Kapitel 2

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Kapitel 2

"Und Jane, wie war dein erster Tag?", fragte mich Mum, während wir am Frühstückstisch saßen. Gestern Abend kam sie wegen der Arbeit wiedermal sehr spät nachhause.

"Um ehrlich zu sein war es besser als ich es mir erwartet hatte. Alle waren wirklich sehr nett, vor allem Frau Roy. Eine tolle Frau.", sagte ich und blickte meine Mutter lächelnd an.

Ich freute mich auf meinen zweiten Arbeitstag. Nicky und ich würden heute in der Werkstatt arbeiten.

"Schatz, heute ist eine junge Frau über uns eingezogen. Ich wollte eigentlich, dass wir uns heute Abend mal bei ihr vorstellen.", sagte Mum und sah von ihrem belegten Brot auf.

"Klar Mum.", erwiderte ich und lächelte sie fast schon gezwungen an. Ich würde wohl nie verstehen, warum meine Mutter jeden unserer Nachbarn kennen lernen wollte. Ich konnte ja verstehen, dass sie ein gutes Verhältnis wahren wollte, aber für mich reicht da ein "Hallo", wenn man sich auf dem Flur begegnet.

"Okay Schatz. Ich muss jetzt langsam los zur Arbeit. Wir sehen uns heute Abend.", brach Mum die Stille und stand auf.

"Tschüss Mum.", rief ich ihr noch hinterher, kurz darauf fiel die Tür ins Schloss. Nachdem mein Vater uns verließ musste Mum sich einen Job suchen. Sie hatte davor nicht wirklich gearbeitet, da sie während der Ausbildung mit mir schwanger wurde und von da an nur mein Vater arbeitete. Meine Mutter hatte keine abgeschlossene Ausbildung, weswegen sie als Putzkraft arbeiten musste. Ich unterstützte sie bei der Arbeit, wenn ich Zeit hatte und nicht selber Arbeiten musste.

Gegen 11:00 Uhr standen Nicky und ich in der Werkstatt und hörten Herr Luther zu, wie er uns etwas über Motoren erzählte. Heute würden wir uns die verschiedenen Bereiche in der Werkstatt angucken. Herr Luther kümmerte sich um den TÜV, sowie 4 weitere Mitarbeiter.

"Ich gehe kurz auf die Toilette, Nicky.", flüsterte ich Nicky zu. Wir hatten von Herr Luther einen Fragebogen bekommen, in dem Fragen über Autos, Motoren und den ganzen anderen Kram zu beantworten waren. Herr Luther meinte, dass er anhand dessen abschätzen könnte, wie gut wir uns damit auskennen würden.

Auf dem Weg zur Toilette fielen mir besonders die Frauenkalender auf. Ich dachte mir schon, dass es sowas in einer Autowerkstatt geben würde, aber diese waren wirklich obszön.

"Die werden hier überall aufgehängt.", hörte ich eine Stimme hinter mir sprechen, als ich mir gerade den Kalender ansah.

Ich drehte mich um und sah Adrian vor mir stehen.

"Irgendwie konnte man sich das ja schon denken.", sagte ich und grinste leicht.

"Ach ja? Warum das denn?", fragte Adrian und grinste mich verschmilzt an.

"Die einzige Frau die hier arbeitet ist Frau Roy und ansonsten nur Männer. Außerdem habe ich schon in mehreren Autowerkstätten solche Kalender gesehen.", erklärte ich und lächelte ihn an.
"Oh ja, sie sind auch sehr inspirierend.", sagte er ernst und blickte mir in die Augen.

"Das kann ich mir vorstellen. So wie die Dame sich auf dem Auto räkelt.", sagte ich auch ernst und blickte ihm ebenfalls in die Augen. Sofort brachen wir in schallendes Gelächter aus.

"Du bist süß, Jane." sagte Adrian, nachdem unser Lachen allmählich verstummte.

"Dankeschön, Adrian.", lächelte ich leicht und wand mich ab, um in der Toilette zu verschwinden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 21, 2016 ⏰

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