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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem breiten Grinsen auf.
"Das Schicksal scheint es ja doch gut mit mir zu meinen!", sagte ich leise und erschrak mich sofort, dass ich meine Gedanken ausgesprochen hatte.
Louis und ich hatten uns gestern für heute Nachmittag verabredet und uns so tief in die Augen geschaut, dass wir uns fast geküsst hätten.
Noch nie, wirklich noch nie, hab ich für jemanden so viel empfunden wie für ihn. Selbst für Robert nicht und er war meine erste große Liebe war. Auch wenn es keine glückliche Liebe war.
Robert und ich sind zusammen zur Schule gegangen und haben uns dort kennengelernt. Er hat unfassbar tolle braune Augen und ein Lächeln, dass einem den Verstand raubt. Wir waren nie zusammen, da ist es nie zu gekommen. Es gab viele, viele Lügen, die eine Beziehung unmöglich machten. Die Folge von diesen kleinen, weißen Lügen waren fünf Jahre Liebeskummer, ein Selbstmordversuch und jede Menge Vertrauensängste, unter denen ich immer noch leide. Das ich Louis so schnell vertraue und mich ihm schnell geöffnet habe, grenzt an ein Wunder. Nein, es ist ein Wunder.

"Hallo Harry.", begrüßte Louis mich und schlung seine Arme um meine Taille.
"Hi Louis."
Ich umarmte ihn ebenfalls und legte mein Gesicht in seinen Nacken. Vorsichtig drückte ich einen leichten Kuss in seinen Nacken. Sofort bekomm er eine gewaltige Gänsehaut, wie ich sie bei noch niemandem zuvor gesehen hatte.
Unglaublich, dass ich solch eine Wirkung auf jemanden haben konnte, dachte ich erstaunt.
Ich wollte mich von ihm lösen, aber er blieb in seiner Haltung und flüsterte: "Nein nicht. Bleib so. Mach das nochmal. Bitte."
Eine Weile macht niemand etwas, bis ich realisierte was er gerade gesagt hatte. Also drückte ich noch einen Kuss auf seinen Nacken, diesmal allerdings etwas fester.
"Oh mein Gott.", stöhnte Louis leise.
Ein unbeschreibliches Gefühl beherrschte mich und ich wollte nicht dass es aufhört, jedoch löste ich mich aus der Umarmung.
"Louis, hör zu.", sagte ich und zog ihn zu der nächsten Bank, die ich sah.
"Ich bin einmal schrecklich verletzt wurden und ich will die Wahrheit wissen. Ich..."
"Wahrheit?"
"Ja, also..."
Ich brauch ab. Eine Weile sagte niemand etwas, doch dann nahm ich meinen Mut zusammen und fragte: "Bist du schwul?"
"Nein, aber.."
"WARUM SAGST DU MI.."
Doch Louis unterbrach mich mit einem Kuss wie ich ihm noch nie erlebt hatte. Es war unglaublich.
"Harry, ich bin nicht schwul aber ich bin bi."
Ich konnte nichts dagegen machen, aber ich brach in Tränen aus und zog ihn in eine Umarmung.
"Oh..Harry..ich...muss...was...oh...sagen.."
"Ja?"
"Nun, also, wie soll ich sagen...ich will dass das mit uns funktioniert."
Ich lächelte ihn glücklich an.
"Und ich hoffe du willst du das auch."
Es klang fast wie eine Frage.
Ich nahm Louis' Hände in meine und sah ihn an. Wirklich noch nie hatte ich so kleine Hände von einem gleichaltrigen in der Hand.
"Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das hinkriegen."
Ich lächelte ihn an und er schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Unglaublich wie man sich in jemanden in nur 24 Stunden so sehr verlieben konnte.
Vetrau ihm nicht zu sehr, du kennst ihn doch kaum, sagte eine Stimme in meinem Kopf.
Ach sei leise, fuhr ich sie an.
"Alles ok, Harry?"
Ich nickte.
"Komm mit. Wir gehen jetzt ins Kino und danach schauen wir weiter."
Hand in Hand gingen wir das nächste Kino, das wir finden konnten. Wir sahen uns den Kinofilm zu Ed Sheerans letzter Tour an. Eines Tages, dachte ich, eines Tages werde ich auch fähig sein, solch geniale Lieder zu schreiben wie er.

Nach über zwei Stunden war der Film zu Ende und wir verließen den Kinosaal. Wir sprachen noch eine Weile über Ed Sheeran und über den Film bis wir zu einer Kreuzung kamen.
"So Harry, also ähm, ich weiß wie kennen uns noch nicht solange, aber willst du noch mit zu mir kommen?"
Ich sah eine große Sehnsucht in seinen Augen uns ich hört mich ohrfeigen können, aber ich lehnte ab.
"Louis es tut mir wirklich Leid, aber ich kann diesen Schritt einfach nicht gehen."
Behutsam nahm ich seine Hände in meine und legte sie auf meine Brust.
"Weißt du, ich wurde oft verletzt und brauche noch einige Zeit bis ich dir mehr vertrauen kann."
Für einen Augenblick kam es mir so vor als würden sich Tränen in seinen Augen sammeln. Doch dann schenkte er mir ein vorsichtiges Lächeln und umarmte mich.
"Na gut. Sehen wir uns morgen? Vor der Uni, meine ich?
"Klar warum nicht. Um halb 10 bei Starbucks?"
Louis nickte.
Ich drückte ihm noch einen leichten Kuss auf die Stirn und ging nach Hause. Ich hatte das Gefühl von Louis beobachtet zu werden, jedoch drehte ich mich nicht mehr um. Für heute war es genug, außerdem hatte ich ihm schon genug Vertrauen geschenkt.

Secret Love || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt