~ Die Wahrheit ~

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Wir saßen Luna gegenüber.
Jake und ich hielten die ganze Zeit über Händchen. Ich wollte seine Hand einfach nicht loslassen.
Wir saßen am Esstisch in der Küche. Auf dem Tisch lag ein schwarzer Karton.
" Hier drinnen sind hauptsächlich Fotos aus deiner Kindheit", begann Luna zu erzählen.
Ich machte den Karton auf und sah mir die Fotos an.
Eine wunderschöne Blond haarige Frau grinste in die Kamera.
Sie hatte ein Baby auf dem Arm.
Auf dem nächsten Bild saßen zwei Frauen und zwei Kinder auf einer Picknickdecke.
Luna, ich, Jake und meine Mutter waren darauf.
Jake und ich umarmten uns auf dem Bild.
Es war wirklich süß.
" Das ist eins meiner lieblings Bilder ", sagte Jake.
Ich lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Backe.
" Darf ich das Bild behalten? " , fragte ich Luna.
Sie lächelte und nickte.
Ich nahm das Bild zu mir. Wir sahen uns die restlichen Bilder an. Auf allen waren immer die gleichen Personen, aber irgendwann wurde Luna's Platz, durch einen Mann ersetzt. Sie war auf keinem der letzten Bilder mehr zu sehen. Ich konnte das gefälschte lächeln des Mannes erkennen. Er hatte schwarzes Haar , nicht mal annähernd Gesichts Behaarung , war auch nicht sonderlich groß, aber sehr attraktiv.
Ich musterte ihn.
" Deine Mutter hat sich von seinem guten Aussehen täuschen lassen ", sagte Luna bitter.
" Was ist passiert? " , fragte ich.
Jake sah traurig auf den Boden.
" Willst du das wirklich wissen? Es ist nicht gerade schön. Für deine Mutter war es der Horror, genauso wie für euch. Deswegen kannst du dich nicht erinnern und weil du zu jung warst."
Luna sah mich erwartungsvoll an.
" Ja, ich möchte es wissen ", sagte ich nach reiflicher Überlegung.
" Deine Mutter und ich haben uns immer alles geteilt. Sie war für mich da und ich war für sie da. Natürlich gab es auch Streit unter uns Schwestern, aber so etwas ist nunmal üblich unter Geschwistern. Eines Tages erzählte sie mir, dass sie einen Mann kennengelernt hat und ihn mir unbedingt vorstellen muss. Ich war sichtlich überrascht, da ich immer dachte , dass sie so wie ich, es nicht so mit der Liebe hat. Als ich ihn kennenlernte wurde mir schon klar wie falsch dieser Mann war. Meine Schwester schien dies nicht zu bemerken. Sie war zu verliebt, um seine Fehler zu erkennen und ich sage euch er hatte viele Fehler. Mich konnte er genauso wenig leiden, wie ich ihn. Wenn meine Schwester uns alleine ließ, zeigte er sein wahres Gesicht. Ich hatte keine Lust mehr auf dieses Theater und erzählte es ihr.
Sie wollte mir einfach nicht glauben, dabei war doch ich ihre Schwester. Ich hätte sie niemals angelogen und das wusste sie...eigentlich. Da sie mir nicht zu hören wollte, sagte ich dazu nichts mehr. Nach einem Jahr heirateten die Beiden. Ich fand das alles viel zu früh, doch ich sagte wieder nichts. Eure Mutter wurde weiterhin von deinem Vater vergöttert. Erst als du auf der Welt warst fing es an zwischen den Beiden zu kriseln. Dein Vater musste öfter ins Ausland, wegen geschäftlichen Dingen und deine Mutter blieb allein Zuhause...", Luna machte eine kurze Pause.
" Willst du weiter erzählen? ", fragte ich sicherheitshalber nochmal nach.
Sie nickte und stand auf.
" Kannst du mir auch den Namen meines Vaters erzählen? ", fragte ich sie wieder.
" Sein Name ist Daniel " , antwortete Jake für Luna.
Sie setzte sich wieder auf ihren Stuhl.
" Als Daniel nachhause kam, hatte er eine Idee. Er wollte für seinen kleinen Engel einen großen Bruder. Deswegen haben sie Jake adoptiert.
Eure Mutter hat euch sehr geliebt, nur Daniel war nie da um eine große Bindung zu euch aufzubauen, deswegen seht ihr ihn nur auf den letzten Bildern. Eines Abends kam Emily mit Jake, so heißt übrigens deine Mutter, zu mir. Sie hatte überall an ihrem ganzen Körper blaue Flecken. Sie hat mir Jake da gelassen und wollte mit dir das Land verlassen. Emily hatte Angst, dass Jake etwas passieren könnte, weil er nicht Daniels leiblicher Sohn war.
Als sie schon soweit war zu verschwinden, kam Daniel überraschender Weise nachhause. Zuvor war er auf Geschäftsreise und hätte dort noch für zwei Wochen sein müssen. Zum Pech deiner Mutter wurde alles abgebrochen, da dort Jemand ermordet wurde. Später fand man heraus, dass es Daniel war.
Daniel rastete aus. Er ging auf deine Mutter los. Daniel sperrte dich und deine Mutter ein. Deine Mutter schaffte es nach einigen Tagen mit dir zu entkommen und ließ dich vor meiner Tür ,mit dem Brief stehen. Sie wusste dass er dich nie bei mir finden würde und auch Jake war in Sicherheit. Jake hatte ich bei Freunden untergebracht, aber ich wusste nicht wo hin mit dir, also zog ich dich auf." ,erzählte Luna.

" Aber warum warst du sauer auf Jake? ", fragte ich.

" Weil ich total verzweifelt war, als ich genau heraus gefunden habe, was passiert ist und dann habe ich viele furchtbare Dinge getan. Von dir wollte ich erst nichts wissen, aber ich habe dich angefangen schrecklich zu vermissen, als Luna mir jeglichen Kontakt verboten hat. Du warst trotzdem ne riesige Nervensäge, als du Klein warst" , erzählte Jake strahlend.
" Idiot", sagte ich kichernd.
" Wo ist meine Mutter überhaupt? ",fragte ich.
" In Deutschland ", sagte Luna traurig.
Ich sah sie geschockt an.
" Was!?", fragte ich entsetzt.
" Sie hat ein neues Leben in Deutschland, Rose. Glaub mir wenn ich dir sage, dass sie dich und Jake sehr vermisst", sagte Luna
" Wenn sie mich so sehr vermisst, dann sollte sie doch eigentlich hier bei mir sein oder etwa nicht!?", fragte ich wütend.
" Es ist nicht so einfach, Darling", sagte Jake.
" Dann klärt mich doch auf,verdammt nochmal! ", schrie ich schon fast.
Wütend stand ich auf und lief hin und her.
" Ich muss hier raus ", sagte ich knapp und verließ wütend das Haus.
Ich stampfte wütend gerade aus, als ich plötzlich Jemanden wahrnahm.
Unsere Blicke trafen sich und er kam lächelnd zu mir. Ich erstarrte.
" Guten Tag junge Dame. Dürfte ich Sie kurz stören?" , fragte mich der Mann.
Ich löste mich langsam aus meiner Erstarrung.
" Ja, wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte ich freundlich.
Er hat mich also nicht erkannt. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
" Ich suche den Weg zu einem Heim einer gewissen Luna Turner. Kennen sie zufällig dieses Heim" , fragte er freundlich.
Am liebsten hätte ich ihn verprügelt.
Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen und so log ich ihm eiskalt ins Gesicht :" Wussten sie das denn nicht? ", fragte ich total " überrascht ".
"Was weiß ich nicht? ", fragte mich der Mann schockiert.
" Das Heim wurde schon längst geschlossen und wo anders hin verlegt ", sagte ich.
" Das wusste ich nicht ", sagte er traurig.
" Darf ich fragen warum sie zu diesem Heim wollen?", fragte ich neugierig .
" Ich will meine Tochter und meinen Sohn abholen. Meine Frau oder besser gesagt Ex - Frau ist einfach verschwunden und hat die Beiden in ein Heim gesteckt", sagte er traurig.
" Oh, das tut mir leid. Ich hoffe sie finden ihre Kinder", sagte ich und dachte nur ' hoffentlich nicht '.
" Das Hoffe ich auch. Ich mache mich dann mal auf den Weg. Vielen Dank für Ihre Hilfe und einen schönen Tag noch", sagte er.
" Dankeschön und Ihnen ebenfalls ", sagte ich höflich.
Als er nirgendwo mehr zu sehen war, lief ich schnell wieder in Richtung Heim.
" Luna!Bist du da!?", schrie ich.
" Ja, Liebling ", rief sie aus der Küche.
Ich rannte schnell dorthin.
" Wir haben ein Problem! Ein riesen Problem! ", sagte ich aufgebracht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 17, 2016 ⏰

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