden, weil dann du, nicht mehr du wärst."
Mit Tränen unter laufenden Augen guckte sie mich an. Langsam stand sie auf und kam auf mich zu.
"Warum kannst du so poetisch und philosophisch werden, aber immer noch nicht wissen, wie Gefühle funktionieren?"
"Weil ich ein Dämon bin."
"Das weiß ich, aber.."
"Aber warum kannst du mir dann vorwerfen keine Gefühle zu haben, wenn du weißt, dass ich ein Dämon bin?"
Sie schloss ihre Augen.
"Du bist ..."
"... anstrengend?"
Sie lachte auf. "Ich wollte eigentlich idiotisch sagen, aber ja anstregend trifft es auch."
Sie stupste meinen nackten Oberkörper an. "Du solltest mehr trainieren. Du hast zwar noch ein Sixpack aber nicht mehr lange wenn du weiterhin so faul rumliegst." Sie lächelte süß.
Ich umarmte sie und sie atmete theatralisch auf. "Du stinkst! Geh duschen!"
"Oh ja, aber nur mit dir!" Ich hob sie hoch und ihre Beine schlungen sich um meine Hüften.
"Lange können wir das nicht mehr machen." Sie knabberte zärtlich an meinem Ohr. "Dann wird uns wahrscheinlich James daran hindern."
"Wer ist James?" Ich küsste sie auf dem Mund. "So wird unser Sohn heißen."
"James?"
"Du wolltest Jonathan nicht und Simon oder Luke vermutlich auch nicht. Daher James. Ich mag den Namen."
"Nur wenn unsere Prinzessin Seraphina heißen wird."
"So sollte ich eigentlich heißen, oder?"
"Ja. So hieß unsere Großmutter."
"Nagut. Also James und Seraphina. Klingt eigendlich ganz hübsch." Sie legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. "Du solltest jetzt wirklich besser duschen gehen."
Mädchen! Sagt ich hätte keine Emotionen, dabei selbst zu viele haben die ständig hin und her wechseln. Kann sie die nicht in Griff bekommen?
"Kannst du nicht wenigstens versuchen deine Stimmungsschwankungen zu beherrschen?"
"Stimmungsschwankungen? Sebastian. ICH HABE KEINE PROBLEME MIT EMOTIONEN!"
"Oke gut. Ich geh dann duschen." Langsam setzte ich die ab und drehte mich um.
"Willst du mich hier alleine zurück lassen?" Ganz ruhig . Tief ein und aus atmen. Sie ist schwanger. Deine eigene Schuld.
"Willst du mit mir duschen?"
"Und das fragst du extra?" Sagte sie schnippisch.
Stimmungsschwankungen. Extreme Stimmumgsschwankungen. Hätte es nicht besser Heißhunger oder Übelkeit sein können?
Mittlerweile genervt nahm ich ihre Hand und zog sie unter die Dusche.
Sie kuschelte sich quasi an mich und murmelte immer wieder 'Du bist so weich' während sie langsam in meinen Armen (immer noch unter der Dusche ) einschlief.

Hey Leute ^-^
Ferien sind fast um :( nur noch bis zum 3. August ... und ich bin erst bei Kapitel 17!!! Aber (zu meiner Verteidigung) ich musste letzte Woche 5 Tage lang 8 Stunden jeden Tag Arbeiten, war Samstag im Serengeti Park (mega cool dort^-^) und hatte Am Sonntag einfach Ellen Lust mich irgendwie klrpetlich anzustrengen, auch wenn es nur die Daumen sind.
Also. Zwar verspätet aber hier ist es *tatatataaaaa* Kapitel 17 wpnsche euch viel Spaß damit umd hintetlasst mir mal ein paar Kommis ^-^

Dämonen Liebe? *Chroniken der Unterwelt FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt