Kapitel 1

11 2 0
                                    

Ich liebe den Schnee. Wenn es schneit und sich eine weisse Decke bildet die alles umfasst mit ihrer Kälte, dann fühle ich mich automatisch glücklich, das nur zu sehen. Dieses knistern wenn man über Schnee läuft, die in meinen Ohren wie Musik klingt.
Wie immer ging ich durch einen kleinen Weg durch den Wald, um in die Schule zu kommen. Die Bäume waren schneeweiss, als ob jemand vom Himmel Farbe ausgeleert hätte. Es waren keine Tiere zu sehen. Kein piepsen von Vögel zu hören. Es roch frisch und es war kalt. Sehr kalt. Ich bereute es so sehr nicht wieder zurückgekehrt zu sein um meine Jacke zu holen. Ich hatte verschlafen und war im Stress und merkte erst als ich draussen war, dass ich nur im Pullover war und meine flauschig Daunen Jacke in meinem Zimmer vergessen hatte.
Eigentlich sollte ich Angst haben, alleine hier zu gehen. Vor ein paar Tagen wurde hier ein Mann tot aufgefunden. Aber das ziehte mich nur noch mehr an, hier spazieren zu gehen. Ich liebte Geheimnisse und sie aufzulösen noch mehr. Als ich klein war löste ich immer Rätsel. Wie zum Beispiel zu Weihnachten als ich zwölf war und alle Geschenke weg waren. Schlussendlich hatte ich rausgefunden das es mein älterer Bruder Ben war, der uns ein Streich spielen wollte und auch noch mir die Schuld geben wollte. Aber er hätte es besser wissen sollen das ich es herausfinden würde. Trottel.
Ich lief jetzt durch einen schmalen Pfad. Es war still, man hörte nur meine Schritte im Schnee. Es bildeten sich kleine Wölkchen aus meinem Atem wegen der Kälte. Ich beobachtete sie wie sie entstanden und hinauf stiegen.
Plötzlich hörte ich ein Ast brechen. Ich drehte mich schnell um und schaute überal nach. Zu den Bäumen, einen nach dem anderen und...- was war das! Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Für einen Moment sah es so aus, als wäre jemand neben dem Baum, aber jetzt ist er verschwunden. Vielleicht habe ich mir das nur vorgestellt, aber es sah echt aus. Nein. Es gab eine logische Erklärung. Vielleicht hat ein Tier den Ast zerbrochen und diese Gestalt war nur irgendein Schatten, oder ich habe es falsch gesehen. Vielleicht habe ich es mir nur vorgestellt wegen diesem Mord und das dort der Täter war. Entweder hatte ich Angst oder war verrückt.
Ich schaute zu meiner Uhr. Mist. In zehn Minuten würde der Unterricht anfangen. Meine Schritte wurden schneller und es sah fast so aus als würde ich rennen.
Ich war jetzt entlich aus dem Wald draussen und noch ein paar Strassen weiter war meine Schule. Ich schaute nicht mehr links und rechts  als ich durch die Strassen ging. Jetzt noch 3 Kreuzungen und ich war dort. Ich wollte gerade die Strasse hinüber gehen. Ich hatte schon einen Fuss auf der Strasse gesetzt. Aber plötzlich umklammerte etwas meinen Arm und zog mich nach hinten. Mein Blick immernoch auf der Strasse gerichtet sah ich plötzlich einen Bus mit voller Geschwindigkeit direkt vor meiner Nase durchfahren. Oh mein Gott. Hätte mich niemand nach hinten gezogen würde ich jetzt als wackelpudding auf der Strasse liegen. Mein Puls raste. Ich legte meine Hand auf meine Brust und fühlte wie mein Herz fast aus meinem Körper raussprang. Ich drehte mich um zu meinem Retter. Es war ein Junge. Nur wenig älter als ich. Er hatte dunkle Haare und war sehr bleich, sicher war er auch so erschrocken wie ich im Moment. Er schaute mir direkt in die Augen. Sein Gesicht sah aber nicht so erschrocken aus wie ich meins im Moment vorstelle. Seine Augen waren grün mit goldenen Sprenkeln. Er sah echt heiss aus, so ein schönes Gesicht. Er hielt immernoch meinen Arm.
<< bist du eigentlich lebensmüde? Schaust du nicht auf die Strasse?>> sagte er ein wenig hysterisch.
<<äh... Ich... Es waren nur noch fünf Minuten und... Äh... Danke>> das letzte Wort sagte ich leiser. Es war mir irgendwie peinlich. Ich hörte mich an ein verwirrtes, kleines Kind.
<< schon gut, pass nächstes mal besser auf.>> sagte er und löste seinen Arm von mir. << gehst du hier zur Schule?>>
<< äh, ja ich gehe hier zur Schule >> sagte ich und zeigte auf die Schule mit meinem Finger. Was war nur mit mir los? War ich immernoch paralysiert von dem Bus oder war er, der mich so verwirrte. Wäre auch kein Wunder. Er sah so gut aus. Jetzt konnte ich sein ganzer Körper mustern. Er was grösser als ich und immernoch bleich. Vielleicht war er nicht wegen dem Schreck so bleich vorhin, sondern einfach wegen der Kälte. Einige sind immer bleich. Wiso dachte ich eigentlich wiso er bleich war? Während ich über das nachdachte schaute ich auf den Boden. Er hat gute Reflexe und... Warte mal, wo ist er?
Ich schaute mich um. Er war weg! Na, da hat man mich schön allein gelassen. Ich laufte weiter bis mir in Sinn kam, das ich ja zu spät bin! Ich fing an zu rennen und diesesmal schaute ich links und rechts von der Strasse. Als ich zum Tor der Schule ankam läutete es. Mit aller Kraft schaffte ich es noch mit voller Geschwindigkeit zu meinem Spint zu kommen und meine Bücher rauszuholen. Jetzt läutete es zum zweiten Mal und das hiess, das die Schule anfing. Ich versuchte noch meine letzte Kraft zu sammeln und ins Klassenzimmer zu rennen.
Keuchend platzte ich ins Klassenzimmer. Alle waren an ihren Plätzen und die Lehrerin Mrs Cook schaute mich mit ihrem Schlangenblick an ( es fehlte nur noch das eine gespaltene Zunge aus ihrem Mund kommen würde ).
<< wissen sie Mrs Evening, andere Schüler geben sich Mühe rechtzeitig zur Schule zu kommen. Vielleicht sollten sie sich entlich ein Wecker zulegen, ich würde nämlich auch gerne jetzt im Bett liegen.>> Mrs Cook hatte recht, es war nicht das erste Mal das ich später kam. Aber ich hätte von ihr erwartet das sie sich nach all dieser Zeit daran gewöhnt hatte.
<< entschuldigen Sie, Mrs Cook.>> Kommt es nur mir so vor das ich mich heute immer entschuldige?
<< ich erwarte langsam von Ihnen das sie rechtzeitig zum Unterricht kommen. Sie können diese zwei Minuten nach der Schule eine Lektion nachholen.>>
<< ja Mrs Cook.>> antwortete ich mit voller Scham. Eine Sache war von der Lehrerin bestraft zu werden. Die andere war auch noch dabei vor allen Mitschüler. Ich ging zu meinem Platz als ich plötzlich hinter mir ein Gelächter hörte. Ich drehte mich kurz um und schaute nach wer es war und natürlich war es Diana. Ich mochte Diana überhaupt nicht. Sie hielt sich immer für die beste nur weil ihr Vater ein Vermögen hatte. Immer wenn sie im schulflur vorbeilief und sie jemand ausversehen anrempelte kam sie schon mit einer Anklage für körperliche Verletzung. Diana schaute mich mit einem schadenfrohen Blick an und drehte sich um vobei ihre blonden, gewellten Haaren durch die Luft schwangen. Ich drehte mich um und gleich entdeckte ich meine Freundin Pandora mir zuwinkte. Ich ging zu meinem Platz, der genau neben dem vor ihr war und liess mich auf meinen Stuhl nieder.
<< die Lehrerin hat recht, hast du überhaupt ein Wecker?>> sagte Pandora und lächelte mich an. Sie hatte schwarze, lange Haare und braune Augen. Wir kannten uns schon seit der ersten Klasse. Schon am ersten Tag freundeten wir und an und waren bis jetzt beste Freundinnen.
<<du weisst ganz genau, dass man einen Tiger braucht um mich aus meinem Tiefschlaf zu wecken.>> antworte ich. <<da kann ja mein Wecke->> plötzlich tippte mich jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und... Nein das konnte nicht sein. Was machte dieser Junge dort, der mir vorhin das Leben rettete? Ich schaute ihn paralysiert an. Ich glaube er merkte es weil er lächelte.
<< darf ich einen Bleistift?>> fragte er.
<<äh... Ja... Warte kurz>> antwortete ich und ohne mich umzudrehen versuchte ich aus meinem Etui den erst besten Bleistift rauszufischen. Als ich es ihm überreichte und er es nehmen wollte, zuckte ich zusammen und zog ihn gerade weg. Von allen Bleistiften die ich hatte, habe ich ihm gerade den gegeben, den ich schon seit einem Jahr knabberte und der aussah wie diesen Lieblingsstock meines Hundes Wolf. Er hiess so, weil er ein Wolfshund war.
Verwirrt starrte er mich an aber dann merkte er wieso ich das getan habe und lächelte.
Ich drehte mich um und suchte nach einem anderen Bleistift. Als ich einen fand der nich angeknabbert war drehte ich mich um und gab es ihm. Er lächelte und nahm ihn.
<< danke >>
Als ich zu Pandora blickte sah ich das sie und ansah wie bei einem Tennisspiel. Sie schaute mich an, dann diesen Jungen, dann wieder mich und immer so weiter. Wir schweigten und schauten uns an, aber zum Glück brechte Pandora das Eis.
<< bist du neu? >>
<< ja, ich heisse Henry >>
Henry. Ein ganz gewöhnlicher Name. Ich hätte jetzt etwas wie Francesco oder so erwartet.
<< wo hast du früher gelebt?>> fragte Pan.
<< Schottland, in der Nähe von Edinburgh >>
<< aha, wie alt bist du? >> ganz typisch Pan. Sie fragte immer jeden über alles. Sie war genau so wie ich. Immer mit Verschwörungtheorien im Kopf. Vielleicht dachte sie jetzt er wäre ein geheimer Polizist, der von der Schule geschickt worden war, um herauszufinden wer alles mit Drogen dielt.
<< siebzehn >>
<< mhm... Und hattest du schon mal etwas mit der polizei zu tun?>> ha, Wusste ich es doch!
<< du fragst aber viel>> sagte er und lächelte ein wenig.
<< ja, mache ich immer. Ich heisse Pandora und das hier ist Rose >> sagte Pan und schaute zu mir.
<< ja ich habe mit Rose auch schon Bekanntschaft gemacht >> sagte er und Pan schaute mich mit einem fragenden Blick.
<< Okey liebe Schüler, nehmt das Deutschbuch hervor. Der Unterricht fängt an >>.
Ich schaute noch einmal in Henrys grüne Augen und drehte mich um.

Okey, das war mein 1. Kapitel von " die Schatten seiner Seele "
Ich hoffe es hat euch gefallen :)
Ich weiss, es war ein langes Kapitel aber ja...
Bitte lasst ein komentar ob es euch gefallen hat und auch ob nicht und was könnte ich verbessern.

Die Schatten seiner SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt