Kapitel 1

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Ich schließe meine Haustür und jogge los. Heute ist wieder einer der Tage, wo ich genug Zeit finde eine lange Runde zu unternehmen. Nach dem Dauerstress mit dem Umzug zurück nach London tut das gut. Ich biege ab und steuere direkt auf den großen Wald zu. Ich liebe es durch den Wald zu laufen, die frische Luft zu atmen und die Blätter unter den Schuhen zu spühren. Man verliert sich alleine in der Größe des Waldes und ist umgeben mit seinen Geräuschen.

Doch diesmal höre ich auch andere Laute. Es sind Menschen.

Was machen die so früh hier? Vorsichtig gehe ich näher. Die Stimmen werden deutlicher.

„.. wie viel?", fragt eine männliche Stimme.

„50 Riesen."

Lautes Gelächter folgt von der anderen Seite. Ich schleiche näher in die Richtung der Stimmen. Nun kann ich sie sehen: die dunkel gekleideten Gestalten, die sich dort in Gruppen gegenüber stehen. Auf der einen Seite steht ein dunkelhaariger Kerl. Er ist groß und muskulös. Neben ihm stehen 5 seiner Männer und beobachteten aufmerksam die Handlungen der anderen. Ich hole mein Handy raus und beginne Fotos zu machen. Irgendwie scheint mir die ganze Sache nicht geheuer. Vermutlich nicht ganz legal was die Typen da treiben.

Als ich gerade mein Handy einpacken und mich davonschleichen will, kommt eine SMS. Mein Handy macht sein übliches Geräusch. 

„Was war das?"

„Das kam von da hinten!"

Scheiße! Ich stehe schnell wieder auf und gucke mich verzweifelt um.

„Schnappt sie euch!"

Ich drehe mich um und renne los. Renne so schnell ich nur kann. Das Laub ist noch rutschig vom gestrigen Regen. Trotzdem bemühe ich mich eilig einen etwas steileren Laubabhang zu erklimmen. Schneller! Das Blut pocht mir in den Ohren, mein Herzschlag ist unnormal. Ich muss hier weg! Der Weg kann nicht mehr lang sein. Wenn ich es aus dem Wald schaffe kann ich mich sicher in einem der Häuser verstecken. Für einen kurzen Moment drehe ich mich um. Sie sind nicht besonders weit entfernt. Ich will mich grade umdrehen als *BAM* Ich falle zu Boden. Wie kommt der denn so schnell hierher? Der Dunkelhaarige steht vor mir. Ich rutsche weg und versuche verzweifelt wegzukrabbeln.

„Na na na.. Bleib doch noch Prinzessin."

Grob packt er mich an den Haaren.

„Nein! Lass mich gehen!"

Er ignoriert mich einfach und zieht mich mit.

Als wir zurück an deren ursprünglichen Platz sind, schubst er mich zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sitzte ich da und halte mir den Kopf. Tränen steigen in meine Augen.

„Alles muss man bei euch Idioten selber machen! Sie wäre fast entwischt!"

Wieder zieht er an meinen Haaren. Diesmal zerrt er aber meinen Kopf nach hinten, um mich angucken zu können.

„Oh .. du bist aber ein hübsches Ding. Da hat Daddy ja ein neues Spielzeug."

Widerlich grinst er mich an. Ich weiß was mit mir passieren wird.

„Du bist jetzt meine!"

„Guck mich mal an.", meldet sich jetzt ein blonder Mann vor mir zu Wort.

„Horan, willste mein neues Spielzeug begutachten? Biste neidisch?", wieder grinst er.

Tränen schleichen sich wieder in meine Augen. Ich will hier niemandem gehören. Ich will das doch alles nicht. Horan ignoriert das. Er wird lauter und spricht wieder: „Guck mich an!"

Dabei nimmt er meinen Kinn in seine warme Hand und zwingt mich ihn anzugucken. Blaue Augen wie ich sie nur bei einer Person zuvor gesehen habe blicken mich an. Er ist gebräunt und seine blonden hochgestylten Haare unterstreichen sein perfektes Gesicht. Auch wenn mir diese ganze Sache gar nicht behagt. Ich muss schon zugeben, dieser Mann ist wirklich wunderschön.

Der eklige Kerl zieht mich an den Haaren wieder hoch.

„Gib sie mir.", flüstert der sogenannte Horan heiser und kaum hörbar.

„Ich frag mich immer noch was wir gleich zusammen machen."

Mit diesen Worten wandert die eine Hand an meinen Po.

„FASS MICH NICHT AN!", zische ich.

Er zieht mich noch näher an ihn ran.

„Hör zu Prinzessin du solltest lieber nicht so zicken, sonst knall ich dich direkt ab. Dein Temperament gefällt mir aber. Ich glaube wir werden noch sehr viel Spaß zusammen haben."

Tränen laufen mir nun die Wange runter. Da sagt der hübsche Typ wieder:„Gib sie mir."

Der Dunkle lacht dauraufhin nur: „Wieso sollte ich?"

Ein Pfiff ertönt und eine Gruppe großer und muskulöser, breitschultriger Männer, wie man sie aus Filmen kennt, springen heraus und halten den Typen Waffen an die Schläfen.

„Entweder du gibst mir jetzt das Mädchen, oder wir knallen euch alle nacheinander ab. Fangen wir doch gleich mit diesem Schnuckelchen an."

Er zeigte auf den Kerl rechts von uns. Die Waffe wird ihm fester an den Kopf gedrückt.

"Finn! Wag es nicht mich wegen einer kleinen Hure abknallen zu lassen!"

„Keine Sorge Bruder, ich lass dich nicht im Stich."

Finn? Ich erkenne die Stimme meines Exfreundes. Scheiße, was  ist denn nur los hier? Er scheint irgentwas vorzuhaben, denn der blonde Typ zückt nun ebenfalls seine Waffe und richtet sie direkt auf ihn.

„Denk nicht mal dran. Gib sie mir und wir verschwinden. Dann passiert auch niemandem etwas."

Horan streckt mir seine Hand entgegen, die Waffe immernoch direkt auf den widerlichen Kerl gerichtet.

Eigentlich will ich nur nach hause. Halte von beiden nichts. Will bei keinem mitgehen. Aber schließlich bin ich dann weg von dem ekligen Kerl. Und so ziemlich jeder ist besser als der. Erst Recht Horan, wie sie ihn hier alle nennen. Aber was wird mich bei dem blonden, hübschen Typen erwarten?

Zögernd nehme ich seine Hand an. Er zieht mich sofort auf seine Seite. Obwohl ich ihn nicht kenne, fühlt sich alles an ihm so seltsam vertraut an. 

TogetherWhere stories live. Discover now