Ein schiefer Ton riss michaus meinen genüsslichen Traum von Einhörner und Cupcakes. Verdammt,dieses Ding schon wieder! Lass mich schlafen! Ich suchte mit meinerlinken Hand das störende Objekt und schlug dann wie eineverrückt gewordene Tante auf den kleinen unschuldigen Wecker amNachttisch ein. Doch zu meinen Bedauern erlöschte der Ton nicht undzwang mich somit meine Augen zu öffnen. "Aufstehen, Prinzessin,du musst zum College". "Ach, Leon, lass mich in Ruhe!".Ich drehte mich wieder um und zog die warme kuschelige Decke übermich. Doch der grässliche Ton verstummte nicht und zwang mich derRealität ins Auge zu sehen. "Okay, ich steh auf! Zufrieden?".Ich richtete mich wütend auf und zog so langsam wie möglich einBein nach den Anderen aus dem Bett. Obwohl ich meine Augen wiedergeschlossen hatte,blendete mich die Sonne und auch mein Rückenschmerzte von dem neuen Bett. "Du hast 5 Minuten", die Türwurde zugeschlagen und ich befand mich wieder allein in meinem Zimmervor. "Na gut, auf geht's!", ich stapfte in meinemKleiderschrank und zog mir eine schwarze zerrissene Hotpants, sowieein Jack Daniels Top hervor. Nach dem Duschen trug ich mein leichtesMake up auf und lockte mir erneut die Haarspitzen. "Fertig",zwitscherte ich freudig und schmiss mir die Schultasche über dieSchulter. Unten angekommen, setzte ich mich dann an denFrühstückstisch und lies mir von unserer Hausfrau James diePfannkuchen reichen. Wie würde wohl der heutige Tag enden? Na jawenigstens musste ich mich nicht mehr allein durchs College schlagen,da ich ja nun einen neuen Freund gefunden hatte. Ben. Große brauneAugen, dunkelblond und nur so übersät mit Muskeln. Ich schmunzelteein wenig bei der Vorstellung, stoppte jedoch sofort, als ichbemerkte was ich tat. Ich rannte keinen Typen hinterher. Nicht mehr. "Viel Glück bei eurem ersten Tag", unterbrach Jason meineGedanken Wir wünschten es uns gegenseitig und beendeten somit dasFrühstück. "Mira, ich kann dich nicht mehr mitnehmen, da ichab heute dein Professor bin, deswegen habe ich dir in der Garageeinen Lamborghini Aventador abgestellt. Der Schlüssel hängt undbitte schrotte ihn nicht in den ersten 24 Stunden", Jasonzwinkerte mir zu und huschte davon. Oh mein Gott, wie geil ist dasden? Eilig hupfte ich in meine schwarzen Litas und marschierte zuunserer Garage. Als ich mein neues Baby sah, hätte ich fast zusabbern begonnen. Es war creme-braun und glänzte wie aus einerWerbung. Ich dankte Gott, dass meine Brüder reich waren und ichwirklich alles bekam was ich wollte. Anschließend schmiss ich michauf den Fahrersitz und startete den Motor. Mh, es schnurrt wie einKätzchen. Ich raste durch die Garage und auf und davon.
An der Schule angekommen,parkte ich in einer der freien Parklücken ein, schmiss mir meineSchultasche wieder über und setzte meine Lieblings-Sonnenbrille auf.Okay, durchatmen Samira. Der erste Eindruck zählt. Schnell öffneteich die Tür und sprang aus dem Auto. Auf den Schulhof befanden sichschon mindestens zwanzig kleine Grüppchen, die auf denUnterrichtsbeginn warteten. Ich zog meinen Rucksack enger um mich undwollte gerade los laufen, als ein Hupen hinter mir ertönte. "Heydu Schlampe, das ist unser Platz. Hau gefälligst ab!", ichdrehte mich etwas nervös um und sah dann in das Gesicht einesEngels. Nein Spaß, es war nur ein ganz gewöhnlicher Junge mitbraunen Augen und braunen Haaren. "Na wird's bald?",versuchte er es erneut. Ich blickte für einen Moment auf den Bodenum zu überlegen. Er war wahrscheinlich irgend so ein Oberchecker, derdie ganze Schule kontrolliert. Also entweder ich pöbel ihn jetzt anund finde nie wieder Freunde oder aber ich park um. Nach weiterenverstrichenen Sekunden richtete ich meinen Blick wieder nach oben."Hör mir mal zu, du kleine Kackwurst, es gibt hier zig tausendandere Parkplätze, also schieb deinen hässlichen Wagen aus meinenBlickfeld oder ich werde dafür sorgen, das er nie wieder eine andereStraße zu Gesicht bekommen wird, okay?", ich schenkte ihm nochein spöttisches Lächeln und machte dann den selbstbewusstestenAbgang meines Lebens." In your Ass, Biatch", dachte ichnoch arrogant und fing dann zu Lachen an. Jetzt hatte ich wohlkomplett meinen Neustart verschissen. Aber das war es wert!
Das College bestand wiejedes Colleges aus längen Gängen, Spinten und verschiedenenKlassenzimmer. Und auch die Schüler waren wie immer gleich.Neuigkeiten wurden hier schneller verbreitet als auch nur denFernseher einzuschalten. Und so kam es, dass die Schüler nun in ihreHandys starrten, leise vor sich hin tuschelten und mir so gut es gingaus den Weg gingen. Auch die Lehrer schenkten mir keine besondereAufmerksamkeit, sodass ich mich dankbar auf einen der Stühleniederließ. Nach den Auftritt von heute Morgen, war es mir liebererstmals Under cover zu bleiben. Ich widmete mich wieder meinerLieblingsbeschäftigung zu und kritzelte komische Zeichnungen aufmeinen Block. Heute Nachmittag brauche ich definitiv Schokolade undeinen guten Horrorfilm. Die Zeit verging viel zu langsam und solangweilte ich mich schon nach der Hälfte des Vortrages. "MsSmith? Könnten sie noch einmal zu mir kommen bevor sie nach Hausegehen?", hielt mich einer der Professoren auf, als ich geradedurch die Tür stürmen wollte. Wieso nur immer ich? Ich seufzte inRichtung der Tür und drehte mich dann mit einem freundlichen Lächelnum ."Na klar"."Und zwar es geht um ihre Musikrichtung.Da wir sie auf Grund von Beziehungen aufgenommen hatten, wurde unsnoch nicht mitgeteilt welche Kurse sie nehmen wollen. Könnten sievielleicht auf den Zettel alles kurz ankreuzen und ihn dann insSekretariat bringen? Ich muss dann wieder weiter zu einen anderenVortrag". Er verschwand wieder. Okay, noch fünf Minuten unddann kann ich nach Hause zu meiner Schoki fahren. Ich setzte micherneut auf einen der Schülerbänke und packte meinen Kugelschreiberwieder aus. Was haben wir den zur Auswahl? Ich las mir alle möglichKurse durch und entschied mich dann einfach die Interessantesten zunehmen: Gesang, Violine, Piano und als freiwilliges Nebenfach nahmich mir Tanz. Natürlich gab es auch noch die nicht frei wählbarenwie Theorie, aber gegen die hatte ich im Großen und Ganzen auchnichts. Ich unterschrieb den Zettel noch mit meiner schlampigstenUnterschrift und machte mich dann auf den Weg zum Sekretariat."Samira", eine Stimme ertönte mir und brachte michlächelnd zum umdrehen. "Ben, wo warst du den denn ganzen Tag?",fragte ich als er unseren Abstand geschlossen hatte und jetzt sehrnah bei mir stand. "Sorry, hatte heute einen Ausflug zumFootball-Training". "Kein Ding"."Hättest du Bockmit mir noch ein Eis essen zu gehen?", fragte er vorsichtig undfuhr sich verlegen durch die Haare. Ich fand ihn in diesen Moment sounglaublich süß, dass ich nur ja sagen konnte. "Aber ich mussnoch schnell etwas im Sekretariat abgeben", sagte ich und konntemir ein Grinsen nicht verkneifen. "Okay, ich begleite dich! Dugehst übrigens in die falsche Richtung. Es ist auf der anderenSeite", lachte er und riss mich den Zettel aus der Hand. "SoSo eine Musikerin also". "Naja noch nicht ganz",unterbrach ich ihn und versuchte während wir den Gang hinabschlenderten, die Blicke der Anderen auszublenden. "Glaub ichdir nicht! Unsere Schule nimmt nur die besten an!"."Was?",fragte ich ihn perplex und fragte mich wie mich Jason wiedermal in soeine Schule gebracht hatte. "Bist du sicher?", probierteich einen neuen Versuch und er nickte nur stolz. Verdammt, wie sollteich jetzt die Prüfungen überstehen, wenn ich doch in Wahrheit nullTalent für so etwas hatte? Ben gab schnell die Unterlagen ab undführte mich dann zurück zu den Parkplätzen. "Mit welchen Autofahren wir?", fragte ich beiläufig, als ich bemerkte, dass wirja beide unsere Fahrzeuge dabei hatten. "Ich weiß nicht, ichhabe einen BMW", sagte er erst unsicher und dann angebend. Ichlachte nur in mich hinein und folgte dann seinen Beispiel. "Ichhabe einen Lamborghini". Seine Augen weiteten sich kurz, bissein kleines Grinsen auf sein Gesicht huschte. "1:0 für dich,Kleine". ""Gut, ich lass dich fahren", ichschmiss ihm den Schlüssel entgegen und stürmte auf mein Baby los.
Zwanzig Minuten spätersaßen wir bereits in einer kleinen Eisdiele in der Innenstadt undunterhielten uns prächtig über einen neuen Horrorfilm. "Dashört sich verdammt gut an! Wann läuft er ihm Kino?", fragteich, als er mir den Inhalt kurz schilderte. "Ehm, ich glaub ineiner Woche. Ich guck aber lieber noch einmal nach.", er zupftesein Handy aus der Tasche und drückte darauf rum. "Ja, in einerWoche, gleich am Kino gegenüber der Straße". Meine Augenstrahlten auf. "Gut, ich muss dahin!". "Mö- Möchtestdu mit mir hingehen?", fragte er wieder etwas vorsichtiger."Gerne", antwortete ich und fühlte wie sich eine Hand aufdie Meine legte. Im selben Moment kam eine blonde, gut aussehendeKellnerin auf uns zu und fragte uns, der eher Ben, nach seinerBestellung. "Was möchtest du?", fragte er mich etwaslauter, um der Kellnerin auch meine Anwesenheit zu bestätigen. "ZweiKugeln Cookie-Eis bitte"."Haben wir leider nicht"."Schoko?". "Auch nicht". "Erdbeer?"."Leider auch nicht". Genervt atmete ich auf. Wollte siemich eigentlich verarschen? Ich sah Ben hilfesuchend an. "Schade,ich hätte auch gern ein Cookie-Eis", erwiderte er und ging aufmeinen Hilferuf ein. "Kein Problem, Sir, wir werden bestimmtgleich wieder ein Neues haben. Wie viele Kugeln möchtensie?"."Vier", antwortete er und sie zog von dannen.Ich zog scharf die Luft ein und blickte dann Ben unglaublich an. "Sone dumme Zicke", antwortete ich und verdrehte die Augen. Benlachte jedoch nur drauf los "Keine Sorge, ich teile mein Eis mitdir"."Danke", sagte ich dankbar und merkte, das ernoch immer seine Hand auf der Meinen hatte.
Damon Pov:
"Taylor? Hast du etwasüber sie herausgefunden?", fragte ich meinen Butler und schrittwieder ungeduldig in meinen Zimmer entlang. "Tut mit Leid, Sir,sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe unsere Leute bereitsüberall positioniert, um sie zu finden.", ich nickte nur undschenkte den grauhaarigen Mann keinen Blick mehr. Ich musste siefinden, mein ganzer Körper schrie nach ihr! Schon seit fast zweiTagen konnte ich mich nicht nicht mehr auf meine Arbeitkonzentrieren, den dieses Mädchen, mit ihren schoko-braunen Haarenund den olivgrünen Augen, spuckte mir seit unserer Ankunft in LosAngeles im Kopf herum. Das Klingeln eines Handys durchbrach die Stilleim Raum ."Ja?...Wo?....Ok. Gute Arbeit!", Taylor legtewieder auf uns rief mir aufgeheitert zu. "Sie befindet sich inder Innenstadt, Sir, unsere Männer haben sie gerade entdeckt",ich sah ihn mit strahlenden Augen an. "Wirklich? Auf was wartenwir dann?", ich packte meine Anzugjacke und stürmte aus denRaum . "Aber Sir-", doch weiter kam der Butler nicht, dennich stürmte bereits in den Fahrstuhl. Unten angekommen, stieg ich inmeine Limousine und lies mich zu der genannten Eisdiele fahren. Meinganzer Körper kribbelte und ich spürte wie ich mich vor Nervositätimmer mehr anspannte. Gänsehaut lief mir den Rücken runter und ichzupfte in letzter Sekunde noch meine Haare zurecht. "Wir sindda, Sir", ich sprang aus den Wagen und blieb wie angewurzeltstehen.