Abbas und seine Frau kamen oft zu Besuch. Wir aßen zusammen und redeten. Mit der Zeit hatten wir uns wohl oder übel an sie gewöhnt. Wir merkten, dass Abbas und sie viel Streit hatten. Sie war keine Frau für ihn. Sie kochte nicht für ihn, machte nicht sauber. Sie ging arbeiten. Aber man kann doch dennoch nebenbei den Haushalt machen... Mit Freundinnen ging sie weg. Das zog sie dem Haushalt vor. Unser Sohn machte praktisch fast alles alleine Zuhause. Das hat uns sehr weh getan. Sowas hatten wir uns nie gewünscht für unseren geliebten Sohn.
Unser Sohn schien nicht glücklich zu sein. Eigentlich hatten wir schon nach der Hochzeit das Gefühl, dass er gemerkt hat, sie ist nicht die Richtige. Sie stritten jeden Tag mehr.
Irgendwann haben wir gemerkt das Marie sich richtig Mühe gegeben hat. Sie hat sich um uns bemüht wie nie zuvor. Sie hat meiner Frau die Waden massiert und uns im Krankenhaus besucht, wenn wir dort waren. Sogar beim Aufräumen hat sie uns geholfen. Wir konnten es uns nicht erklären. Woher kam der plötzliche Wandel?
Eines Abends kam unser Sohn zu uns. Er war niedergeschlagen. Wir fragten was los sei und da erzählte er uns, dass es Aus ist zwischen den Beiden. Er habe es einfach nicht mehr ausgehalten mit ihr. Abbas war traurig, sie tat ihm einfach nur sehr leid. Sie weinte sehr viel und versuchte vieles, damit Abbas es sich noch anders überlegte. Aber ihn störte zu vieles an ihr. Er schien vernünftiger geworden zu sein, schien endlich verstanden zu haben, dass sie nicht die Richtige ist und es auch niemals war.
Marie wohnte noch bei Abbas, bis sie eine neue Wohnung gefunden hatten. Sie kamen noch ein paar mal zusammen zu Besuch und sie weinte sich immer bei meiner Frau aus. Aber wir konnten ihr nicht helfen, wir wollten sie ja schließlich nicht als Schwiegertochter. Und tief im Inneren wusste sie das, da bin ich sicher. Sie wusste bestimmt, wie sehr wir uns eine Muslima für Abbas wünschten. Und sie wusste auch, dass wir ihr nicht helfen würden, Abbas davon zu überzeugen, bei ihr zu bleiben.
Nachdem sie eine Wohnung gefunden hatten, half Abbas ihr sie einzurichten. Er kaufte ihr Möbel und trennte sich mit ihr im Guten, so gut er konnte. Abbas war gerecht zu ihr und hatte seine Pflicht getan.
Wir waren so erleichtert, nachdem sie sich scheiden ließen. Uns ist wahrscheinlich kein Stein, sondern gleich ein ganzer Felsen von den Schultern gefallen. Unser Sohn war wieder da. Er war wieder der gleiche Sohn, den wir kannten. Immer glücklich und zufrieden. Man sah ihm an, dass es ihm besser ging. Das er glücklicher ist, ohne diese Frau. Wir waren so froh. Unser Herz war nun beruhigt. Jetzt braucht er nur noch eine muslimische Frau.
Nach kurzer Zeit des Alleinseins, beschloss unser Junge eine Muslima zu heiraten. Erst wussten wir nichts davon, doch dann erzählte er uns von einem Mädchen...
Es bleibt spannend und interessant. Wie es weiter geht, könnt ihr inshaAllah im zweiten Teil lesen. :)
Diese Geschichte entstand aus einem Interview, das ich mit einem älteren Ehepaar geführt habe. Sie beruht auf einer wahren Begebenheit und ist die Geschichte zweier Menschen, die ihren Sohn fast verloren geglaubt hatten. Ich möchte mich hiermit herzlich bei Familie J. bedanken, für das offene und sehr ehrliche Interview. Barak Allahu feekum.
DU LIEST GERADE
Islam Ehe Sprüche/aHadithe/Geschichten
Teen FictionSelamun Aleykum liebe Geschwister! Dieses Buch wird über die Ehe im Islam sein in shaa Allah. Unterstützt mich in shaa Allah, damit ich mehr Motivation durch euch kriege.