Nachdem wir alle fertig waren mit dem Essen, ging ich in mein Zimmer in den zweiten Stock und verkroch mich unter meiner kuscheligen Decke auf meinem Bett. In Gedanken versunken blickte ich aus dem Fenster und wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen.
Auf dem Display stand: Aria
Kurz nachdem ich abnahm, wurde ich auch schon mit einem fröhlichen »Heeeyyy!« begrüßt. »Hi Aria! Was gibt's?«
»Ich wollte mich nur mal melden und fragen ob wir uns in der Bucht mit Xanthia treffen wollen!«
»Ja gern! Ich muss aber schauen, dass meine Eltern nichts davon mitbekommen. Hast du schon Xanthi Bescheid gesagt?«
»Jap, hab ich. Also bis gleich!«
»Bis gleich.«
Bevor ich mich bereit machte aus dem Fenster vom zweiten Stock, nach unten zu gelangen, schnappte ich mir nochmal den Zettel, um eine Kleinigkeit zu ergänzen:Ach ja was ich vergessen hatte zu erzählen: natürlich besitze ich auch Freunde und zwar sehr gut. Besser gesagt die besten! Das einzige Problem an der ganzen Sache ist, dass sie beide aus verschiedenen Welten stammen und dummer Weise genau diese drei verfeindet sind. Aria lebt in Skaria, diese liegt über meiner Welt. Und Xanthia kommt aus Aquavitas und diese Welt liegt unter meiner.
Noch etwas zu der Bucht: man darf sie sich nicht wie eine normale Bucht vorstellen. Wir nennen sie nur so aber sie ist eher eine riesige runde Fläche, die von einer hohen Felswand umkreist ist. Die Bucht ist das tollste was je Mutter Natur erschaffen hat! Diese gibt uns nämlich die Möglichkeit mit den Wesen der anderen Welten zu kommunizieren. Ja natürlich gibt es auch Handys aber in der Bucht kann man sich richtig treffen. Sie hat die Kraft das Geschöpf mit einer Art Blase (die aber nicht sichtbar ist) zu umhüllen in der die Substanz enthalten ist, die derjenige zum Überleben braucht. Bei mir wäre es ganz normaler Sauerstoff, aber beispielsweise bei Xanthia wäre es Wasser, da ihre Heimat in den Tiefen des Meeres liegt.
Doch nachdem der Krieg zwischen den drei Welten ausgebrochen ist, wurde der Besuch in der Bucht verboten. Nur leider war die Regierung so doof und hat das alles nicht richtig abgesichert also sprich nicht unüberwindbar gemacht. Jetzt können immernoch alle in die Bucht, man darf sich nur nicht erwischen lassen!
Um noch die Frage zu beantworten wo sich diese sogenannte Bucht befindet: sie geht nordöstlich am Rande durch jede Welt und somit ist auch jede miteinander verbunden.Wieder einmal faltete ich den Brief und legte ihn an die selbe Stelle wie vorher. Ich machte noch die letzten Sicherheitsvorkehrungen, indem ich meine Tür zusperrte und meine Stereoanlage auf die lauteste Stufe stellte, damit auch wirklich niemand merkte, dass ich gleich nicht mehr da war. Mein Fenster stand schon ein Spalt offen, was mir alles erleichterte, da es immer, wirklich immer so fest klemmte, dass, wenn ich daran wie verrückt zerrte, man dachte die Wand würde gleich zusammenbrechen! Dazu kam noch, dass ich nicht gerade die stärkste war....
Es war für mich nichts Neues aus meinem Zimmer zu klettern, weshalb es kein großer Aufwand war die Strickleiter, die ich unter meinem kaputten Fensterbrett versteckt und dort befestigt hatte, hinunterzuklettern. Unten angekommen blickte ich nochmal zum Haus, zog meine Kapuze von meinem Pulli, den ich mir vorhin noch schnell übergezogen hatte, auf meinen Kopf und rannte nun in den dunklen Wald. Ich liebte nichts mehr als einfach den kühlen, nach Blätter duftenden Wind im meinem Gesicht zu spüren. Da kamen wohl doch einbisschen die Gene meines Vaters durch...
Es war nicht weit von meinem Zuhause bis zur Bucht. Ich versteckte mich hinter ein paar Büschen, um zu sehen ob die Luft rein war. Als ich niemanden sah lief ich schnell zu einer verborgenen Tür, bedeckt von Moos und anderem Unkraut. Sie befand sich hinter dicht zusammen stehenden Bäumen in einer Felswand. Ich drückte vorsichtig die Türklinke nach unten und schob die Tür mit meiner ganzen Kraft auf. Schritt für Schritt ging ich rein, durch einen schmalen Gang zu einer nächsten Tür. Wieder machte ich auch diese auf und ich war immer wieder erstaunt, wenn ich diese prachtvolle Halle sah! Sie strahlte hell und glitzerte an den Wänden wie viele kleine Kristalle. Jeder Schritt auf diesem glatten Boden wurde mit einem hallenden Geräusch begleitet. Paar Meter weiter sah ich auch schon Xanthia und Aria.
»Hey, Leute! Ich freu mich so euch wieder zu sehen!« ich lief zu ihnen und umarmte sie. »Ich mich auch!« lachten beide fast gleichzeitig. Sie sahen beide heute einfach wieder super aus! Aria mit ihrem lockigen goldblondem Haar und ihren himmelblauen Augen. Und Xanthia, die ihr kastanienbraunes Haar zu einem hohen lockeren Zopf zusammengebunden hat und mit ihrem brombeerfarbenen Top, was ein perfekter Kontrast zu ihren strahlenden grünen Augen ergab.
Wir erzählten uns alles was passiert war, während wir uns nicht gesehen hatten und es war so schön wieder mit ihnen reden zu können und ihnen zuzuhören.
»Findet ihr nicht auch, dass es so nervt immer gezwungen zu sein, sich hier zu treffen? Ich meine...wäre es nicht viel cooler, wenn sich einfach mal unsere Welten wieder einkriegen und nicht so ne Scheiß veranstalten?« warf Aria mitten in unserem Gespräch ein.
»Ja es wäre natürlich viel besser! Wer hat schon Bock auf Krieg?! Aber leider können wir nichts daran ändern!«klagte Xanthia. Während die beiden weiter phylosophierten, dachte ich über diese zwei letzten Sätze von Xanthia nach. »Natürlich können wir es ändern! Jeder könnte es vielleicht irgendwie schaffen, aber keiner hat den Mut dazu! Aber ich gebe euch recht: wer hat schon Bock auf Krieg?!
Aber wenn wir wollen, dass sich etwas ändert, dann müssen wir verdammt nochmal auch was dafür machen!« unterbrach ich beide und war fest entschlossen meine Worte auch umzusetzen!
DU LIEST GERADE
The soul in your eyes
FantasyAls die 16-jährige Darween beschloss mit ihren Freundinnen Aria und Xanthia den seit über 100 Jahre beständigen Krieg, zwischen den drei Welten Aquavitas,Lignora und Skaria, in die Hand zunehmen und sich durch die gefährlichsten Gebiete und verborge...