Sicht: Shirin
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass es keine Person auf meinem Niveau in dieser Klasse gab. Aber schon als ich Gabriel das erste mal sah, war mir klar, dass ich mich getäuscht hatte. Er war ehrlich, etwas schüchtern, aber konnte gleichzeitig auch wundervolle Dinge sagen.
Wir saßen an einem runden Tisch draußen an einem Restaurant und ich hatte gerade mein Essen bestellt. Gabriel lächelte mich an. Es war dieses Lächeln, was mir mein ganzes Leben gefehlt hatte, von dem ich aberzieht wusste, dass es existierte.
Ich holte eine Packung Zigaretten aus meiner Jackentasche. Ich wusste, dass er selten raucht, aber wenn er zu mir gehören möchte muss er das halt. Ich riss die durchsichtige Folie ab und öffnete die Schachtel. Er guckte mich etwas besorgt an. "Was ist? Willst du nicht?", sagte ich mit abfälligem Ton.
"Doch klar, was denkst du denn?", sagte er genervt. Diesen Ton kannte ich nicht von ihm. Er war vorher immer nett gewesen und wurde nie böse.
Hatte ich ihn verändert oder war das einfach sein wahres ich?
Schnell holte ich eine Zigarette aus der Schachtel, ich wollte nicht, dass er sah, das ich darüber nachdachte. Ich zündete sie an und steckte sie zwischen meine Lippen. "Hier" Ich warf ihm die Schachtel entgegen. Er fing sie misstrauisch. Doch dann machte er das gleiche. Wir saßen also ein paar Sekunden lang da, und redeten kein Wort miteinander. Er zog an seiner Zigarette, ich tat das gleiche. Um das ganze etwas aufzulockern, wollte ich etwas sagen.
"Hast du eigentlich eine Freundin?", ich wollte das nicht sagen, aber es quoll förmlich aus mir heraus. Ich wusste nicht warum, aber ich war aufgeregt auf seine Antwort.
"Nein", meinte er nur. Aber das bedeutete mir was. Auch wenn ich es nicht wollte. Hatte ich mich verliebt?In Mathe saß er neben mir und blätterte gerade durch sein Heft, als ein Mädchen auf uns zu kam. Ich wusste ihren Namen, Kimberly, und es war auch der einzige, den ich mir gemerkt hatte. Weil sie ständig zu mir und Gabriel sah. Aber was wollte sie von uns?
"Wollen wir eine Gruppe bilden?", fragte sie und wir wussten garnicht. worum es geht.
"Nah.", meinte Gabriel und ich musste grinsen. Sie hatte einen Korb kassiert und ich fand das witzig. Sie drehte sich um und ich wusste, das sie das verletzt hatte. Aber mir war das egal. Gabriel möchte sie nicht. 1:0 für mich.
Wonach wir rausgefunden hatten, worum es bei dem Projekt ging, überlegten wir uns, wie wir das machen könnten, ohne viel zu arbeiten. Uns beiden lag diese eine Idee schon auf der Zunge und wir warteten beide darauf, dass der andere sie aussprach. Als wir nach 3 Minuten schweigen-überlegen immerfort stumm gegenüber saßen, musste ich es einfach ausspucken.
"Wir könnten Kimberly fragen, sie macht das bestimmt für uns", sagte ich und zog eine Augenbraue hoch. Er lächelte. Und ohne das er etwas sagte, ging er zu Kimberly, die ein paar Minuten später mit unserem Projekt begann. Irgendwo tat sie mir etwas leid, aber sie hätte es ja auch lassen können. Also saßen wir drei jetzt da. Sie eifrig am schreiben und Gabs und ich saßen uns einfach nur gegenüber. Ich könnte meinen Blick nicht von ihr abwenden, sie hätte so etwas besonderes und wirkte so geheimnisvoll. Aber wie sich ja heraus gestellt hatte, war sie einfach nur ein Streber, der auf Gabriel stand.
Oder sie war einfach nur hilfsbereit.
Eine Eigenschaft, die mir fehle... Aber ich bräuchte sie auch nicht, weil ich auch so schon beliebt war. Nicht wegen meinem Charakter, nicht wegen meinem Aussehen. Einfach weil ich diese Dinge tat und irgendwie war das ein bisschen traurig.
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a bad boy to go, pls
Teen FictionNachdem die in ihrer Schule bekannte Shirin in die Klasse unter ihr wechselt, verändert sich in ihrem, aber auch in dem Leben der Mitschüler einiges. Anstatt den ganzen Tag zu lernen, wie es sich in der Klasse vorher gehörte, wird gefeiert und gesch...