Kapitel 3 ♥

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Meine Aufregung steigerte sich von Minute zu Minute. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und atmete noch ein paar Mal tief durch. Natürlich musste ich nun aus meinem Bett auf stehen.

Kurze Zeit später lag ich bereits im OP und um mich herum standen Chirurgen und Schwestern in grünen Kitteln. „Geht es ihnen gut?“ fragte mich ein Chirurg. „Ja. Ich bin nur aufgeregt.“ Antwortete ich leise. „Dann werden wir ihnen jetzt die Narkose verabreichen. Wir sehen uns dann ich etwa 2  Stunden wieder.“ Ich nickte und dann wurde mir eine Art Maske aufgesetzt. Es dauerte nicht sehr lang, da war ich bereits eingeschlafen. Mit dem Gedanken an meinen Lebensretter oder meine Lebensretterin.

-2 Stunden später-

Langsam wurde ich wach. Ich war total benebelt, wie als hätte ich 2 Wochen lang durchgefeiert. Ich hatte leichte Schmerzen im Beckenbereich, was natürlich von der OP kam.

Ich öffnete kurz die Augen, was sich als Fehler rausgestellt hatte, denn ich sah alles verschwommen und wurde durch das grelle Licht geblendet.

Zudem war mir Kotzübel. Ich brauchte noch etwas Zeit um zu mir zu kommen. Der zweite Versuch meine Augen zu öffnen und auch wirklich länger als nur eine Millisekunde geöffnet zu lassen glückte dann schließlich. „Hey Schatz. Du bist ja wieder wach.“ Hörte ich jemanden sagen. Ich drehte mich langsam zur Seite und sah meine Mutter. Lächelnd nahm sie meine Hand. „Wie geht es dir?“ fragte sie mich mit ihrer ruhigen, leisen Stimme.

Wie ging es mir? Bis auf die Tatsache, dass mir schlecht war, ich immer noch leicht verschwommen sah und mir mein Becken weh tat ging es mir sehr gut.

„Eigentlich ganz gut. Ich hab nur ein wenig Schmerzen und mir ist etwas schlecht, aber sonst wirklich gut.“ Ich war froh, dass die OP gut verlaufen war.

Ich war wirklich überglücklich, aber irgendwie auch traurig. Ich wollte dem Menschen danken, der mich gerettet hat, aber ich wusste nicht ob ich das jemals tun könnte. Ich sah aus dem Fenster. Wer war der Spender? War es ein Mann oder eine Frau, Wie sah er oder sie aus? Wie alt war er oder sie? Diese Fragen schwirrten schon wieder durch meinen Kopf.

„Was ist los süße?“ meine Mum legte mir behutsam eine Hand auf die Schulter. Ohne sie anzusehen antwortete ich ihr. „Weißt du, ich bin so dankbar, dass ich weiter leben darf, aber ich wüsste gern wer mir das ermöglicht hat, verstehst du. Ich möchte wissen wer mir sein Knochenmark gespendet hat und mich damit gerettet hat.“

Sie schwieg zunächst.

„Das ist eigentlich fast unmöglich herauszufinden. Die Ärzte und Schwestern stehen unter Schweigepflicht, das weißt du ja schon.“ Traurig nickte ich. Wahrscheinlich musste ich diesen Gedanken verbannen und mich mit der Wahrheit abfinden.

ich drehte mich vorsichtig nach rechts, sodass ich Mum anschauen konnte. Erschöpft und mit Schmerzverzogenen Gesicht sah ich sie an. „Wie spät ist es?“ fragte ich nach, bevor ich gähnen musste. Sie schob ihren Ärmel etwas hoch und sah auf ihre Armbanduhr.

„Gleich halb 7. Ich muss jetzt auch gehen. Ich komm morgen früh wieder, ja?“ Sie strich mir noch einmal über den Kopf und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Bis Morgen.“ Sagte ich leise, denn ich war kurz davor einzuschlafen. „Schlaf schön.“ Hörte ich sie noch sagen, dann war ich auch schon eingeschlafen.

-Nächster Morgen-

Erschrocken öffnete ich meine Augen. Ich wurde durch einen lauten Knall geweckt. Ich sah zur Tür in der eine Schwester stand. Entschuldigend sah sie mich an. „Oh, das tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.“ Sagte sie. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen. Ich gähnte einmal kurz und sah auf die Uhr, halb 9. Die Schwester kam zu mir und stellte sich mir vor. „Ich bin Lilly. Wie du grad selber mitbekommen hast, bin ich ein wenig ungeschickt.“ Ich lachte, denn erst dann sah ich die Scherben der Wasserflasche auf dem Boden liegen. „Ist schon gut, ich hatte mir sowieso vorgenommen früh aufzustehen. Ich bin übrigens Hailey.“ Ich setzte mich aufrecht hin, denn mein Rücken tat immer noch weh. „Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin neu hier und muss mich erstmal eingewöhnen.“ Sie hatte einen Handfeger in der Hand und kehrte die Scherben vom Boden auf. Sie war anscheinend nicht viel älter als ich, vielleicht ein oder zwei Jahre.

The journey in a new life (1D Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt