#3 - Maes Durchsetzungsvermögen
Das nächste Mal, das ich mit Louis redete, hatte ich Mae zu verdanken. Allerdings war es eher gegen meinen Willen und ich kam mir dabei einfach unglaublich lächerlich vor.
Wir waren nämlich dabei, gemeinsam eine Geburtstagsparty für Niall zu planen. Mittlerweile waren wir zu so einer Art Dreierclique geworden und deshalb hielten wir es für angebracht, eine Party für unseren neuen Freund zu schmeißen.
Die Planungen liefen wie geschmiert. Die Party sollte am Freitag, einen Tag nach Nialls tatsächlichem Geburtstag stattfinden. Maes Schwester Jenna würde uns dafür ihre Wohnung zur Verfügung stellen, die gar nicht weit von der SOD entfernt war. Wir hatten auch schon ein paar Leute eingeladen (natürlich nur die, die wir mochten) und alles in Allem war ich ziemlich stolz auf uns, aber als Mae mit dem Vorschlag ankam, ich könne doch Louis einladen, zeigte ich ihr erst einmal einen Vogel.
Und vermutlich wäre die Sache bei jeder anderen Person dann auch erledigt gewesen, aber es gibt ein paar Dinge, die man dringend über Mae Turner wissen sollte:
1.) Mae Turner ist nicht wie jede andere Person.
2.) Wenn Mae Turner auf etwas besteht, wird die Sache zu 99,9% aller Fälle auch durchgesetzt (woher die 0,1% kommen ist eine andere, längere Geschichte, die ich euch vielleicht irgendwann noch erzählen werde).
3.) Mae Turners Durchsetzungsvermögen beschränkt sich nicht immer auf faire Mittel. Vor Allem nicht, was mich angeht. Bei Anderen ist sie irgendwie gnadenvoller (vor Allem bei Niall, den findet sie einfach zu niedlich, um fies zu ihm zu sein).
Und in diesem Fall musste sich Mae natürlich mal wieder für ein unfaires Mittel entscheiden. Ein meiner Meinung nach sehr unfaires.
„Wenn du ihn nicht einlädst, dann tu ich es.“ Das klang ja erst einmal gar nicht so schlimm. Ich wollte gerade zustimmen, als sie fortfuhr. „Dann sage ich ihm ber auch, dass du dich nicht getraut und mich vorgeschickt hast, weil du einfach so unbedingt willst, dass er auf dieser Party auftaucht, damit du ihn dann vernaschen kannst.“ Okay, das war der pure Horror. Genauso wie Maes genüsslich-frecher Blick, als sie weitersprach. „Also, was meinst du? Soll ich ihn fragen oder möchtest du es vielleicht doch lieber selbst tun?“
Natürlich hat sie mir damit überhaupt keine Wahl gelassen, also habe ich in der nächsten Pause nach Louis Ausschau gehalten und bin – als ich ihn schließlich an der Essensausgabe entdeckt hatte – zu ihm gegangen mit einer Einstellung wie ein Lamm, das zum Metzger geht. Okay, ich übertreibe ein bisschen, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich damit meine.
Ich stand also vor ihm, erleichtert, dass er allein dastand und nicht wie gewöhnlich mit irgendjemandem aus seinem gigantischen Freundeskreis und bekam einfach kein Wort heraus. Und er grinste sein Louis-Grinsen und wartete darauf, dass ich etwas sagte. „Hi Harry. Alles klar?“, fragte er, als die Worte bei mir einfach nicht kommen wollten. Ich nickte und brachte sogar ein schwaches Lächeln zustande.
Und da war es wieder. Dieses Zwinkern. Dieses wundervolle Zwinkern, das mich irgendwie dazu beflügelte, meinen Mund aufzumachen und eine Einladung zu stammeln. „Ich schmeiß am Freitag ne Geburtstagsparty für nen Freund und willstduvielleichtauchkommen?“, brach es aus mir heraus.
Etwas verwirrt sah Louis mich an. „Ich hab irgendwie gerade nur die Hälfte verstanden...“ Oh. Peinlich. „Möchtest du vielleicht auch auf die Party kommen?“, wiederholte ich etwas langsamer, aber mit umso schnellerem Puls.
Er schien zu überlegen. „Wer ist denn dieser Freund?“, wollte er wissen und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte man tatsächlich annehmen können, dass er ein winziges bisschen eifersüchtig klang. „Niall, mein Zimmernachbar.“, erklärte ich schnell. „Er ist im ersten Jahr und kennt noch nicht so viele Leute. Und am Donnerstag hat er Geburtstat, also planen Mae und ich eine Party für ihn, wo wir halt ein paar nette Leute – äh.“ Ich stoppte. Und Louis Gesicht hellte sich auf.
„Das find ich schön, dass du mich nett findest.“, meinte er und zeigte mir ein Lächeln von der hinreißendsten Sorte. So eines mit Zähnen und Lachfältchen und Grübchen über den Mundwinkeln und Allem. Ich war hypnotisiert (und ich muss zugeben, dass ich das immer noch manchmal bin, wenn er mich anlächelt). Wie konnte ein Mensch so schön sein? Das war doch nicht normal!
„Harry?“, riss mich Louis Stimme aus meinen Tagträumen. Seine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum. „Hmja?“ Er lachte. „Ich habe gerade gesagt, dass ich gerne kommen würde, aber du warst irgendwie zu beschäftigt damit, verträumt in die Gegend zu starren.“
Oh. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass er es war den ich angestarrt hatte. (Ich habe ihn neulich einmal danach gefragt und er meinte, dass er es natürlich gemerkt hat. Er hat auch ganz genau gewusst, wie verknallt ich in ihn war. So viel zum Thema Unauffälligkeit.)
„Äh... freut mich. Ich sag dir dann noch mal Bescheid, wann und wo genau.“, stammelte ich, als ich mich wieder gefasst hatte. Er nickte. „Okay. Ich freu mich drauf!“
Und dieses Mal erwiderte ich sein strahlendes Lächeln.
Ich hatte es geschafft!
Und damals wusste ich noch gar nicht, wie dankbar ich Mae und ihrem Durchsetzungsvermögen einmal sein würde.
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ich hoffe, es hat euch gefallen :)
sorry für die lange wartezeit!! das nächste update kommt schneller!!!
und ich weiß, die kapitel sind ziemlich kurz, aber wie gesagt, es ist nur eine nebengeschichte zu true hearts (wenn ihr sie noch nciht gelesen habt -> bittebitte lest sie!!!)
über kommentare und votes freu ich mich immer ;)
hab euch lieb :*
lu xx
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Seven Minutes (Larry Stylinson AU)
Fanfiction"Im Grunde ist die Sache ganz simpel. Zwei Jungen, ein Schrank, sieben Minuten, die alles verändert haben und ein Haufen Probleme, der daraus folgte. Aber damit ihr auch versteht, worum es geht, sollte ich vielleicht etwas früher beginnen." Harry wa...