17. Kapitel ' Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen?

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Nach ca einer weiteren Woche machte meine Mutter wieder ihre üblichen Andeutungen. "Ich möchte nicht, dass ihr euch zu nah kommt", "Ich will nicht, dass er dir was schenkt", und und und.. Aber ich wusste, dass diese Tage wieder kommen werden, ich wartete nur darauf, dass sie offen mit mir sprach und sagte was sie dachte.. Aber das tat sie anfänglich nicht, bis...

An einem Abend als ich meine Hausaufgaben im Wohnzimmer bearbeitete, meinte meine Mutter sie wolle was mit mir besprechen. Schon als sie das gesagt hat wusste ich welches Thema sie ansprechen wird.
"Ich mache grad Hausaufgaben" sagte ich als Ausrede.
"Mach doch einfach eine kurze Pause und hör mir zu. Ich kann das alles nichtmehr in mich hineinfressen. Ich warte nur darauf, dies endgültig zu beenden"
Ich lies meinen Stift los und schaute sie einfach an. Ohne eine Miene zu ziehen.
"Feride, diesmal meine ich es 100% ernst. Das alles wird jetzt beendet, du wirst jetzt endgültig Schluss machen. Ich will kein Nein hören. DU WIRST! Das ist mein letzdes Wort!"
Ich habe immernoch keine Miene verzogen weil ich wusste, dass sie darüber sprechen wird.
"Ich dachte, du hast es mir versprochen. Ich dachte, du wirst nichtmehr auf die Worte anderer Hören sondern nur mir glauben." Ich blieb immernoch still.
"Ich habe auch mit niemandem darüber gesprochen. Nicht mit deinem Stiefvater. Nicht mit irgendwelchen Freunden!!"
Ich nickte und sagte "Ja, ja das habe ich schon oft gehört von dir"
"Feride diesmal ist es mein voller Ernst! Ich habe selber recherchiert und habe Angst um d..."
Noch bevor sie ihre Worte zuende sprechen konnte habe ich angefangen so laut zu heulen. Ich habe selbst nicht mitbekommen, dass ich weinte. Es kam einfach aus mir raus. Es war so laut, dass ich mir sicher war, dass es das ganze Haus mitgehört hat. Ich weinte. Ich lies alle schweren Steine durch meine unschuldigen Tränen fallen. Wir viel Schmerz kann ein einzelner Mensch denn aushalten? Meine Mutter redete im Hintergrund noch.
"Ja Feride! Weine JETZT! Lieber jetzt als später" sagte sie.
Woher will sie wissen, dass ich später unglücklich werde? Sie ist die, die mich umbringt.
Ich stand auf und lief in mein Zimmer. Ich legte mich ins Bett und hörte garnicht auf zu weinen. Meine Mutter kam ins Zimmer und verpasste mir ein Paar ohrfeigen ins Gesicht damit ich wieder 'zu mir' kam, sagte sie.
Daraufhin ging sie raus und ich konnte immernoch nicht aufhören. Ich konnte diesen Schmerz nichtmehr aushalten. All das was ich erleiden musste war einfach zu viel für mich.
Als ich nach gefühlten zehn Minuten immernoch nicht aufhören konnte kam sie wieder in mein Zimmer und schrie:
"Du weinst so als ob dein Ehemann gestorben wäre! Er ist nichts von dir Feride. NICHTS!!!"
Sie konnte es einfach nicht verstehen... Und sie würde es auch niemals..

Verbotene Liebe ' (Wahre Geschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt