Die Magie der Weihnacht

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Schneeflocken fielen sanft auf den Boden und bedeckten alles in einer glitzernden Schicht aus Schnee. Dieses Jahr haben wir tatsächlich wieder Schnee, dachte ich und lächelte. Wenn ich mich denn nur auf das Weihnachtsfest freuen konnte. Mit meiner Familie redete ich schon seit Jahren nicht mehr, von meinem Freund hatte ich mich schon lange getrennt, meine beste Freundin hatte abgesagt, weil ihre Eltern extra zu ihr kamen um Weihnachten zu feiern und alle andern hatte ich nicht gefragt, weil sicher niemand mit mir alleine feiern wollte. Das hieß für mich, dass ich auch keinen Weihnachtsbaum, Glühwein oder Plätzchen brauchte.

Stattdessen schnappte ich mir aus einer Laune heraus meinen Mantel und ging aus der Tür. Ich ging ein paar Meter und breitete dann meine Arme aus um den Schnee auf mir landen zu lassen. Ich schloss die Augen und spürte den Schnee wie kalte Küsse auf meinen Lippen. Ich genoss die eisige Kälte und die Stille um mich herum.

Ich öffnete meine Augen wieder und schaute in den Himmel. Aufgrund der Schneeflocken musste ich sie natürlich wieder zusammen kneifen und schaute zwischen meinen Wimpern hindurch, aber es sah wunderschön aus. Ich wünschte, ich könnte das mit jemandem teilen. Ich war gerne alleine, so war es nicht, aber ich vermisste es einfach einen Menschen an meiner Seite zu haben. Einen ganz bestimmten Menschen, der mir unerreichbar schien.

Plötzlich rempelte mich jemand an und ich würde von einem Haufen Kartons bombardiert. „Oh Mein Gott, das tut mir Leid, ich hoffe sie sind nicht verletzt", sagte eine mir nur allzu bekannte Stimme. Und die Person, die dort mit nurnoch einem Päckchen in den Händen stand, kannte ich auch. Die anderen Pakete lagen verteilt im Schnee.

„Aidan", sagte ich leise und meine Stimme brach. Ich hatte nicht erwartet ihn zu sehen, ich hatte ehrlich gesagt niemals erwartet ihn zu sehen. „Hi. Ich sehe sie kennen mich." Er trug einen Dreitagebart und seine Haare waren verstrubbelt, als wäre er total im Stress, was er vermutlich auch war. „Es tut mir wirklich Leid, dass ich sie umgerannt habe", sagte er entschuldigend. Wir kannten uns zwar nicht persönlich, aber ich wusste genau, wer er war.

Ich schaute weg und fing an seine Pakete zu sammeln. „Ich will sie mal nicht aufhalten, sie müssen bestimmt weiter." Ich reichte ihm ein Paket, aber er nahm es nicht an. Stattdessen sah er mich aus zusammen gekniffenen Augen an. „Was ist mit ihnen?", fragte er. Ich zuckte nur mit den Achseln. „Ich glaube, das ist nicht wichtig für sie." Aber Aidan konnte wohl Gedanken lesen. „Sie haben niemanden?" Ich schüttelte den Kopf und legte das Paket einfach auf das andere drauf.

„Okay, weißt du was? Ich darf dich doch duzen, Ich bleibe bei dir." Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln. „Was?" Mir stand der Mund offen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. „Doch. Wir können doch zusammen Weihnachten feiern." Mein Mund war plötzlich ganz trocken. „Ehm, sind sie nicht auf dem Weg zu jemandem?" „Nein. Ich bringe das eigentlich auf den Müll", sagte er und schaute verlegen zur Seite, „Meine Freundin hat letzte Woche Schluss gemacht und das waren meine Geschenke für sie. Da dachte ich, ich werfe es an Weihnachten weg." Ich wusste nicht, ob das an meiner getrübten Wahrnehmung lag, was Aidan betraf, aber ich fand das einfach nur genial. Erstens er war single, zweitens er warf es in den Müll. An Weihnachten. Das war einfach genial.

„Wenn das so ist, dann würde ich liebend gerne mit dir Weihnachten verbringen", sagte ich und grinste wahrscheinlich wie ein Honigkuchenpferd. „Klasse", lachte er und wäre ich nicht vorher schon verknallt gewesen, wäre ich es spätestens jetzt. Sein Lächeln war umwerfend.

„Wie heißt du eigentlich?", fragte er. Ich nannte ihm meinen Namen und er lächelte. „Klingt schön." „Ne, also das ist doch ein ganz normaler Name", lachte ich, aber dieses Kribbeln in meinem Bauch konnte ich nicht ignorieren. „Also, möchtest du mit mir gerade zum Müllcontainer gehen? Ich wollte es in diesem großen im Hyde Park werfen. Und am besten noch drauf springen." Ich lachte und nickte. „Liebend gerne." Also hoben wir die Pakete auf und gingen in Richtung Hyde Park. Ich kam nicht umhin, die vielen Päckchen zu bestaunen. Er musste sie sehr geliebt haben, wenn er so viel gekauft hatte.

a day in forever (Aidan Turner OS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt