Ich will gar nicht drum rum reden, denn es zu erklären, wäre einfach unnötig. Kurz gesagt, schnell bückt er sich herüber und drückt seine Lippen auf meine.
Geschockt reiße ich meine Augen. Was? Wieso? Ich...
Langsam bewegen sich meine Lippen und ein wohliges Kribbeln füllt meinen Bauch.
»Das...«
Er kratzt sich am Hinterkopf und geht einen Schritt zurück. »Ich geh dann mal« murmelt er und dreht sich um.
Wie gerne würde ich jetzt "Bleib hier" rufen, aber meine Kehle ist zu trocken und meine Zunge wie muskellos.
Und so sehe ich mit an, wie er mit dem Rücken zu mir gewannt den Steg entlang geht und verschwindet.
»Fuck« Ist das erste, was ich wieder sagen, eher zischen kann. Und da,.. Da ist er schon längst weg...
Frustriert lasse ich das vorherige Ereignis nochmal Revue¹ passieren und laufe mit wackeligen Knien den Steg entlang.
*****
»Mum! Wo warst du?« ruft Emily, als ich die Tür ausschließe. »Wir haben versucht dich anzurufen! Und Derek ist auch nicht da. Ihr könnt uns-«
»Emily! Sei ruhig! Ich bin sowieso schon genervt von allem.« unterbreche ich sie keck und stütze mich an der Wand ab, während ich mir meine Stiefel ausziehe.
Entrüstet schaut sie mich an, und ihre Kinnlade klappt runter. »Mum... Wir wissen doch-«
»Ihr wisst gar nichts!«
Sie senkt ihren Kopf und hebt ihn dann vorsichtig wieder, während ich mir meinen Mantel von den Schultern streife.
»Okay...« höre ich sie leise schluchzen und sehe, wie ihr Tränen in die Augen steigen.
Sofort schüttel ich meinen Kopf. »Nein nein, tut mir leid. So war das nicht gemeint, Schatz«
Ich greife sie an den Schultern und streiche dann mit meinem Daumen über ihre Wange. »Glaubst du nicht, dass Wir uns auch mal Sorgen um dich machen? Wenn du einfach weg bist, nichts sagst. Beim Essen schweigst... Wenn wir dich in der Nacht weinen hören oder du traurige Lieder hörst und deine Aufgaben wie putzen, Wäsche machen oder kochen vernachlässigst... Das merken wir.«
Geschockt sehe ich ihr in ihre blaue Augen und mir rollt eine Träne über die Wange. »Wir ändern das jetzt, okay? Alles wird besser.« hauche ich an ihren Haaransatz, als ich sie fest an mich drücke.
»Mum?« ruft Lara und rennt die Treppen runter. Lachend löse ich mich von Emily und hebe Lara hoch. Sie wickelt ihre Beine um mein Becken und fässt mit ihren Händen um meinen Nacken.
»Lukas geht's nicht gut« flüstert sie und schiebt ihre Oberlippe hervor. »Was? Wieso?«
Irritiert schau ich zu Emily die auch nur mit den Schultern zuckt. »Er hat mir gesagt, ich soll mich in mein Zimmer verpissen und ihn seine verfickte Scheiße machen lassen, sonst verpasst er mir eine«
Ich reiße meine Augen und Mund auf und drücke ihren Körper dann fester an mich. »Er hat das ernst gesagt... Darf ich jetzt nie wieder mit ihm reden? Weil er mir sonst weh tut?«
Ihre Lippen zittern und sie macht große Augen. »Oh Maus. Natürlich nicht... Er ist einfach ein Junge, die sind manchmal so. Das weißt du doch... Ich rede mal mit ihm.«
Sie nickt und wischt sich mit Ihrem Ärmel über die Augen. »Was wollt ihr zu Abend essen?« frage ich die beiden Mädels und lächel.
»Einfach nur Abendbrot, ja? Ich mach Diät.« sagt Emily stolz. Ich lache und nicke. »Mit Eingelegtem Spargel und Pilzen?« grinse ich. Sie scheint zu überlegen. »Und Käsesauce!« ruft Lara. Ich nicke grinsend. »Aber nur ein bisschen.« sagt Emily schließlich.
»Genau, du machst ja eine "Diät".« zwinker ich und lasse Lara runter.
»Ich sag euch Bescheid wenn es fertig ist.« sage ich und gehe, nach einem vielsagendem Blick an Emily gerichtet, zur Küche.
Sofort fange ich an den Spargel und die Pilze zu schneiden.
***
Schnell nehme ich den Topf von dem Herd und stelle ihn auf den Lappen auf dem Tisch.
»Essen ist fertig!« rufe ich laut und höre sofort wie Türen aufschlagen.
Lara ist die erste die in die Küche stürmt und sich auf Ihren Platz setzt. Danach Emily.
»Wo sind denn die anderen?« frag ich verwirrt. Beide zucken mit den Schultern, und Lara will nach dem Brot greifen, aber ich halte ihre Hand fern. »Erst wenn alle da sind.«
Ich laufe mit schnellen Schritten die Treppen hoch und bleibe unschlüssig vor Daisy's Tür stehen. Ich klopfe aber keiner antwortet. »Daisy Süße,..«
Ich schaue in das Zimmer und schüttel verwirrt den Kopf. Wo ist sie? Das Fenster ist Speer - Angel - weit offen und ihr Zimmer ist aufgeräumt.
»Mist« fluche ich und renne ans Fenster. Sie hat sich doch echt eines von Dereks Seilen genommen und ist aus dem Fenster geklettert!
Panisch renne ich aus dem Zimmer und rein in Lukas. Er sitzt Seelenruhig auf seinem Bett und hört Musik, während er Oberkörper frei seine Hanteln hebt.
»Zieh dir was an und hilf mir zu suchen!« keife ich und werfe ihm ein Shirt zu, welches auf dem Boden lag.
Verwirrt legt er die Hanteln ab und zieht sich die Kopfhörer aus den Ohren. »Was?« fragt er genervt.
»Man,« ich verdrehe die Augen, »Daisy hat sich raus geschlichen. Hilf mir Sie zu finden!«
»Reg dich doch nicht so auf. Ich weiß wo sie ist. Sie ist auf 'ner Party.«
»Wie bitte?!« Entgeistert schau ich ihn an und er zuckt mit den Schultern. »Ich hab sie vorhin hingefahren. Sie wollte da unbedingt hin, sonst, ich zitiere:"Werde ich nie beliebt! "«
Ich reibe mir nervös über das Gesicht. »Du wirst da jetzt hin fahren, und so wieder abholen! Sofort!«
»Man Mum! Sie ist 13, nicht 7«
»Genau, und deshalb wirst du jetzt deinen verdammten Arsch bewegen und sie da wieder weg holen! Sie ist 13! Was ist, wenn die da Alkohol trinken?«
»Sie hat mir gesagt, sie würde nichts trinken, falls es was gibt.« grinst er. Ich atme angestrengt durch. »Und wenn doch? Wenn Sie abgefüllt wird? Und auch irgendein Junge, vielleicht in deinem Alter, sich an Sie ran macht? Sich an ihr vergreift? Was dann? Kannst du damit leben?!« schreie ich.
Wie kann er nur so verantwortungslos sein?! Ich weiß dich, wie das auf solchen Partys ist. Nur wegen einer Party ist er überhaupt entstanden. Und Daisy ist erst 13!
»Oh Fuck« haucht er und ihm weicht jegliche Farbe aus dem Gesicht. Sofort springt er auf und zieht sich sein Shirt über. »Mach schnell!« ruf ich ihm noch an der Tür hinterher.
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Plötzlich Wieder Glücklich
Dla nastolatkówEmma lebt mit ihren 4 Kindern in ihrem altem Haus. In dem Haus, in dem sie einst mit ihm gelebt hatte. Mit Dean. Doch Dean starb vor vielen Jahren. Ihr bester Freund und Deans damaliger Bester Freund Derek, steht ihr bei Rat und Tat zur Seite. De...