Die Zassianer

2. Die Zassianer auf der Erde

Als sie sich, vor Hunderten von Jahren, für die Erde entschieden, schickten sie eine von sich in diese Welt. Alles war streng geheim, niemand wusste je etwas darüber.

Es war ein Gerücht. Die Violetten Weisen waren nicht mehr vollständig.

Doch bestätigt wurde es nie.

Eine Violette Weise verschwand nicht einfach so.

Sterben konnte sie auch nicht. Denn die Violetten starben nicht.

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Die Zassianer brauchten nicht mehr zu denken. Alles, was sie taten, wurde ihnen ganz genau mitgeteilt.

Denn sie waren die Auserwählten. Sie waren die Überlebenden. Diejenigen, die all die Versuche, Forschungen und Manipulationen ihrer Gene überlebten. Es waren nicht viele, aber genug.

Genug um die Erde wieder zu beleben, auf ihre Art.

Die Katastrophe verschlang alles, was auf ihr war. Alles, was den Menschen wichtig erschien.

Niemand durfte wissen, wessen Planet das war. Kein Zassianer ahnte, was vorher gewesen war.

Die Violetten Weisen bestimmten und regierten. Sie waren das Sprachrohr.

Für die Zassianer war es nur ein neuer Wohnraum. Nichts weiter.

Sie stellten keine Fragen, sie brauchten keine Antworten.

Alles was sie fühlten war unendliche Dankbarkeit. Nicht mehr.

Sie würden nicht existieren, wenn die Weisen sie nicht mitgenommen hätten.

Die Zassianerin, die verschwand, konnte vorher noch so etwas wie einen Ankerpunkt festlegen.

Ein Punkt, an dem – sobald keine Seele mehr auf der Erde war – sich die Zassianer sammeln konnten. Selbstverständlich gab es bei ihnen ein Pendant. Doch die Zeit musste reif dafür sein.

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Familien glichen einander: zwei Kinder, Mutter und Vater.

Die Frauen waren für die Bildung und Erziehung zuständig.

Die Männer für den Fortschritt in der Technologie und Handwerk.

Nahrung benötigten sie nicht und auch so etwas wie Toiletten kannten sie nur aus ihrer eigenen Geschichte.

Schließlich gab es auch kein Wasser mehr. Sie säuberten sich und ihre Klamotten über eine Art Schallwellenvorrichtung.

Sie hatten ihr eigenes Würfel ähnliche Haus. Diese waren identisch und alle grau.

Es gab so etwas wie Siedlungen. Und in jeder dieser wurde etwas anderes entwickelt oder gebaut.

Jede Arbeitsklasse trug die jeweilige Kleidung – so wurden die Zassianer von einander unterschieden.

Sie hatten Haare und man erkannte auch das Geschlecht.

Ihre Gesichter aber glichen einander: Ausdruck, Augenfarbe. Sie ähnelten sich sehr stark, bis auf die Weisen. Sie waren nicht braun, wie alle anderen, sondern ihre Hautfarbe war violett. Diese Farbe signalisierte ihre Macht.

Sie entschieden über alles, was in ihrer Welt geschah.

Es gab nichts, was sie nicht wussten. Sie regelten und bestimmten.

Doch im Grunde wusste niemand etwas über sie.

Das zassianische Volk achtete und respektierte sie, doch sie fürchteten sich vor ihnen, besonders wegen ihrer mystischen Art.

Die Zassianer kommunizierten nicht mit ihrem Mund, sondern per Gedankenübertragung. Sie konnten entweder ganz gezielt mit einer Person sprechen oder alle in ihrer Umgebung mit einbeziehen.

Es war ein revolutionärer Fortschritt, den diese Lebewesen auf die Erde gebracht hatten.

Die Forscher unter ihnen arbeiteten schon auf ihrem Planeten – Zassanien - an dieser Kommunikationsform, doch erst auf der Erde konnten sie es perfektionieren.

Jeder Bewohner, der das Privileg genoss, tatsächlich auf ihr leben zu dürfen, wurde mit einem Chip ausgestattet. Dadurch war es möglich sie stets zu beobachten, kontrollieren und ihnen wurde mitgeteilt, was sie machen durften und was nicht.

Wenn jemand eine Regel brach, wurde derjenige sofort mit einem Stromschlag bestraft. Größere Vergehen hingegen beurteilten die Weisen.