Kapitel 1

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Wir hatten den 1. Juli und es war mehr als heiß. Ich trug eine Jeans Hotpants mit einem lockeren weißen Top. Nur so war die Hitze auszuhalten.

„An diese Treppen gewöhnt man sich nie", schnaufte ich. Seit der fünften Klasse dürften wir die vielen Stufen zum zweiten Stockwerk der Schule nun schon bewältigen. Schon mindestens 1000x mal war man hoch oder runter gestiegen, doch trotzdem war man immer wieder außer Atem.

„Da hast du Recht." Marie atmete ebenfalls schneller. „Nur noch ein Monat, dann müssen wir sie erstmal nicht mehr sehen."

Ja, nur noch ein Monat, dann waren endlich Sommerferien.

„Du kennst doch Jasmin, oder?", fragte sie mich, während wir nur noch den kurzen Weg zu unserem Klassenzimmer laufen mussten.

„Ja, warum? Sie ist in der 9a, oder?"

„Ja, genau und sie will bisschen was über Aaron wissen."

Verwirrt sah ich sie an. „Warum? Steht sie auf ihn?"

„Ja, wie du."

„Ich steh nicht auf ihn", widersprach ich.

„Wie du meinst, aber ich könnte dir ihre Nummer geben und dann tauscht ihr euch über ihn aus, wie wär's?"

„Okay?" Ich war leicht irritiert, aber stimmte trotzdem zu.

Marie und meine Wege trennten sich, da wir in verschiedene Klassen gingen. Ich in die 9b und sie in die 9c. Unsere Klassenzimmer lagen aber direkt nebeneinander, was praktisch war.

Ich öffnete die Tür und steuerte meinen Platz in der zweiten Reihe entgegen. Laura, meine Banknachbarin sah ich hinten bei ein paar Mädchen stehen. Ich lächelte ihr nur kurz zu, bevor ich meine Sachen auspackte.

„Hey Bella", wurde ich von Jan begrüßt. Es war ein blonder, etwas dickerer Typ aus meiner Klasse, der mit seinem Freund David, Laura und mir in einer Reihe hockten. Wir waren allgemein nur von Jungs umgeben. Wir waren insgesamt 30 Schüler, davon 24 Jungs und 6 Mädchen.

„Hi", begrüßte ich ihn ebenfalls mit einem Lächeln.

„Hast du die Mathe Hausaufgabe?", wollte er wissen.

Ich nickte schmunzelnd und gab ihn mein Heft. Sofort machte er sich daran es abzuschreiben. Jan fragte so gut wie immer nach meiner Hausaufgabe. Er war nicht gerade der Schlauste in der Schule, aber ich half ihm gerne.

„Isabella", begrüßte mich Aaron enthusiastisch. Jetzt kam wieder die Aaron-Inquisition. Keinen, aber auch wirklich keinen Tag wurde ich von ihm verschont. Und wenn ich es doch mal dachte, dann erzählte er mir in den letzten fünf Minuten des Schultages plötzlich etwas.

„Jan, schon wieder Hausaufgabenabschreiben." Aaron schüttelte den Kopf. „Das geht ja mal gar nicht." Aaron meinte das meiste, was er von sich gab, nicht wirklich ernst. Er redete eh viel zu viel.

„Na, wie geht's dir so?", fragte er mich und setzte sich auf den freien Platz neben mir.

„Gut und dir?"

„Auch." Er grinste.

„Aaron, steh auf." Laura stand hinter ihm und sah ihn genervt an.

„Nein."

„Aaron", sagte sie nun in einem mahnenden Ton.

„Nein, ich bleib heute bei Bella. Das willst du auch, stimmt's?" Der Dunkelblonde sah mich auffordernd an.

„Nein, eigentlich nicht."

„Jetzt hast du mich verletzt, aber gut, ich gehe." Aaron stand auf und ging zu seinem Platz auf der anderen Seite des Klassenzimmers in der ersten Reihe. Er war immer viel zu laut und gesprächig, weswegen er, wie sein bester Freund Luca, nach vorne gesetzt wurde.

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