36. Kapitel

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,,Leila, alles okay bei dir?"
,,Ja. Die Schutzschilde sind gefallen. Wir sollten uns beeilen."
Schnell rannten wir weiter. Im Gang mit dem Raum der Wünsche trafen wir auf Ron und Hermine.
,, wo zum Teufel wart ihr? rief Harry. ,,Kammer des Schreckens" sagte Ron. ,,Kammer des was?" fragte Harry und blieb schwankend vor ihnen stehen. ,,Es war Ron, das ganze war Rons Idee!" Sagte Hermine atemlos. ,,War es nicht absolut großartig? Als du weg warst, standen wir rum, und ich sagte zu Ron, selbst wenn wir den anderen finden, wir sollen wir ihn loswerden?! Wir waren ja noch nicht mal den Becher losgeworden! Und dann kam er auf die Idee! Der Basilisk!"
,,Was...?"
,, Etwas, um Horkruxe zu erledigen."
Unser Blick fiel auf die Gegenstände, die Ron und Hermine in den Arm hielten: große, krumme Giftzähne, die sie, wie uns jetzt klar wurde, einen toten Basilisken aus dem Schädel gerissen hatten.
,,Aber man muss Parsel sprechen können." warf ich ein.
,,Das hat er getan. Mach es vor Ron!"
Er stieß eine zischendes Geräusch aus.
,,Das hast du gemacht, als du das Medallion geöffnet hast. Ich musste es ein paar mal probieren, aber es hat geklappt." erklärte Ron stolz.
Wieder erzitterte das Schloss.
,,Wir sollten uns beeilen." warf ich ein. Schnell lief Harry drei mal auf und ab und die Tür zum Raum der Wünsche öffnete sich. Gemeinsam betraten wir den Raum, wo sämtliche Schüler Sachen versteckt hatten.
,,Wir teilen uns am besten auf."
,,Wir gehen hier lang." sagte Hermine und zog mich mit sich.
Als wir um die nächste Ecke bogen blieb sie stehen und blickte mich fragend an. Einen Moment schien sie zu überlegen.
,,Okay, vielleicht ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich muss fragen."
Ich runzelte die Stirn.
,,Er hat dich gefragt, oder?"
,,Hä?"
,,Draco hat gefragt, ob du ihn heiratest und du hast ja gesagt."
kreischte sie schon fast.
Vollkommen verdutzt starrte ich sie an. ,,Woher..?"
,,Der Ring."
Ich blickte auf meine linke Hand.
,,Oh. Also... ja."
Hermine umarmte mich.
,,Ich freu mich ja so für euch."
,,Danke."
,,Wo ist Draco überhaupt. Sag nicht du hast ihn verhext, damit er nicht mit kämpft." stöhnte Hermine.
Beleidigt verschränkte ich meine Arme. ,,Als ob ich sowas machen würde. Er ist in Sevs Büro und passt auf meinen Körper auf."
,,Er passt... aber du bist doch... was?"
Ups. ,,Also es ist so, das ist nicht wirklich mein Körper. Ich hab mich mit dem Schloss verbunden. Dies ist nur ein Abbild von mir. Es ist sehr kompliziert."
,,Okay..."
,,Lass uns einfach weiter suchen."
Wir streiften weiter durch die Gänge.
In meinen Gedanken verfolgte ich die Schlacht, die sich außerhalb des Raums der Wünsche abspielte.
Auch dort waren Abbildungen von mir. In jedem Raum des Schlosses.
Oft war ich nicht sichtbar. Ich versuchte so viele Kämpfer zu beschützen und Todesser auszuschalten. Draußen koordinierte ich die angriffe unser Verbündeten und in der großen Halle wurden die Verletzten von Madam Pompfrey und mir versorgt. Meine Konzentration richtete sich nicht mehr auf den Raum der Wünsche, sondern auf die Verletzten. Ich spürte gar nicht wie die Zeit verging.
Auf mich stürmten so viele Eindrücke ein, dass ich jegliches Zeitgefühl verlor und auch nicht mehr wirklich in der Lage war alle Eindrücke zu verarbeiten. Alles schien irgendwie automatisch und instinktive zu geschehen. Obwohl ich alles versuchte merkte ich bald, dass es unmöglich für mich war alle zu beschützen. Ich spürte immer wieder das Erlöschen einer Aura und jedes mal verkrampfte mein Herz dabei. Dieser Kampf musste irgendwann stattfinden, das wusste ich, aber...
es ich fühlte mich dennoch schuldig. Ich fragte mich, ob ich diese Schlacht irgendwie hätte verhindern können. Nur wollte mir keine Antwort darauf einfallen.
Nach einiger Zeit zog sich meine Aufmerksamkeit wieder zu Harry, Ron und Hermine.
Bei ihnen war eine schrumpfende Aura. Jemand lag im sterben. Jemand der mir sehr vertraut war.
Ich befand mich in der Heulenden Hütte. Harry kniete vor Sev. Er blutete. Stark.
Ich wollte ihm helfen. Ihn heilen, aber ich konnte mich nicht bewegen.
,,Fang sie auf." flüsterte Sev. Ihm rann eine Silberne Träne die wange hinuter.
Harry fing sie auf, mit einem Reagenzglas. ,,Du hast die Augen deiner Mutter."
Er wandte sich an mich. ,,Jetzt liegt es allein an dir." Dann atmete er ein letztes mal.
Seine Aura erlosch. Und ich konnte mich wieder bewegen. Er hatte mich wohl verzaubert.
Warum? Warum durfte ich ihn nicht heilen?
Plötzlich ertönte Voldemorts Stimme in unseren Köpfen.
,, Ihr habt ehrenhaft gekämpft, heldenhaft gekämpft. Lord Voldemort weiß eure Tapferkeit zu schätzen. Doch ihr habt schwere Verluste erlitten. Ich will nicht, dass dies geschieht. Jeder Tropfen magisches Blut , der vergossen wird, ist ein Verlust und eine Verschwendung. Lord Voldemort ist gnädig. Ich befehle meinen Streitkräften, sich sofort zurückzuziehen. Ihr habt ein Stunde.
Schafft eure Toten mit Würde fort. Versorgt eure Verletzten.
Harry Potter, ich spreche jetzt direkt zu dir. Du hast deine Freunde für dich sterben lassen, anstatt mir selbst engegenzutreten. Du lässt dich sogar von deiner Schwester beschützen. Ich werde eine Stunde im Verbotenen Wald auf dich warten. Wenn du nach Ablauf dieser Stunde nicht zu mir gekommen bist, dich nicht ergeben hast, dann beginnt die Schlacht von neuem. Diesmal werde ich selbst in den Kampf ziehen, Hary Potter, und ich werde dich finden, und ich werde jeden Einzelnen, ob Mann, Frau oder Kind, bestrafen, der versucht hat, dich vor mir zu verstecken. Angefanfgen mit deiner reizenden Schwester. Eine Stunde."
Gebannt starrte ich zu Harry. Ich sah durch alle meine Augen, wie die Gegner sich überall zurückzogen. ,,Harry." flüsterte ich. Er sah mich an. Er war blass und seine Augen spiegelten seine Schuldgefühle wieder. ,,Schau dir bitte die Erinnerungen von Sev an. Sie werden einiges erklären, denke ich. Ich warte auf dich beim Denkarium."
Ich zog mich zurück. Ließ fast jedes Selbst von mir verschwinden, bis auf das in der Großen Halle.
Außerdem ließ ich mich in Dumbledores Büro erscheinen.
Draco saß auf dem großen Sessel hinter dem Schreibtisch. Auf dem Tisch saß immer noch mein Körper. Es war komisch ihn so zu sehen. Draco hatte mich bemerkt und kam auf mich zu.
Kurz zögerte er. ,,Du kannst mich anfassen. Keine Sorge."
Sofort zog er mich in eine Umarmung. ,,Wie geht es dir? Ich habe Voldemorts Nachricht gehört.
Was ist passiert?" Ich zog mich aus seiner Umarmaung.
,,Wir haben das Diadem zerstört, jetzt fehlen nur noch Harry und die Schlange.
Alle haben tapfer gekämpft und ich habe wirklich versucht so viele wie möglich zu beschützen.
Dennoch sind viele gestorben. Fred, Lupin und Tonks..." meine Stimme brach und ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Draco zog mich wieder an sich und hielt mich fest in seinen Armen.
Er gab mir halt und Trost. Ich versuchte mich wieder zusammen zureißen.  Jetzt war nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt fpür mich um zusammenzubrechen. Nach einigen Versuchen sachffte ich es mich wieder zu beruhigen. Gerade rechtzeitig. Ich spürte Harry die stufen hinauf kommen.
Schnell warf ich einen Desillusionierunszauber über meinen richtigen Körper.
Harry  durfte nicht abgelenkt werden. Harry betrat das Büro.
Ich lächelte ihn an. ,,Bist du bereit?" fragte ich ihn.
,, Du weißt wohl schon was ich sehen werde, oder?"
,,Sagen wir ich habe eine Ahnung. Es wird viels deiner Fragen beantworten."
,,Anders als du." sagte er vorwurfsvoll.
,,Sieh sie dir an." sagte ich und deutete auf das Denkarium.
Harry schüttete die letzten Erinnnerungen von Severus Snape in das Denkarium und tauchte ein in die Welt von Sev. Angespannt wartete ich darauf, dass er wieder auftaucht.
,,Wie fühlst du dich?" fragte Draco besorgt.
,, Ich habe Angst. Davor, dass er mich hasst und dass meine Kräfte zu früh nach lassen. Mittlerweile sind alle Verletzten versorgt und ich beschränke mich nur noch auf diese Abbild, dennoch habe ich sehr viel Energie und Magie verbraucht. Ich spüre die Nachwirkungen der Kämpfe. Lass uns einfach das Beste hoffen."
Schweigend warteten wir. Als Harry endlich wieder auftauchte sah er nachdenklich aus.
,,Harry..." setzte ich an, doch er hob die Hand ud ich schwieg.
,,Ich verstehe es jetzt. Naja vieles. Aber es muss schwer für dich gewesen sein, oder?
Es die ganze Zeit zu wissen und es mir dennoch nicht sagen zu dürfen."
Beschämt sah ich zu Boden. ,,Es tut mir leid, was für eine Last du tragen musstes. Dabei dachte ich immer ich wäre der Einzige. Aber irgendwie hab ich es auch gewusst. Erinnerst du dich an deine Prophezeiung in der 5. Klasse."
,,Ja:

Krieg
Zerstörung
Verzweiflung
Wut
Tod
Dunkelheit
Verstümmelte Seele
Gefangen
Opfer
Auferstehung?
Hoffnung?
Frieden?
Die hinterlistige Schlange
Der tapfere Hirsch
Der weiße Phönix,
Erwählt, Gesegnet, Gezeichnet
Das Schiksal wird entscheiden"

,, Jetzt verstehe ich enbdlich welches Opfer gebracht werden muss. Und ich werde es tun. Es ist meine Pflicht. Ich danke dir für alles was du getan hast. Kann ich dich um noch zwei letzte Sachen bitten."
,, Natürlich. Was immer du willst."
,,Erklär es bitte den anderen, wenn alles vorbei ist.
Sorg dafür, dass die beiden es erfahren. Sie haben es verdient."
,,Ich verspreche es. Was ist das zweite?"
,,Kannst du mich begleiten. Unsichtbar natürlich."

,, Ich werde bei dir bleiben, bis zum Schluss."
Harry wandte sich an Draco ,,Pass gut auf sie auf und mach sie glücklich."
Draco nickte ,,Versprochen."
Harry legte uns den Tarnumhang um.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg durch das zerstörte Schloss.
Unten am Tor kamen wir an Ginny vorbei. Harry nahm meine Hand und drückte sie fest.
Langsam gingen wir weiter. Kurz vor dem Verbotenen Wald blieben wir stehen.
Harry fischte aus einem Beutel um seinen Hals den Schnatz.
Er presste ihn an seine Lippen und flüsterte: ,, Ich werde gleich sterben."
Der Schnatz öffnete sich. In ihm lag ein schwarzer Stein.
,, Der Stein der Auferstehung. Er erschafft Abbildungen von Menschen, die gestorben sind."
erklärte Harry mir. Er nahm ihn in die Hand und drehte ihn dreimal. Er deutete mir, meine Hand auf den Stein zu legen. Und tatsächlich. Ich sah Mom und Dad. Die beiden lächelten uns an.
,,Ihr seid beide sehr mutig." sagte Mom.
,,Du hast es fast geschafft." flüsterte Dad an Harry gewandt.
,,Tut es weh?" fragte Harry und mein Herz wurde schwer.
,,Sterben? Nein, schneller und leichter als einschlafen." meinte Dad.
,,Wir sind sehr Stolz auf euch."
,,Harry wir müssen weiter." flüsterte ich.
,,Ja."
Wir liefen weiter. Begleitet von den Geistern unserer Eltern.
Nach einer Weile kamen wir zu einer Lichtung. wir hielten uns noch am Rand.
Dort auf dieser Lichtung warteten sie. Die Todesser. Ich sah Hagrid gefesselt.
Uns glitt der Stein aus den Häned und unsere Eltern verschwanden.
Harry zog uns den Umhang von den Köpfen. ,,Es ist besser wenn du jetzt gehst.
Nimm den Tarnumhang und geh zurück."
,,Nein, Harry, sie werden mich nicht sehen können. Dad wollte, dass du ihn bekommst behalte ihn."
Harry steckte den Tarnumhang in seinen Umhang. Ich griff wieder seine Hand und gemeinsam betraten wir die Lichtung. Voldemort sagte gerade: ,,Ich dachte er würde kommen. Ich habe mich ,wie es scheint... geirrt."
,,Hast du nicht." sagte Harry.
Es war still ein stummer Augenkontakt zwischen Voldemort und Harry.
Dieser wurde jedoch von Hagrids schreien unterbrochen, bis ein Todesser ihn zum schweigen brachte. Harry und Voldemort starrten sich weiter an.
Ich konnte nur still neben Harry stehen, seine Hand halten und hoffen, dass meien Göttin recht hatte. Dass mein Bruder überleben würde.
,,Harry Potter, der Junge, der überlebt hat."
Keiner wagte sich zu rühren. Voldemort zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Harry.
Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an. Ich musste mich zusammenreißen, um Voldemoert nicht zu entwaffnen. Wie in einer Starre sah ich den grünen Blitz auf uns zurasen.
Wie in jener Nacht, als er zum ersten mal versuchte Harry zu töten.
Ich sah nur grünes Licht und spürte, wie ich weggezogen wurde zurück in meinen Körper.
Ich war zu schwach, um die Verbindung zum Schloss aufrecht zuerhalten.
Ich kehrte also in meinen körper zurück. Öffnete meine Augen.
Draco bemerkte meine Rückkehr. Ich fing an zu weinen.
,,Was ist passiert? Hat es funktioniert. Geht es Harry gut?"
Ich sah ihn traurig an.
,,Ich habe keine Ahnung."

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So hier ist noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für euch. ein etwas längeres Kapitel.
Ich weiß es wieder lange her, aber ich versuche wirklich immer so schnell wie möglich ein Kapitel fertigzustellen. Naja, aber wie ihr bestimmt schon merkt. Neigt sich dieses Buch auch seinem Ende zu.

Bitte votet und kommetiert.

LG


Harry Potter- Die Wächterin (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt