Pass auf dich auf

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Chase

„Ach ja? Du willst jemanden bei dir aufnehmen, von dem wir nicht die geringste Ahnung haben? Du bist verrückt. Vollkommen durchgedreht! Ich wusste schon immer, dass bei dir irgendetwas schiefgelaufen ist!" Ich verdrehte die Augen. Typisch Max so etwas zu sagen. „Jetzt hör mal. Erstens benötigt sie Hilfe, so wie wir sie gefunden haben. Und zufällig steht es in meiner Macht diesen Menschen zu helfen. Im Gegensatz zu dir weiß ich wie es sein kann Schreckliches miterleben zu müssen. Außerdem haben wir im Moment wahrscheinlich einen der größten Drogenkonflikte die wir je erlebt haben. Wenn sie jemand davon ist und sie angeschossen wurde, stehen die Chance vielleicht nicht schlecht etwas mehr von ihr zu erfahren." „Ach ja? Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass eine ehemalige Drogendealerin uns irgendwelche Insider Tipps zukommen lässt? Die ticken vollkommen anders als wir, die haben kein Gewissen. Bei denen steht die Verschwiegenheit sowie der Klan an erster Stelle. Das ist deren Familie! Und ich möchte gar nicht erst wissen mit wem du dich alles anlegst indem du sie aufnimmst.Schließlich muss es ja einen Grund haben, dass sie so stark verletzt wurde." „Jetzt übertreib mal nicht. Das sind irgendwo immer noch Menschen mit einem Gewissen. Es ist ihnen nur verloren gegangen. Außerdem kennst du die Hintergründe genauso wenig wie ich." Wir schwiegen beide einen Moment.

 "Glaubst du die Amnesie  ist nur vorgetäuscht.?" Max schnaubte spöttisch „Na klar ist die vorgetäuscht. Hundertpro ist die illegal hier und braucht einfach ein Alibi um ihren Kram zu regeln. Pass auf Bruderherz! Ich sag dir, das kann ganz schön mies werden." Er schaut mich eindringlich an. So fürsorglich kannte ich ihn gar nicht. Vielleicht hatte ich mich wirklich etwas überschätzt.Ich fuhr mir durch die Haare und ließ mich aufs Sofa sinken.

Max und Ich hatte uns in meiner Wohnung getroffen, ich hatte eine weitere Meinung zu meinem Plan gebraucht und er war der einzige, der mich lange genug kannte und keine Hemmungen hatte, mir seine ehrliche Meinung zu sagen. Wir waren beide unter ärmlichen Bedingungen aufgewachsen, Ich ärmer als er. Aufgrund einer zufälligen Begegnung schaffte ich es von der Straße, etwas, dass keiner heute mehr vermuten würde. Ich wurde adoptiert und stellte später fest, dass mein Adoptivvater einer der einflussreichsten Männer in Phönix war. Und dadurch hatte ich auch direkten Draht zu den wichtigen Männern der Stadt . Ich war schon früh in der Politik tätig geworden. Die letzten Jahre waren hingegen mehr als hart gewesen, immer mehr Drogenkonflikte und Banden hatten sich über sie Grenzen geschmuggelt und es war zu einigen Schießereien in den Städten gekommen. Zivilisten waren zum Glück nicht betroffen gewesen, trotzdem verschärfte sich die Situation immer mehr und man suchte schon seit einiger Zeit vergeblich nach Wegen den Konflikt zu lösen.

„ Ich habe keine andere Wahl" murmelte ich. „Die Chance auf wenigsten einen kleinen Hinweise ist wichtiger als alles andere momentan. Es ist der erste Hinweis seid Ewigkeiten, verdammt. Ich kann dass nicht einfach so wegggeben. Es steht zu viel auf dem Spel. Ich werde es zumindest versuchen müssen" Max verdrehte die Augen.

„Chase rettet die Welt. Du kannst nicht alles schaffen. Bist du Schuld an dem Drogenkonflikt? Nein! Warum solltest du versuchen etwas in Ordnung zu bringen, was du nicht angefangen hast? Es ist viel zu gefährlich da irgendwie einzuschreiten. Samantha wäre gestorben! Ist sie wirklich darin verwickelt hätte man sie einfach zurückgelassen. Vergiss nicht, dass diese Banden über Leichen gehen. Ob deine Leiche dabei ist oder nicht, schert die einen Dreck. Und sie wird dabei sein, lässt du deine Finger nicht davon!" Ich seufzte. Ich wusste er würde mich in diesen Dingen nicht verstehen. Ich verstand mich manchmal selbst nicht ganz. Aber ich wusste, wie schwierig es war aus dem Drogenkrieg auszubrechen und wie wichtig es für die ganze Gesellschaft war, dem ganzen Einhalt zu gebieten. Unschuldige Menschen wurden missbraucht für eine Sache, die sie selber nicht verstanden. „Manchmal steht das Wohl aller einfach über deinem eigenen. Warst du jemals in den Vororten von Rio? Hast du jemals miterlebt, wie Kinder erschossen werden? Wie Jugendliche von der Straße geholt werden, um mit Drogen zu dealen? Als Kuriere ausgesandt werden? Da bin ich aufgewachsen und egal wie hilflos ich damals war, jetzt bin ich es nicht mehr. Und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Zivilisten vor einer Eskalation zu schützen."

„ Trotzdem muss dir bewusst sein, dass das Problem nicht einfach so gelöst werden kann. Mach was du willst, aber das hier ist so perfide wie die Handlungen der NSA. Du weißt sie sind da, aber du siehst sie nicht. Und egal was du tust, sie sind dir immer einen Schritt voraus. In diesem Krieg gibt es keine Gewinner, es wird nur Verlierer geben, Chase."

 Wir schauten uns an. Das hier war eine ernste Sache und Max wusste, dass ich nicht aufgeben würde, egal was er sagte. Er wusste das. Traurig schaute er mich an. „ Bitte pass einfach gut auf dich auf:" Ich nickte und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Ich umarmte ihn aus einer inneren Regung heraus und meinte „Du bist und bleibst der beste Max". Er grinste. „ Ich weiß Chase, ich weiß."



Was bleibt?Where stories live. Discover now