Ghostheart

Kapitel 1

Es war dunkel und die Schneeflocken klatschen gegen das Fenster des beheizten Busses, so dass sie innerhalb von einer Minute wieder zu Wasser wurden und als Wassertropfen langsam die Scheibe hinab flossen. Von innen heraus sah man nicht mehr viel von der Umgebung die an einem vorbei zog im Verlauf der Fahrt, doch man konnte noch das unregelmäßige Aufblitzen von Autoscheinwerfern erkennen. Es war ein ganz normaler Schultag mit einer langweiligen Busfahrt, nur das es schneite, da der Winter vor der Tür stand. Lange würde diese Busfahrt zum Glück nicht mehr dauern, doch dann hatte man Schule... tolle Aussichten.

Als der Unterricht vorbei war und somit die Schule für heute endete spuckte die Schule wieder hunderte von Schülern aus, welche sich auf den weg zu ihren Bushaltestellen machten. Ein ganz normaler Tag, doch das sollte nicht lange halten.

Als gerade ein Junge, ich schätze mal ein Zehntklässler über die Straße ging fuhr eine schwarze Familien Limousine mit hohen tempo auf ihn zu. Als der Junge sie auf sich zukommen sieht versucht er zwar noch schnell auf die andere Straßenseite zu gelangen, doch es war bereits zu spät, der Wagen erfasste ihn mit hoher Geschwindigkeit an seinem linken bein und schliff ihn noch zwei Meter weiter mit sich. Der Anblick von all dem war grausig zu dem kam das Auto erst kurz vor einer etwa zehn Meter weit entfernten Kreuzung stehen. Der Fahrer des schwarzen Mercedes stieg aus und rannte zu dem Jungen, doch dieser reagierte nicht einmal. Ein anderer musste Polizei und Krankenwagen kontaktiert haben, da man ihre Sirenen schon von weit weg hören konnte...
Kurze Zeit sah man den Krankenwagen eskortiert von zwei Streifenwagen näher kommen. Die Johanniter zogen bereits die Transporttrage heraus, während der Notarzt mit seinem Koffer zum Unfallopfer rannte, um ihn versorgen zu können. Die Polizei sicherte bereits die Unfallstelle ab und leitete den Verkehr um, nahm Zeugenaussagen auf und begutachtete den schaden am Auto. Der Fahrer wurde ebenfalls versorgt mit beruhigenden Worten. Wieso hatte er nicht abgebremst? Der Notarzt, der immer noch neben dem Jungen kniete, hatte ihm bereits ein paar Schmerzmittel verabreicht und beorderte die Johanniter den Jungen vorsichtig auf die Trage zu heben. Um ihn herum hatte sich bereits eine große Blutlache gebildet. Als sie ihn vorsichtig anhebten hing der Kopf schlaff nach unten und man konnte sehen das er eine riesige Platzwunde am hinteren Schädel hatte.
Während man den Jungen in den Krankenwagen schaffte, wurde nun der Fahrer des Mercis befragt, wie es zu dem Unfall kam. Plötzlich kam Unruhe zwischen die bisher routinierten Johanniter, der Notarzt machte irgendwelche hektischen Gestikulationen Richtung des Polizeibeamten welcher daraufhin in einen der Wagen stieg und los fuhr, der Krankenwagen folgte ihm. Was ab da geschah ist unklar. Einzig die anderen paar Beamten blieben, um weitere Aussagen zu notieren und um später den Unfallverursacher mit zur Wache zu nehmen.
Was ich bis dahin nicht wusste war, das der Junge auf dem Weg zum Krankenhaus verstarb. Eine kleine Gruppe von jungen Leuten sammelte sich auf der anderen Straßenseite an, es waren die Kameraden des Jungens die vor ein paar Stunden sich mit ihm wahrscheinlich über den langweiligen Unterricht unterhalten hatten. Doch vor weniger als fünf Minuten verloren sie ihren besten Freund und Kameraden durch einen tödlichen Unfall.

Als ich in meinen Bus stieg, um nach Hause zu fahren sah ich wieder den Jungen an der Ampel stehen und dachte ich hätte mir alles nur eingebildet, ein böser Streich meine Fantasie, doch als ich nach links sah konnte man noch immer die Blutlache erkennen. Ich schaute nochmals zur Ampel, doch er stand noch immer da und starrte in meine Richtung. „Das bilde ich mir nur ein, der junge ist im Krankenhaus... " murmelte ich. Ich sah nochmals in Richtung Ampel und zwinkerte zweimal mit beiden Augen, er war verschwunden.
Doch es war noch nicht alles...

Tödlicher Unfall eines 17-jährigen Schülers

Wittenberg: Am heutigen Tage ereignete sich an einem Straßenübergang nahe eines Gymnasiums ein schwerer Unfall. Ein 17-jähriger Schüler wurde beim Straßen über queren von einem schwarzen Mercedes erfasst und zwei Meter weiter mit geschliffen. Zeugenaussagen ergaben, das der Mercedes-Fahrer mit einer hohen Geschwindigkeit auf den Jungen zu kam und dann nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und ihn so mit mit sich riss. Der 17-jährige verstarb noch auf dem weg ins Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen.