Kapitel 10: Die Peitschende Weide

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Lily stürzte weiter, blind vor Tränen. Wie hatte Severus sie nur "Schlammblut" nennen können? Er war doch ihr Freund! Aber das schien er wohl nicht so zu sehen.

Sie lehnte sich gegen einen Baum und schloss die Augen.

Warum, verdammt, hatte er sowas gesagt?

Plötzlich spürte sie, wie sich die Weide bewegte. Erschrocken stand sie auf und sah den Baum an. Um ein Haar traf sie ein richtig fetter Ast. Was war hier los? Die Pflanze versuchte, sie zu verletzen, aber sie wich immer gerade noch rechtzeitig aus. Doch sie wurde immer müder. Schließlich stürzte sie hin und sah schon das dicke, keulenartige Ende eines Astes auf sich zurasen, als sie jemand schnell beiseitezog. Erschöpft schloss sie die Augen und war erleichtert, dass sie nicht tot war. Sie hörte ein lautes Wolfsheulen ganz in der Nähe. Sie wurde (mit etwas Mühe) ins Schloss getragen und vor den Mädchenschlafsaal gebracht. Auf wackeligen Beinen  schlich sie hinein, es war schon dunkel. Zögernd warf sie noch einen kurzen Blick auf ihren Retter, von dem sie eine Brille mit kreisrunden Gläsern, dunkelbraune strubbelige Haare und einen roten Quiddich-Umhang erspähte. Jetzt sagte ihr das gar nichts, sie war zu müde. Aber dann ging ihr auf, wer es gewesen war: James Potter.

Lily Evans - Die komplette Vorgeschichte von Harry Potter ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt