11. Kapitel

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Derek

Völlig alleine steht sie in der Küche und blickt auf ihren Becher in der Hand hinab. Angewidert verzieht sie die Augen und kräuselt die Stirn. Irgendwas muss ihr durch den Kopf gehen, sie sieht nachdenklich aus. Ich mache einen Schritt nach vor und stehe nun unter der Türe. Ich lasse mich etwas nach rechts fallen und lehne am Türrahmen, die Hände vor der Brust verschränkt.

Ich blicke sie an, aber sie hat mich immer noch nicht bemerkt. Durch die Musik konnte ich mich anschleichen und sie mir genauer ansehen. Ihr Körper steckt in einem schwarzen Kleid und ihre Hände sind mit Schmuck voll. Ich will es mir irgendwie nicht wirklich eingestehen aber sie sieht ziemlich heiß aus. Sie ist nicht so dürr wie alle anderen Mädchen heutzutage. Zumindest sieht sie in diesem schwarzen Etwas ... nahezu perfekt aus.

„So wie du den Becher in deinen Händen ansiehst, hast du wahrscheinlich noch nie einen Alkohol angerührt.", sage ich schließlich und muss sogar etwas grinsen. Sofort schreckt sie auf und sieht mich überrumpelt an. Sie hat mich wirklich nicht bemerkt, denn sie sieht völlig überrascht an. Ihr Mund steht leicht offen und ihre Augen sind größer. Ich kann nicht anderes und muss an ihr runter sehen, muss mir ihren Körper ansehen. Ich weiß, dass ich es völlig offensichtlich tue aber ich bin mir sicher ich bin nicht der erste, der sie so ansieht.

„Du hast mich errschreckt.", sagt sie nun und wendet den Blick von mir, als ich ihr wieder in die Augen blicke. Nun stoße ich mich vom Türrahmen ab und betrete die Küche.

„Tut mir leid, hatte ich nicht vor.", sage ich und sehe auf die Theke vor mir. Sie ist voll mit Flaschen und Bechern, manche umgetoßen, manche halb voll oder halb leer, wie auch immer. Während mein Blick über dieses Chaos gleitet, höre ich wie Jamie räuspert. Meine Augen fliegen wieder zu ihr und ich sehe sie an. Unruhig verlagert sie ihr Gewicht auf den anderen Fuß, und klopft mit ihren Fingern, die den Becher noch immer umklammern, darauf. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und blicke auf ihre Hände.

„Alles okay?", frage ich sie nun und blicke sie fragend an. Sofort nickt sie, lässt aber ihren Kopf gesengt. Sie sieht mich nicht an, sondern blickt stur auf die Flaschen vor ihr. „Ja, klar.", meint sie nun und ringt sich zu einem Lächeln. Aber es ist kein echtes Lächeln, das merke ich.

Es wäre unhöflich sie jetzt einfach stehen zu lassen, alleine, aber es ist eine unangenehme Spannung zwischen uns. Ich könnte mich mit ihr unterhalten, aber sie sieht so aus als wäre sie mit ihren Gedanken lieber alleine.

„Okay und warum kaufe ich dir das nicht ab?" Ich kann einfach nicht meine Klappe halten. Ich lehne mich nach vor und stützte mich auf meinen Händen ab. Ihr Kopf bewegt sich kein Stück, aber sieht mich nun an. Ihre grünen Augen mustern mich, aber dann presst sie die lippen aufeinander und seufzt.

„Warum bist du nicht bei den anderen und schüttest unnötig Bier in dich hinein?", weicht sie meiner Frage aus. Nun dreht sie ihren Körper zu mir und stemmt eine Hand in die Hüfte.

„Warum weichst du meiner Frage aus?", kontere ich und siehe sie herausfordern an. Ich richte mich wieder auf, lasse aber meinen Blick nicht von ihr.

Ein paar Sekunden ruhen ihre Augen auf mir bevor sie wieder spricht. „Warum beantwortest du meine Frage nicht?" Wir blicken uns in die Augen und ich merke, wie sie leicht die Augen zusammen zieht. Ich beiße mir in die Lippe um nicht etwas zu grinsen. Okay, so wie es aussieht ist sie ziemlich stur.

„Also so wie es aussieht will keiner von uns darauf antworten.", stelle ich nun fest und wende den Blick von ihr. „Eigentlich wollte ich wieder abhauen, aber da ich nicht unhöflich sein wollte, dachte ich, ich leiste dir Gesellschaft."

„Glaub mir, es hat dich keiner darum gebeten.", sagt sie leise. Aber ich höre es und sehe sie wieder an. Aber ihr Blick ist wieder stur auf die Flaschen gerichtet.

Okay, und zickig.

„Weißt du was, ich verschwinde wieder. Du bist anscheinend lieber alleine als dich zu amüsieren.", meine ich etwas lauter und gehe um die Theke herum. Ich bleibe nochmal neben ihr stehen und blicke zu ihr hinab. Ich merke wie sie die Luft anhält und sich keine Stück rühr. Ich lasse mich näher zu ihr herab und bin nun dicht an ihrem Ohr. „Es wird dich schon nicht umbringen, wenn du das trinkst, Prinzessin."

Ich richte mich wieder hoch und verlasse die Küche. Ein paar betrunken stolpern an mir vorbei und ich bahne mir einen Weg zum Wohnzimmer durch, wo ich hoffentlich auf meine Jungs treffe. Das Haus ist voll aber es gab schon mal schlimmere Partys. Da konnte man keinen Schritt mehr machen.

Früher war ich gerne auf solchen Partys. Ich habe getrunken, mit Mädchen rumgemacht, mit meinen Jungs gelacht und einfach spaß gehabt. Aber wenn du nüchtern bist, kommt dir alles bescheuert vor. Jeder um dich herum ist betrunken und du fragst dich einfach nur, warum du hier bist. Und du nimmst diese Hitze wahr. Es ist unerträglich hier, unerträglich heiß.

Ich komme im Wohnzimmer an und sehe mich um. Im nächsten Moment spüre ich zwei Hände, die sich um meinen Bauch schlingen. Scar.

Sie lacht mich an und schmiegt sich an mich. Ich rieche ihre Alkoholfahne. Sie ist schon etwas betrunken, dass merke ich an ihren geweiteten Pupillen und ihren unkontrollierten Bewegungen.

„Wo hast du denn gesteckt? Ich hab dich vermisst.", schmollt sie und sieht mich an. Ich befreie mich aus ihrer Umarmung, nehme sie aber an der Hand und führe sie hinter mir zu den anderen. Während sie auf mich zugestolpert kam, habe ich Tony entdeckt. Ich gehe schließlich auf ihn zu, nachdem ich ihre Hand losgelassen habe. Er reißt die Hände in die Luft und lächelt mich an.

„Hey, Derek. Stell dir vor wir haben die Girls so richtig fertig gemacht.", freut er sich. Ich muss lachen und nicke ihm zu. Ja im Bier Pong sind Tony und Ted wirklich nicht zu schlagen.

Ich stelle mich grinsend zum ihm. „Sorry, dass ich deine Freundin so abgefüllt habe, aber sie wollte es nicht anders.", meint er zu mir und ich werfe ihm einen genervten Blick zu.

„Tut mir leid, Mann. Aber vielleicht solltest du ihr mal sagen, dass dunsie nicht willst?", sagt er und zuckt mit den Schultern. Er wendet sich kurz von mir ab und nimmt sich ein Bier von dem Tisch hinter ihm.

„Soll ich ihr etwa sagen, dass ich keine Beziehung mit ihr will sondern bloß den Sex?", sage ich und sehe ihn an, als ich die Arme vor der Brust verschränke. Wieder zuckt er mit den Schultern. Aber dieses Mal etwas unsicherer.

„Naja manche Frauen stehen auf sowas.", sagt er und sieht an mir vorbei zu Scar. Ich folge seinem Blick und sehe zu ihr. Sie lächelt uns zu und schon kippt sie wieder Alkohol ins sich hinein. Tony und ich sehen uns an.

„Und du glaubst sie steht auf so etwas?",meine ich wieder und mustere ihn. Doch Tony wendet den Blick von mir und nippt wieder an seinem Bier.

„Derek, ich habe zwar eine Beziehung aber ich bin schlecht dir Tipps zu geben.",sagt er schließlich. Da hat er recht. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet er von uns dreien zuerst eine feste Freundin hat. Irgendwas muss er wohl richtig machen, dass es Julie mit ihm aushält.

„Und du willst wirklich nichts trinken? Nicht mal ein Bier?", fragt er mich und sieht mich wieder an.

Ich schüttle sofort den Kopf. „Du weißt doch, ich trinke nicht mehr."



So meine lieben, sieht wirklich so aus als hätte ich wieder Zeit mich meiner Lieblingsbeschäftigung zu widmen. Ich hoffe es gefällt euch, freue mich auf eure Meinungen.
Viel spaß,

Eure SummerOF_Love

I'm back, BitchesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt