Kapitel 6

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"Hallo, du geheimnisvolle Hübsche, bist du alleine hier?", fragt er mich.

"Ehm, nein, sondern mit meiner Freundin", gebe ich zu.

Er lacht leise.
"Ich habe das eigentlich auf eine männliche Begleitung bezogen", meint er und lächelt mich mit seinem perfekten Lächeln an.

"Also in dem Sinne bin ich alleine hier... ", sage ich und lächele.

"Also, my princess, darf ich um diesen Tanz bitten?", fragt er mich und hält mir seine Hand hin.

Ich weiß nicht, was in diesem Moment los war, aber ich habe einfach meine Hand in seine gelegt und er führt uns zu der Tanzfläche.

Ich werde gleich mit dem arroganten, selbstverliebten, egoistischen Macho der ganzen Welt tanzen. Aber er ist so unheimlich süß..

Ein langsames Lied beginnt zu spielen und er legt seine Hände an meine Hüfte und ich lege meine Arme um seinen Hals.

Er erkennt mich nicht, ich kann einmal träumen, einmal meinen Traum leben, einmal ich selber sein ohne von jemanden fertig gemacht zu werden. Endlich kann ich richtig leben.

Er guckt mir in die Augen und lächelt.

"Du bist wunderschön. Wieso habe ich dich noch nie in der Schule gesehen?", fragt er mich.

Ich senke meinen Blick.

"Du hast mich schon gesehen, nur nicht wahrgenommen", flüstere ich.

LÜGE! Und wie er mich wahrgenommen hat, zwar im negativen Sinne, aber er hat mich wahrgenommen...

"Sag mir wer du bist", flüstert er und sucht meinem Blick.

Ich lächele ihn an, schüttele leicht meinen Kopf und senke wieder meinen Blick.

Ich will nicht, dass der Traum jetzt schon endet, ich will noch tanzen, ich will noch leben und Zeit haben den Traum zu genießen, mit Jason...

Für eine kurze Zeit waren wir einfach nur ruhig und haben getanzt.

Der DJ begibt sich zum Pult, nimmt das Mikrofon und sagt die paar Worte, die den schönen Abend ruiniert haben.

"Ladies und Gentleman, wir haben kurz vor 12 und jetzt geht die Party erst richtig ab. So let's paaaaaartyyyy", jault er ins Mikrofon.

Darauf hin ändert sich der romantische Walzer zum draufgängerischen Hip-Hop. Und meine Laune ändert sich von Auf-Wolke-7 auf einen harten Zusammenstoß mit dem Boden.

Ich gucke ihn entgeistert an.

"Ist alles okay, my princess?", fragt er mich besorgt.

"I-Ich m-muss los!"

Ich gehe ein paar Schritte nach hinten.

"Warte bitte...", versucht er mich aufzuhalten.
"Sag mir wenigstens wie du heißt."

Er kommt auf mich zu und halt mich an der Hand fest.

Es fühlt sich an wie in dem verkackten Märchen Cinderella und ich muss ihn jetzt stehen lassen. Diese mir all zu bekannte Wendung macht mich traurig...

"Es tut mir Leid", murmele ich, drehe mich um und gehe.

Ich höre ein leichtes klirren, aber das hält mich nicht davon ab zu gehen.

Ich suche meine beste Freundin Sammy, die gerade in den Armen von Chris liegt.

Was?! Sammy und Chris?!

Aber sie sehen so süß zusammen aus... ich darf sie jetzt nicht stören. Ich kann das ihr als ihre beste Freundin nicht antun.

Ich verlasse alleine die Halle und renne nach Hause, weil ich sonst zu spät dran bin.

Der Abend war so wunderschön.. es war märchenhaft.. Ich liebe das Märchen Cinderella, aber jetzt habe ich die Nase voll von der Geschichte.

Ich habe den armen Prinzen einfach auf der Tanzfläche stehen lassen und bin geflohen. Er sah so traurig aus.. und das macht mich so verdammt fertig!

Ich laufe die Straße entlang und mein Kleid wird von unten dreckig, weil es den Boden berührt. Ich hebe vorsichtig mein Kleid an und renne weiter, bis ich zwei zwielichtige Männer sehe.

Ich drehe mich um und nehme einen Umweg, denn das wurde mir doch zu unangenehm in einen Märchenkleid an zwei betrunkenen alten Männern vorbei zu eilen..

Nicht mehr lange und ich bin endlich Zuhause und kann den wunderschönen scheiß Abend vergessen. Ich will gerade nur weinen...

Nach weiteren 10 Minuten bin ich endlich Zuhause. Ich öffne mit dem Schlüssel die Tür, gehe rein, schließe die Tür und lehne mich mit dem Rücken an diese Tür.

"Du bist zu spät Schwesterherz", sagt mein Bruder sauer, als er müde die Treppen runter kam und er betonte jedes einzelne Wort.

Als er mich dann ansah, bemerkte er, dass irgendwas nicht stimmt.

"Was ist los?", fragt er besorgt.

Ich schüttele meinen Kopf, ziehe meine Schuhe aus und eile hoch in mein Zimmer.

Alles vergessen, alles!

Der Maskenball, die Musik, der Tanz, die Leute, seine Augen, er...

Alles scheint so unreal.. Ich schließe mich im Badezimmer ein, dusche, föhne meine Haare, schminke mich ab und mache mich bettfertig.

Als ich dann endlich um 1:09 Uhr im Bett liege, schaue ich in der Dunkelheit meine leuchtenden Sterne an der Decke an. Sie funkeln so schön, genau wie seine Augen...

STOPP! Was wird das?! Wieso denke ich die ganze Zeit an ihn?! Er ist ein arroganter, egoistischer, blöder,..... gut aussehender, gut tanzender Kotzbrocken...

Und mit dem Gedanken schlafe ich ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 24, 2016 ⏰

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