Kaum hab ich mich bei Daisy entschuldigt, mach ich mich schon auf den Weg nach drüben zu Nina.
»Ah, da bist du ja endlich!« ruft sie strahlend als sie mir die Tür öffnet.
Ich lächle und gehe an ihr vorbei ins Haus. In der Küche hole ich ein Glas aus dem Schrank und greife nach der Sekt Flasche im Kühlschrank.
»Warum sollte ich kommen?« Frage ich sie und nehme den ersten Schluck aus meinem Glas.
Sie schaut mich komisch an. »Es ist halb Elf. Wie kannst du so früh trinken?!« schimpft sie und will Mir mein Glas aus der Hand nehmen.
Ich trete Einen Schritt zurück und schüttel den Kopf. »Lass es gut sein, Nina.... So, was wolltest du jetzt?« frag ich wieder und trinke erneut einen großen Schluck.
»Na gut... Wie du weißt, ist Ethans Vater vor kurzem verstorben -« ich nicke und nippe an meinem Glas.
»-Um seiner Mutter zu helfen, ziehen wir zu ihr« beendet sie ihren vorher angefangenen Satz und ich schnappe laut nach Luft.
»Nach Deutschland?!« huste ich entsetzt und sie nickt.
Ich greife nach der ganzen Flasche Sekt und setze an. Ich trinke und leere die halbe Flasche.
Mit einem kräftigem Ruck steht die Flasche wieder auf dem Küchentisch und ich stemme die Hände auf die Arbeitsplatte.
»Du willscht misch verlasschen?« lalle ich und sie schüttelt den Kopf. Sie kommt ein paar Schritte auf mich zu, aber ich schwanke ein paar zurück.
»Isch hab sch schon -« ich rülpse einmal und kicher kurz, aber setze schnell wieder einen (betrunkenen -) wütenden Blick auf.
»- Du willscht geh'n... Wie all die andren. Misch allein lasschen. Wie Tom... Und mein Vater... Und Dean. Jap. Die alle hab'n misch allein gelasschen. Vor all'm Dean! Isch hab 4 Kindersch von dieschen Arsch! Und er lässcht misch alleine!« schreie ich wütend lallend und trinke nun auch den Rest der Flasche aus.
Sie schüttelt betrübt den Kopf und ich schaue sie durch verengte Augen an.
»Wasch hab Isch getan? Jeder hasscht misch und verlasscht misch.« wimmer ich und fange an zu weinen.
Sie kommt mit Tränen in den Augen auf mich zu Aber ich gehe wieder ein paar Schritte zurück. Ich knalle gegen die Wand und mein Herz rast wie noch nie.
»Lassch misch!« schreie ich und schluchze einmal laut auf. Sie bleibt einige Meter vor mir stehen und kaut auf ihrer Lippe herum.
Ich gehe von der Wand weg, gehe an den Kühlschrank und greife die Flasche Wodka.
Ich öffne den Deckel und spüre eine Hand auf meiner Schulter.
»Isch geh jetscht« Murmel ich und stampfe inklusive geöffneter Wodka Flasche zur Tür. Schwungvoll reiße ich sie auf und schwanke raus.
»Emma! Wo willst du denn hin?« ruft Nina mir besorgt hinterher aber ich zeige ihr nur den Mittelfinger und Taumel weiter.
Die können mich alle mal! Von Lukas bin ich ja nur die Mutter die ihm Essen macht, ihm Geld gibt, und den Haushalt erledigt.
Für Emily bin ich die böse Mutter die es nicht schafft den Tod ihrer ersten großen Liebe zu überwinden.
Für Daisy bin ich die, die alles verschlimmert und alles ruiniert.
Und für Lara bin ich die gute Mum, die einfach perfekt ist.
Nur bin ich ganz und gar nicht perfekt. Nicht mal annähernd. Ich will nicht einsehen, dass mein Mann tot ist. Ich lebe nur noch für meine Kinder und denke nie an mich. Und verdammt nochmal, laufe ich gerade mit einer Wodka Flasche in der Hand durch den Park, wie es sonst obdachlose tun.
Skeptisch guck ich mir die Flasche in meiner linken Hand an, trinke noch einen Schluck aus ihr, und werfe sie dann bedenkenlos auf den Rasen.
»Isch bin scho dumm« schluchze ich und Falle auf die Knie. Bitter fange ich an zu heulen und lege mein Gesicht auf meine Knie.
Ich raufe mir die Haare und wimmer los.
»Emma?« kommt es hinter mir, und ich sehe hinter mich.
Derek steht da und mustert mich skeptisch.
»Wirscht du misch auch verlasschen?« krächze ich und mir laufen Tränen Bäche die Wangen hinunter.
Er kommt auf mich zu, kniet sich vor mich und drückt mein Kinn mit seinem Finger hoch.
»Niemals! Ich bleib bei dir, okay?« flüstert er und sieht mir aufrichtig in die Augen.
Ich nicke und schluchze. Er wischt mir mit seinem Daumen über meine nassen Wangen und grinst mich an.
»Wo hast du denn den Alkohol schon wieder her?« lacht er und ich zucke grinsend mit den Achseln.
»Keinen mehr, okay? Versprich es mir! Du lässt die Finger vom Alkohol« Murmelt er und sieht mich streng an.
Meine Unterlippe bebt und ich nicke zaghaft. »Versprochen« flüster ich und schluchze erneut.
Er lächelt und steht auf. Er reicht mir eine Hand und dankbar greife ich sie.
Er hilft mir auf, und ich falle fast wieder zu Boden.
»Warte, ich helfe dir« murmelt er und stützt mich.
»Danke« blaffe ich und rülpse einmal. Er fängt an zu lachen und auch ich muss kichern.
Er geht langsam los und ich mit.
»brauchst du eine Auszeit von Zuhause?« fragt er und ich nicke sofort.
Er nickt und geht weiter.
Er ist wirklich ein guter Freund. Er war seit Deans Tod, immer für mich da. Hat mich unterstützt wo er konnte. Half mir bei jeder Entscheidung. Steht mir in jeder Situation bei Seite. Hat immer einen Rat für mich.
Er macht mich glücklich.
Glücklich...
Tadaaaaaaaaaaa 2tes Kapitel :)
Was glaubt ihr, läuft zwischen ihr und Derek?
Ist da vielleicht doch mehr, als Freundschaft?
Sind Gefühle im Spiel?
Was haltet ihr von Derek in der Rolle des guten Buben?
Und die wichtigste Frage: Glaubt ihr, dass sie wirklich glücklich ist, oder wird?
Fragen über Fragen *-*
Eure Chantal :'D
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Plötzlich Wieder Glücklich
TienerfictieEmma lebt mit ihren 4 Kindern in ihrem altem Haus. In dem Haus, in dem sie einst mit ihm gelebt hatte. Mit Dean. Doch Dean starb vor vielen Jahren. Ihr bester Freund und Deans damaliger Bester Freund Derek, steht ihr bei Rat und Tat zur Seite. De...