{2}»RE(US)❤️« [Marco Reus FF] ✔️.

Kapitel 4

KAPITEL 4

~ Marco's Sicht ~

Ich ging direkt ins Zimmer meiner kleinen Tochter, nachdem sie von der Schule nach Hause kam. Kane war mit Nico am abklären, was sie Curtys zum Geburtstag schenken konnten. Und das auch noch über Whatsapp. Das kann ja zig Jahre dauern, bis die das geklärt haben. Das war bei den beiden immer so. Wenn sie was zu klären hatten, dann immer über Whatsapp und das dauerte dann Stunden. Ist ja nicht so, dass sie sich treffen könnten und das in weniger als eine Stunde- ach ist ja auch egal. Soll Kane machen wie er will. Ist ja nicht mein Problem. Es sei denn, ich muss ihn Geld geben, damit er ein Geschenk kaufen kann.

Beide Kinder bekamen Taschengeld. Gleichviel, aber zum Glück schmissen sie nicht alles aus den Fenstern raus. Kane legte das für seinen Führerschein an. Wenn er nur wüsste, dass ich bereits für beide ein Konto mit Geld für den Führerschein angelegt hatte, die sie dann an ihrem siebzehnten Geburtstag bekommen würden.

Naja, aber wenn meine Kinder so sparsam sind, da hatte ich ja verdammt noch mal Glück gehabt.

Mina saß an ihrem Schreibtisch und machte ihre Hausaufgaben. Da ich es schon von Kane aufgeschnappt hatte, dass Mina die Arbeit verhauen hatte, sagte ich nichts, als ich mich neben ihr stellte.

Sie blickte zu mir auf und öffnete ihren Mund zum reden. 

"Nönö, sag mal nichts", sagte ich. "Passiert halt. Mund abwischen und weitermachen."

"Ihr seit nicht sauer? Auch Mama nicht?"

"Nein, das passiert mal", sagte ich trocken und legte eine Hand auf Minas Schulter. Dann drückte ich ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Mathe, wie spannend."

"Ironie, lässt grüßen", seufzte Mina. "Ich bin froh, dass das zum Einstieg ins neue Jahr einfache Aufgaben sind und keine Formeln und Gleichungen."

"Anscheinend hat euer Mathelehrer Mitleid mit euch", lachte ich leise.

"Vorerst, Papa", seufzte Mina und legte den Bleistift bei Seite. "Und? Was gibt es bei dir Neues?"

"Nichts", sagte ich. "Ich hab wie immer ein wenig Haushalt gemacht und war einkaufen. Hab die Wäsche gemacht und ja."

"Nichts vom BVB?", fragte sie mich.

Frustriert schüttelte ich meinen Kopf. Für was hatte ich den bitte schön den Trainerschein gemacht? Ich wollte unbedingt eine Mannschaft der Borussen trainieren. Egal welche. Es war klar, dass ich nicht gleich die A-Mannschaft der Männer trainieren kann. Ich wäre schon mit Kanes Team zufrieden. 

"Hast du schon einen Plan B?"

"Du meinst, wenn ich überhaupt keinen Trainerposten bekomme?", stellte ich die Gegenfrage. Mina nickte und lehnte sich im Schreibtischstuhl nach hinten, um mein Gesicht besser mustern zu können.

"Ich hab ja noch die Clubs, die laufen ja sau gut. Die Befürchtung zu haben, dass ich irgendwann mal vom Staat lebe, wird nicht passieren. Außerdem habe ich eine Menge Kohle beiseite gelegt und ich verdiene durch die Werbeaufträge immer noch reichlich."

"Ich würde es dir gönnen, dass du wieder arbeitest und deinen Traum nachgehen kannst."

"Stimmt. Ich habe Conzuelas Tochter in den Urlaub geschickt, sonst würde ich hier nur die ganze Zeit rumsitzen. Wenigstens habe ich dann etwas zum machen- auch wenn es der Haushalt ist."

"Hm."

"Jetzt weiß ich, wie Mama sich gefühlt hat, als sie drei weitere Jahre wegen dir zu Hause geblieben ist. Du warst so anfällig für Krankheiten gewesen, als du in der Krippe warst. Du warst eineinhalb Jahre mehr zu Hause als in der Krippe."