Das Erste was ich spürte, als ich langsam zu mir kam, waren furchtbare Schmerzen in meinem Kopf und Regen, der auf mich tropfte.
Ich öffnete langsam meine Augen und stellte verwirrt fest, dass ich keinen blaßen Schimmer hatte wo ich war.
Ich lag – so viel war klar – und über mir war ein sternenloser tiefschwarzer Himmel. Regen tropfte außer auf meinen schmerzenden Kopf auch auf etwas aus Plastik und Folie, das sich in meiner Nähe befinden musste. Ich versuchte mich umzusehen, doch der Schmerz in meinem Kopf schwoll ins Unerträgliche an, bei der kleinsten Bewegung. Schwindelgefühl und Übelkeit drohten mich zu übermannen, aber ich versuchte dagegen anzukämpfen indem ich ruhig durchatmete und die aufsteigende Panik niederzuringen.
Die Schmerzen vernebelten meinen Blick, aber ich konnte feststellen, dass ich mich am Anfang einer finsteren Gasse befand, in einem Haufen aus weggeworfenen Müllsäcken, was den Gestank erklärte, der mir nach und nach in die Nase stieg.
Aber wie war ich hier her gekommen? Ich konnte mich an überhaupt nichts erinnern und dass mein Kopf immer noch schrecklich wummerte machte es mir nicht gerade leichter, mich zu konzentrieren.
Nichts, rein gar nichts. Mein Kopf schien nur aus Schmerzen und noch mehr Schmerzen zu bestehen, aber keine Erinnerungen, keine Bilder oder Geräusche, die mir Aufschluss hätten geben können, was mit mir passiert war, warum ich hier lag, in einer dunklen Gasse, im Regen, auf Müll mit einem Kopf, der gleich vor Schmerzen zu explodieren drohte.
Langsam und übervorsichtig bewegte ich meinen Kopf in die andere Richtung, wobei ich erleichtert feststellte, dass es zwar immer noch wehtat, aber mein Kopf sich wohl an den Schmerz zu gewöhnen schien. Mein Blick war noch leicht benebelt, aber ich konnte in einiger Entfernung ein Licht ausmachen, an einer Eingangstür, wie es schien. Die Gasse in der ich mich befand musste wohl an einen Hinterhof grenzen. Unter dem Licht standen zwei Gestalten. Zwei Männer, den tiefen Stimmen nach zu schließen.
Ich wollte nach Hilfe rufen. Vielleicht war das nicht sehr ratsam, vielleicht waren genau diese zwei Männer der Grund, weshalb ich hier lag, aber irgendeine Stimme in meinem Inneren, sagte mir, dass ich rufen sollte.
Ich öffnete den Mund und wollte rufen, aber mehr als ein klägliches Krächzen konnte ich nicht aus meiner trockenen Kehle heraus bringen. Als ich versuchte zu schlucken und tief Luft zu holen, um lauter schreien zu können, bemerkte ich nicht nur einen dumpfen Schmerz im Hals, sondern auch einen stechenden Schmerz in der Brust.
War etwa eine meiner Rippen gebrochen? Was war bloß mit mir passiert?
Erschrocken stellte ich fest, dass einer der beiden Männer sich zum Gehen bereit machte. Er öffnete die Tür zum Gebäude. Ich musste mich also beeilen, wenn ich wirklich Hilfe bekommen wollte.
Also machte ich mich daran mich aufzurappeln, aber das war leichter gesagt als getan. Meine Arme und Beine fühlten sich schwer an, wie Blei, der stechende Schmerz in meiner Brust wurde schrecklicher und mein Kopf drohte wieder einmal zu platzen.
Ich sah Sterne und sank kraftlos in den Müll zurück.
Pure Verzweiflung machte sich in mir breit. Wie sollte ich bloß Hilfe bekommen, wenn ich nicht aufstehen konnte und noch nicht mal auf mich aufmerksam machen konnte?
Ich blinzelte gegen den Regen an, als ich ratlos zum finsteren Himmel aufsah. In diesem Moment kamen mir meine Aussichten genauso finster vor wie der Himmel über mir.
Ich hörte wie sich die beiden Männer etwas lauter wurden. Sie schienen sich bei etwas nicht ganz einig zu sein. Ich nahm erneut die Schmerzen in meinem Kopf auf mich und sah zu den beiden rüber. Der eine Mann mit den dunklen Haaren hielt noch einmal inne um den anderen anzusehen, dann verschwand er im Gebäude. Ich sah den anderen Mann an, beobachtete wie er einfach nur vor sich auf den betonierten Boden sah und sich über irgendetwas zu amüsieren schien. Zuerst schaute ich den Mann einfach nur so an, weil ich mich vor den Schmerzen fürchtete, die mich zweifellos wieder überkommen würden sobald ich den Kopf bewegte, aber dann konnte ich den Blick einfach nicht mehr von dem Mann abwenden. Irgendetwas an diesem Mann fesselte mich. Sein gedankenverlorenes Lächeln bewirkte etwas in mir. Fast schien es, als ginge eine besondere Wärme von ihm über in mich. Diese Wärme tat so unendlich gut bei den ganzen Schmerzen und meiner Situation, dass ich sie einfach nur noch genießen wollte in meinen letzten lebenden Minuten, aber dann beobachtete ich erschrocken, dass sich mein Wärmespende ebenfalls der Tür zuwandte.
NEIN! Er durfte nicht einfach so verschwinden. Er musste bei mir bleiben.
Erneut übermannte mich Verzweiflung und pure Angst. Ich wollte nicht zu lassen, dass er ging und noch bevor ich wusste was ich tat versuchte ich auch schon mich aus dem Müll aufzurappeln.
"Nein!", jammerte ich heiser. "Nein... nein... nein... nicht gehen... bitte." In dem unbändigen Wunsch den Mann nicht einfach so gehen lassen zu wollen, hatte ich es tatsächlich geschafft die Schmerzen überall in meinem Körper zu ertragen und mich an der Backsteinmauer hinter mir empor zu drücken.
Das Ganze war dochanstrengender gewesen als ich gedacht hatte und so lehnte ich mich kurz gegen die Mauer. Nur für einen kurzen Augenblick verschnaufen.
Ich spürte schon die ganze Zeit etwas an meiner Schläfe. Jetzt erst realisierte ich es aber richtig und hob meine linke Hand dort hin. Es fühlte sich warm an. Etwas klebrig sogar. Ich ließ wieder davon ab und sah dann meine Hand an. Das dunkelrote viele Blut das ich an meinen Fingerspitzen sah ließ mich vor Schreck so heftig zusammen fahren, dass mir eine Mischung aus Schreckenslaut und Schmerzseufzer entfuhr.
"Selena?"
Ich hörte die wundervoll angenehme Stimme... erkannte sie vom wärmespendenden Mann wieder... ich sah auf und schaute in die wärmsten wunderschönsten grünen Augen.
Ich wusste zwar immer noch nicht wo ich war, wie ich hoer her gekommen war und was mit mir passiert war, aber als ich in diese warmen Augen sah wusste ich sofort dass ich angekommen war und nie wieder weg wollte...
INFO:
Das was das erste Kapitel des erstens Teils einer Triologie, die ich ganz herzlich meiner Großen, Bianca, deren Fanclub ich Vorsiitzende bin, zu Weihnachten schenken möchte und ihr damit, so hoffe ich eine Freude mache.
Ich hoffe du hast ein wunderschönes Weihnachtsfest <3
Deine Yvonne
DU LIEST GERADE
The Shield - Dean
FanfictionDiese kurze Geschichte ist ein reines Weihnachtsgeschenk an Bianca und deshalb ihr gewidmet. Zum Inhalt kann ich nur so viel sagen: Lasst euch überraschen!!!