Prolog

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Meine Füße werden immer schneller, mit jedem Schritt nähere ich mich meinem Ziel. Es ist so, als spüre ich meinen Körper nicht, so, als hätte jemand anderes die Kontrolle über ihn genommen.

Mein Herz hämmert we verrückt an meinen Brustkorb, das Adrenalin rauscht durch meine Adern und ich kann nicht genug davon bekommen. Ich brauche immer mehr davon. Als wäre das Laufen eine Sucht für mich. Nein, es ist eine Sucht für mich.

Vor meinem Augen verschwimmt plötzlich alles. Verschwommen nehme ich die Bäume um moch herum wahr. Ich senke den Kopf und sehe auf den Asphalt hinunter. Es ist so als würde er immer dunkler werden. Es ist so als würde alles dunkler werden. Als würde die Welt in einem schwarzen Meer versinken.

Ich merke wie ich langsamer werde. Irgendetwas stimmt nicht. Mit meinem Körper stimmt etwas nicht. Ich schnaufe wie verrückt, als ich schließlich zum Stehen komme. Ich stütze mich auf meinen Knien mit meinen Händen ab.

In meiner Kehle bildet sich ein unerträglicher Druck. Plötzlich verlässt Blut meinen Mund, ich spucke es regelrecht auf den Asphalt vor meinen Füßen. Das Brennen in meinem Hals bleibt.

Ich lasse meine Zungenspitze über meine Lippen gleiten und schmecke Blut. Ich schmecke mein eigenes Blut, das aus meiner Kehle dringt.

Es wird immer dunkler vor meinen Augen. Ich kämpfe gegen dieses Gefühl an, ohnmächtig zu werden. Ich will stehen bleiben, ich will stark bleiben, aber mein Körper schwächelt. Ich spüre wie ich zu Boden sacke und ich auf den harten Untergrund aufkomme.

Ich liege auf dem Rücken, starre in den Himmel hinauf und ich fühle mich leer. Ich spüre nichts, außer diese Leere in meinen Körper. Völlig ausgelaugt.

Ich will bloß schlafen, an nichts denken, an niemanden denken. Ich will einfach in Ruhe gelassen werden und mich verkriechen.

Ich schließe meine Augen, schmecke noch immer das Blut, das auf meinen Lippen klebt und spüre wie mein Kopf zur Seite sackt.

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"Wie lange wird es dauern? Können Sie etwas sagen? Irgendetwas?" Die vertraute Stimme meiner besorgten Mutter dringt in meine Ohren.

Ich sehe nichts, meine Augen sind immer noch geschlossen aber der harte Boden unter mir ist weg.

Ich höre leise das gleichmäßige Pochen meines Herzes in meinen Ohren. Ich versuche meinen Finger zu bewegen. Ich versuche es so lange, bis ich es endlich geschafft habe.

Plötzlich ringe ich nach Luft und reiße meine Augen auf. Grelles Licht dringt in meine blassen Augen und das plötzliche Gefühl zu ersticken übernimmt meinen Körper. Schwer atmend liege ich in einem Krankenhausbett und kralle mich in das weiße Laken ein.

"Schatz, beruhige dich. Es ist alles gut. Rose, es ist alle gut." Wieder vernehme ich die Stimme meiner Mutter. Diesemal klingt sie ... überzeugend und selbstbewusst.

Ich zwinge mich in einem gleichmäßigen Rythmus ein und aus zu atmen, während ich die braunen Augen meiner Mutter blicke.

"So ist es gut. Und jetzt lege dich zurück und atme ganz entspannt ein und aus.",weist sie mich sanft an.

Ich gehorche ihrer Stimme, so wie ich es immer tue. Ihr vertrauen.

Ich lasse mich in das weiche Kissen zurück sinken und merke, wie sich mein Körper beruhigt.

"Mum? Was ... was ist passiert?",sage ich und umklammere krampfhaft ihren zarten Arm, während eine Träne aus meinem Auge quillt.

Ich neige den Kopf zu ihr, mustere ihr Geischt. Sanft streicht sie mir über die Stirn und ringt sich zu einem aufmunternden Lächeln.

"Du solltest dich erst mal ausruhen.",bringt sie ruhig hervor, doch ich merke, dass sie mit sich selber ringt.

"Sag mir doch einfach, was mit mir passiert ist, Mum. Ich will es wissen."

Hier ist das langersehnte erste Kapitel. Ich hoffe sehr es gefällt euch und hoffe, dass ihr sie weiter hin verfolgen werdet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Mitfiebern meiner neuen Story und kommentiert und voted fleißig. Würde mich sehr freuen.
PS: Ich kann euch nicht versprechen wie schnell wieder ein neues Kapitel kommt, da ich zurzeit an drei Storys schreibe.


Eure SummerOF_Love



I'm back, BitchesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt