2.

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 Es kam keine Antwort.

"Ardy... bitte...", flüsterte er dieses Mal fast, die Sorge war deutlich heraus zu hören.

Wieder kam eine Zeit lang keine Antwort, bis sich die Person in seinen Armen regte.
"Es ist nur...", fing er an, traute sich jedoch nicht in die Augen des Blonden zu schauen. Das Risiko, sich in ihnen zu verlieren, war zu groß. "Ich... habe einfach Albträume..."
"Aber die müssen doch irgendwo her kommen!", wurde Taddl lauter, was den anderen zusammen zucken ließ. Er bemerkte es sofort und mäßigte seinen Ton. "Ich mach' mir doch nur Sorgen um dich, Mann!"
Wieder wurde sein Blick nicht erwidert, sein Gegenüber starrte stur nach unten auf das Bettlaken, wo sich eine nasse Stelle durch die vielen Tränen gebildet hatte.
"Bitte...!", flüsterte er noch ein weiteres Mal. Er wollte wissen, was los war, was seinen besten Freund so sehr beschäftigte, warum er ihm immer aus dem Weg ging, warum er nicht mehr mit ihm sprach wie vorher.
Hatte er das Vertrauen zu ihm verloren? Wollte er nichts mehr mit ihm zu tun haben? Hat er irgendwas falsch gemacht, weswegen er sich so von ihm distanzierte? Wieso redete er denn nicht mehr mit ihm und meidete Berührungen und Blicke?!
Diese Unwissenheit machte ihn noch verrückt! Er wollte endlich wissen, was los war! Dass Ardy in letzter Zeit oft Albträume hatte, wusste er, doch er kannte den Grund nicht.
>Liegt es an mir?< fragt er sich ständig.
Auch er liegt oft in seinem Bett und denkt darüber nach.
Er versuchte, den Älteren wieder zu umarmen, was jedoch verhindert wurde, da sein Arm weg geschlagen wurde.
Geschockt schaute er den Weinenden an.
Dieses Mal war direkter Blickkontakt zwischen den beiden.
Taddl sah die Trauer, die Angst und er sah Hass in den Augen seines Brudis und er fühlte ein stechen in seiner Brust.
Ardy blickte wieder auf das Laken, er saß mittlerweile auf seinen Waden und stützte seine Hände auf seinen Knien ab. "Lass mich einfach...", meinte er mit bebender, von Tränen erstickter Stimme. "Ich... brauche einfach Ruhe... Das ist alles..."
Taddl schloss kurz seine Augen, atmete tief ein und aus, stand auf und blieb im Türrahmen stehen. "Komm einfach zu mir, wenn noch etwas ist.", bot er an, zögerte noch einen Moment und ging dann, ohne einen Blick zurück zu werfen, durch die Tür, welche er hinter sich schloss und schlappte in sein eigenes Bett zurück. Die Nacht war jedoch im Eimer, schlafen konnte er eh nicht mehr. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Ardian. Er bekam Bauchschmerzen und sein Atem wurde schwerer. Es tat so verdammt weh, ihn immer und immer wieder so zu sehen! Doch er schaffte es einfach nicht, an ihn heran zu kommen...
Ardy brach erneut in Tränen aus, als Taddl sein Zimmer verlassen hatte. Er wusste, dass er gehen würde und seine Entscheidung respektiert.
Irgendwann fielen beiden noch ein Mal die Augen zu und sie schliefen einen unruhigen Schlaf.  


Tardy-OS (Lemon)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt