Jede einzelne Schuppe wurde von Feuer umrandet. Elegant saß er da und wirkte wie ein König. Ehrfürchtig sah ich in seine goldenen Augen, in denen sich das lodernde und bedrohliche Feuer wiederspiegelte. Doch was ich dann machte, verwirrte mich selbst einbisschen. Ich spürte auf einmal eine so große Anziehungskraft, die ich mir nicht erklären konnte. Schritt für Schritt kam ich ihm näher, mit dem Drang ihn zu berühren. Die Hitze wurde immer unerträglicher aber das war mir egal. Langsam streckte ich meine Hand aus. Wie in eine Bann gezogen hielt ich dem direkten Blickkontakt stand. Meine Fingerspitzen berührten die Schuppen an seinem Hals. Ich zuckte kurz zusammen, da es sich bei der Berührung wie ein Blitz, der von dem Drachen in mich übertragen wurde, anfühlte. Plötzlich bewegte er sich, doch ich wusste nicht was er machte. Deshalb ging ich ein paar Schritte zurück, um ihn ganz betrachten zu können. Er senkte sachte seinen Kopf bis er mit mir auf Augenhöhe war und kam noch einbisschen näher zu mir. Als er so stehen blieb, ging ich unsicher auf ihn zu. Ich konnte den angenehm warmen Atem auf meiner ganzen Haut spüren. Meine Finger berührten ihn an seiner Schnauze und er schloss daraufhin die Augen. Ich konnte mir dieses Phänomen gerade selber nicht erklären, doch es fühlte sich richtig an. Als wäre dieser Drache schon immer ein Teil meines Lebens gewesen und wir nun wieder vereint wären. Ich legte meine Stirn an die Stelle, an der vorhin meine Hand lag und schloss ebenfalls meine Augen. Eine wohlige Wärme umgab mich und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Es schien so, als wäre eine Verbindung zwischen uns. Die Wärme war nur noch halb so schlimm wie vorher. Ich löste mich von dem Drachen und fasste nicht, was ich sah. Meine gesamter Körper stand in Flammen. Doch ich bekam keine Panik. Langsam setzte ich einen Schritt nach hinten und das Feuer verschwand. Es musste an der Berührung liegen. Als Test legte ich meine Hand ein weiteres Mal auf die Schuppen und auf einmal kroch das Feuer langsam meinem Arm hinauf. Fasziniert verfolgte ich mit meinem Blick die Flammen. »Das ist schön, nicht wahr?« ertönte eine sehr tiefe, brummige Stimme. Ich erschrak einbisschen, fing mich aber schnell wieder. Mein Blick wanderte du den Augen des Drachen. Mein Hirn brauchte einwenig, bis es begriffen hatte, dass die Stimme von ihm kam. Verwundert sah ich ihn an, nickte dann aber lächelnd, woraufhin meine Aufmerksamkeit wieder dem Feuer angehörte. »Wer bist du?« kam es von mir. »Ich besitze keinen Namen.« ich sah ihn an, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. »Aber ich weiß wer du bist...« unterbrach er die Stille. Ich zog meine Augenbraue nach oben. »Und wer bin ich?« »Du bist Darween McGowan, aber dein richtiger Name ist Darween Winston.« ich musste schlucken. Woher wusste er wie ich hieß und wie mein richtiger Nachname war? Keiner wusste von ihm! Nicht mal meine besten Freunde. »Weißt du woher ich komme?« wagte ich mich vorsichtig zu fragen. Denn ich wollte die Antwort nicht hören. »Du kommst aus Lignora, doch deine richtige Heimat ist...« weiter kam er nicht, da ich ihn unterbrach. »Ist ja gut, du weißt woher ich komme! Und wie ich richtig heiße...« einbisschen Angst bekam ich schon, denn wenn er diese Dinge schon über mich wusste, dann kann man sich erschließen, dass er noch viel mehr wusste. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte mit meinem wirklichen 'Ich' abschließen. Nicht noch einmal daran erinnert werden.
»Woher weißt du das alles?«
»Ich gehöre deiner Familie.«
»Was?! Wie lange schon?«
»Schon seit du auf der Welt bist. Besser gesagt gehöre ich dir.«
»Wieso wusste ich davon dann nichts?«
»Weil du eine viel engere Bindung zu mir aufgebaut hast, als es deinen Eltern lieb war. Sie wollten mich schließlich als Biest, als das Monster ganz Lignora haben. Alle sollten sich vor mir fürchten und egal wer mir näher kam...ich sollte alle töten.« er sah traurig aus und irgendetwas sagte mir, dass er nicht böse war. »Was führt dich zu mir?« fragte er mich mit seiner brummigen Stimme. »Ich....ich will versuchen, die drei Welten wieder zu vereinen.« verlegen sah ich zu Boden, da das ausgesprochen noch hoffnungsloser klang, als in meinen Gedanken. »Wieso genau du?« fragte er nur. Ich hätte eher ein Lachen erwartet, doch er sagte einfach nur diese drei Worte, wofür ich auch sehr dankbar war. »Weil.....ich mich schuldig fühle!« ich kratzte mich am Hinterkopf und hoffte, dass er es einfach dabei beließ. Und zum Glück war das auch der Fall. Er wusste den Grund und ich wünschte, diesen Grund würde es gar nicht geben. »Na toll was mach ich denn jetzt?« jammerte ich verzweifelt. Ich war hier her gekommen, um etwas zu finden, was mich ein Stückchen weiter zu meinem Ziel brachte. Ja okay ich hatte einen Drachen, MEINEN Drachen gefunden, doch damit konnte ich nicht die Welten zusammen bringen. »Ich wüsste, was dir helfen könnte...« er ging zur Seite und gab mir somit einen freien Blick auf etwas unglaubliches. »Der Stein des Feuers!« murmelte ich fasziniert vor mich hin. »Es war meine Aufgabe ihn wie mein Leben zu beschützen. Darween, du bist das Mädchen des Feuers. Du hast es bis hier her geschafft, während deine Freundin es nicht mehr ausgehalten hat. Du hast dich mit dem Feuer schon immer verbunden gefühlt. Als kleines Kind hast du die Zeit nur mit mir verbracht, mit dem Feuer gespielt. Deine Eltern hatten Angst, dass du ihnen die Macht stiehlst. Du bist mächtig! Sehr sogar! Deshalb wurde ich in das Gebirge verbannt und musste den Befehlen deiner Eltern folgen. Dir wurden alle Erinnerungen an mich genommen.
Du solltest ihn haben! Er gehört schließlich zu dir.«
Noch immer geschockt über die Worte des Drachen, starrte ich erst ihn und dann den Stein an. Er hatte glitzernde Elemente und schimmerte in rötlichen und gelblichen Farben. »Wo...woher willst du das wissen, dass ich....ein...Mädchen des Feuers bin?« das war das einzige was ich mit meiner zitternden Stimme von mir geben konnte.
»Ich weiß es einfach....und ich wusste es von Anfang an!«
DU LIEST GERADE
The soul in your eyes
FantasyAls die 16-jährige Darween beschloss mit ihren Freundinnen Aria und Xanthia den seit über 100 Jahre beständigen Krieg, zwischen den drei Welten Aquavitas,Lignora und Skaria, in die Hand zunehmen und sich durch die gefährlichsten Gebiete und verborge...