Montag - 12.15 Uhr
Er ging aus dem Toilettenraum raus. Das Wasser hat ihm halbwegs zu einem klaren Verstand gebracht.
"Wie geht's der Chefin?", fragte er.
"Sie hat einen Schock und ein Schädelhirntrauma. Sie kann sich überhaupt nicht an die letzten 24 Stunden erinnern."
"Okay, danke." Semir lächelte müde.
Er ging in sein Büro, setzte sich hin und massierte sich die Schläfen. Sein Telefon klingelte. 'Unbekannt' stand auf dem Handydisplay.
"Gerkhan?"
"Ach hallo, Herr Gerkhan! Wie höre, haben sie Ihre Chefin noch komplett vorgefunden. Da ich jetzt weiß, dass Sie auf mich hören, können wir uns jetzt weiter unterhalten. In der Asservartenkammer auf dem Hauptrevier in Deutz liegt noch mein wertvolles Kokain. Es wurde nicht verbrannt, weil ich ein paar Kollegen von Ihnen geschmiert habe. Sie holen es ab. Wenn Sie es nicht holen, dann wird Ihre kleine Kollegin namens Jenny Dorn sterben oder ich muss Ihrer Familie etwas antun. Das weiß ich noch nicht."
Man hörte das Keuchen einer weiblichen Person im Hintergrund.
"Haben Sie mich verstanden? Ja? Weitere Einzelheiten gebe ich Ihnen später."
Es knackte und die Verbindung wurde unterbrochen.
