Kapitel 1

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Genervt knallte ich die Autotür zu und steuerte das Schulgelände an. Ich steckte mir eine Zigarette in den Mund, kramte mein Feuerzeug heraus und machte sie an.
Mein bester Freund Zayn stand schon am Eingang und umarmte mich brüderlich, als ich auf ihn zukam. ,,Hey", sagte er mit seiner rauchigen Stimme. Ich nickte ihm zu.
,,Hast du schon gehört, dass wir einen neuen Englischlehrer bekommen?". Fragte er. Desinteressiert schüttelte ich mit dem Kopf und blies Rauch in die Luft. Zayn zuckte mit den Schultern. ,,Er soll ziemlich cool sein", meinte er und schleifte mich hinter sich her. Augenverdrehend trat ich meine Zigarette aus. Sobald wir das Gebäude betraten, machten uns alle, die uns im Weg standen, Platz. Sie hatten alle Angst vor uns. Zayn und ich waren die "Badboys" der Schule und genossen diesen Status sehr. Ich meine, wir wurden immer zu den angesagtesten Partys eingeladen und waren auch sonst sehr beliebt. Zayn und ich liefen auf unsere Spinde zu, die sich, praktischerweise, gleich nebeneinander befanden und holten unsere Bücher für die nächsten Stunden heraus. Wir hatten jetzt gleich Englisch, mit dem neuen Lehrer. Jemand stellte sich neben mich. ,,Na, Styles", hörte ich Liam's Stimme. Liam, Zayn und ich waren schon seit dem Kindergarten gute Freunde und er gehörte quasi mit zu unsrer "Gang". Liam's Blick glitt zu dem blonden Iren, der gerade an uns vorbei lief. Niall war der Loser der Schule und außerdem schwul.
,,Ey, Schwuchtel!", rief ich und baute mich vor ihm auf. Niall ließ vor Schreck seine Bücher fallen und lief rot an. Zayn stellte sich hinter mich, Liam hielt sich etwas zurück. Zittrig hob Niall seine Bücher vom Boden auf. Ich kickte das letzte Buch extra noch ein Stück weiter weg, sodass er über den Boden kriechen musste, um es zu bekommen. Zayn und ich lachten laut.
,,B-Bitte hört a-auf", flüsterte er, den Tränen nah. Mein Grinsen wurde größer.
,,Weißt du, so Schwuchteln wie dich will hier keiner haben. Also verpiss dich gefälligst!", sagte ich mit bedrohlicher Stimme und hoffte, es machte ihm Angst.
Ich lag richtig, denn Niall fing an, zu weinen.
Er drückte seine Bücher fest an seine Brust und lief auf die Jungentoilette. Zayn schlug mir auf die Schulter.
,,Gut gemacht, Alter. Er ist wirklich ein Loser", sagte er stolz. Ich grinste ihn breit an. Es war nicht das erste Mal, dass wir Niall fertigmachten. Das lief jetzt schon seit ungefähr einem Jahr, aber Niall hatte sich nie gewährt, weshalb wir immer weiter machten und, dementsprechend, auch immer fieser wurden. Meistens über nahmen Zayn und ich das, denn Liam war nicht so der Fan von Mobbing und hin und wieder vorkommenden Schlägen, erzählte er uns jedes Mal. Insgeheim dachte ich, er sei ein Weichei. Es klingelte zur ersten Stunde. Zayn und ich machten uns auf dem Weg zum Klassenzimmer, doch Liam blieb an unseren Spinden stehen. ,,Kommst du, Liam?", fragte ich ihn. Er hob seinen Kopf und schüttelte den Kopf. ,,Ich komm gleich nach. Muss noch auf die Toilette", sagte er und verschwand in Richtung Klo. Zayn und ich gingen also ohne ihn. Wir setzten uns auf unsere Standardplätze in der letzten Reihe und ich holte meine Englisch Mappe heraus. Zayn lehnte sich einfach im Stuhl zurück und schloss die Augen. Er war, was Schule anging, sehr faul und machte fast nie mit. Er schlief lieber, was die Lehrer entweder nicht bemerkten oder gekonnt ignorierten. Als die Klasse vollständig war, betrat auch der Lehrer den Raum. Mein Blick war auf Zayn gerichtet, welcher gerade die Augen schloss, weshalb ich den Lehrer erst nicht bemerkte. Als sich aber von vorne eine Person räusperte, betrachtete ich den Mann, der unser neuer Englischlehrer sein sollte. Er hatte braune Haare, die er etwas hochgegelt hatte, blaue, stechende Augen und trug ein weißes Hemd zu einer schwarzen Skinny- Jeans. Er erhob seine Stimme und sagte: ,,Guten Morgen. Mein Name ist Mr Tomlinson und ich werde euch von nun an in Englisch unterrichten."
Verdammt! Ich fuhr mir durch die langen Locken und fixierte Mr Tomlinson. Er sah extrem gut aus, das musste ich schon sagen. Seine Augen huschten durch den Raum, sahen sich jeden Schüler genau an, bis sein Blick auf mir hängen blieb.
Er musterte mich nachdenklich und, ich wusste nicht, wieso, aber ich wollte unbedingt wissen, was in deinem Moment in seinem Kopf vorging. Ich biss mir nervös auf die Lippe, denn sein Blick lag immer noch auf mir. Es schien mir, als würden alle anderen im Raum verschwinden. Es gab nur noch seinen forschenden Blick auf mir.
Ich hielt es nicht mehr aus, so lange angestarrt zu werden, also senkte ich meinen Blick auf meine Hände. Als ich einige Sekunden später wieder aufschaute, nahm er sich ein Buch aus seiner Tasche.
Er drehte sich wieder zu der Klasse um und grinste. ,,Wer von euch kennt Wer die Nachtigall stört?", fragte er immer noch lächelnd. Ein paar meiner Mitschüler hoben die Hand. Ich kannte das Buch, wollte aber nicht zugeben, dass ich gerne las, weshalb ich meine Hand unten ließ. Der Lehrer nickte und holte weitere Bücher heraus. Er ging durch die Reihen und legte jedem ein Exemplar auf den Tisch. ,,Wir werden mit Wer die Nachtigall stört anfangen. Ihr lest bitte jetzt bis Seite 20." Wir schlugen unsere Bücher auf und finden an, zu lesen. Vorsichtig stupste ich Zayn an, welcher genervt seine Augen öffnete und sich um schaute. Dann seufzte er und schnappte sich ebenfalls das Buch auf seinem Tisch.
Er dachte aber nicht daran, es zu lesen, denn er klappte es nur auf und legte es auf seine Augen. Kopfschüttelnd sah ich ihn an.
Ich wusste, dass Zayn das Lesen hasste, doch es kümmerte mich nicht.

Nach der Stunde verließen alle den Raum. Zayn stand an der Tür und wartete auf mich, während ich versuchte, irgendwie die Zeit herauszuzögern, um mit Mr Tomlinson reden zu können. ,,Geh schon mal vor!", meinte ich zu meinem besten Freund, der mich verwirrt ansah. ,,Ich muss noch eben zusammen packen", fügte ich hinzu und hielt mein Buch, meine Mappe, ein paar Stifte und meine Sprudelwasserflasche hoch.
Zayn sagte nichts. Er ging einfach nach draußen. Ich vermutete, er ging jetzt zu Perrie, seiner jahrelangen Freundin.
Ich steckte meine Sachen achtlos in meinen Rucksack, schulterte ihn und ging auf Mr Tomlinson zu. Dieser packte gerade ein paar Bücher ein und sah auf, als ich vor ihm stehen blieb.
,,Mr Styles, was kann ich für Sie tun?", fragte er überrascht und legte das Buch, das er einpacken wollte, zurück auf den Tisch. Ich räusperte mich.
,,Äh, ich... Sie sollten beim nächsten Mal besser darauf achten, wie lange Sie einen Schüler anstarren, Mr Tomlinson", schnauzte ich ihn an und ging hoch erhobenen Hauptes aus dem Klassenzimmer, einen irritiert dreinblickenden Mr Tomlinson zurücklassend.

Dieser Mann machte mich wirklich jetzt schon verrückt. Ich kannte ihn nicht, dennoch war ich mir zu 99,9% sicher, dass er irgendetwas in mir auslöste, dass ich nicht mochte. Ich wusste nicht genau, was dieses Gefühl war, welches er in mir auslöste, aber solche Gefühle für meinen Lehrer zu haben, war nicht gut!

Hey ihr Bananas da draußen;)
Hier ist das erste Kapitel zu unserer ersten gemeinsamen Story- Mr Tomlinson.
Wir hoffen, es gefällt euch!
xx Clary

Mr TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt