Minho ♪

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Schnaufend krieche ich über den Boden und versuche die Blutflecken halbwegs weg zu schrubben, während Winston mit verschränkten Armen hinter mir steht und meinem Treiben mit kritischen Augen begutachtet. Als eine Strähne meines braunen Haars wieder in mein Gesicht fällt, stehe ich sauer auf und werfe Winston den Lappen vor die Füße.
»Fertig.«, zische ich und beobachte mit wachsender Wut, wie er kopfschüttelnd den Lappen aufhebt, nur um ihn mir dann ins Gesicht
Zu werfen.
Angeekelt werfe ich ihn von mir und unterdrücke den Würgereiz.
»Du hast da was vergessen.«, grinst er dreckig und wirft einen Eimer um, in dem das meiste an Blut gesammelt wurde.
»Was soll das, Winston? Was habe ich dir getan?!«
Er schaut mir spöttisch in die Augen und zieht eine Augenbraue hoch, während mir Tränen der Wut die Wangen herunter laufen.
»Du wolltest mir nicht helfen, also musst du putzen. Schwapper passt sowieso besser zu dir. Was anderes kann man von dir einfach nicht erwarten, obwohl du selbst das nicht richtig hin bekommst.«
»Ich hasse dich.«, lache ich so spöttisch, wie er eben geschaut hat und spucke ihm ins Gesicht, ehe Ich auf die Lichtung, Richtung Labyrinth laufe. Ich lehne mich an die Mauer an, spüre den kalten Stein durch meinen dünnen Pullover, und lasse mich langsam hinunter gleiten. Meine Beine ziehe ich an mich und schlinge meine Arme um sie, ehe ich meinen Kopf auf sie lege und verzweifelt meine Augen schließe. Den ganzen Tag über hat Winston mir dumme Sprüche rein gedrückt. Und jedes mal habe ich verzweifelt nach einer Antwort auf die Frage gesucht, weshalb er so zu mir ist. Ich habe ihm doch nie etwas getan.

Eine Weile sitze ich einfach nur hier und schniefe rum, bis ich schnelle Schritte höre, die in meine Richtung laufen.
»Lilly? Was ist los?«, höre ich die sanfte Stimme meines Freundes fragen und spüre kurz darauf, wie Minho sich neben mir nieder lässt und mich auf seinen Schoß zieht.
Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Brust und versuche das laute Geräusch des sich schließenden Labyrinths auszublenden.
»Jetzt sag schon.«, flüstert er bittend in mein Ohr und streicht mir über den Rücken.
»Winston.«, seufze Ich schließlich und atme tief ein. Sofort kann ich spüren, wie Minho sich anspannt und mich von sich runter schieben will.
»Den mache Ich fertig.«, knurrt er bedrohlich und steht auf, Ich Schlinge vorher jedoch meine Arme um seinen Hals und meine Beine um seine Hüfte. Wie ein nasser Sack hänge ich jetzt an ihm und flehe ihn an, Winston in Ruhe zu lassen.
»Bitte, Minho. Er ist es nicht wert. Bitte lass es. Für mich. Bitte Minho, bitte.«
»Na gut.«, stöhnt er auf halbem Wege missgelaunt und schaut dann schmunzelnd zu mir runter. »Du Klammeraffe.«
Lächelnd lege ich meine Lippen auf seine und genieße das Kribbeln, welches meinen ganzen Körper zum zittern bringt.
»Und jetzt erzähl mir, was er gemacht hat.«
An Ort und Stelle lässt er sich fallen und schaut mir auffordernd in die Augen. Ich reiße traurig ein paar Grashalme aus dem Boden, ehe Ich beginne zu erzählen. Am Ende habe ich wieder Tränen in den Augen, bin jedoch zu stolz, um sie fallen zu lassen. Ich kann nichts. Ich bin doch nur eine Last für jeden hier.
»Hey. Du weißt, dass das nicht stimmt, oder?«
Sanft nimmt er mein Gesicht in seine warmen Hände und streicht mit seinen Daumen darüber. Ich schaue in seine sanften braunen Schokoaugen und tue mich schwer damit, ihm nicht ganz zu verfallen.
»Das stimmt nicht, hörst du? Winston ist ein dummer Strunk. Wir alle lieben dich. Und weißt du, worin du am besten bist? Du bist die einzige die es schafft, jedem hier ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Sogar Gally und das heißt schon was.«
Bei dem letzten Satz muss er leise lachen, was mich ebenfalls dazu bewegt.
»Winston ist so ein hübsches Mädchen einfach nicht gewöhnt. Gib ihm etwas Zeit, ja? Es wird alles gut. Es wird sich legen. Und dann wird er sich dafür schämen, dass er dich geärgert hat, anstatt dir zu imponieren.«
»Ich glaube der dumme Strunk bist du.«, kichere ich leise und lege mich auf ihn, um wieder und wieder meine Lippen auf seine zu pressen.
»Ich liebe dich, Lilly.«
»Und ich liebe dich, Minho.«
Lächelnd lege ich meinen Kopf auf seine Brust und höre seinem schnellen Herzschlag zu, welcher mich schließlich sanft in den Schlaf gleiten lässt.

Maze runner One Shots ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt