Kapitel 2

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Eine grüne Wiese. In der Mitte stand eine große Eiche. Ich ging auf sie zu. Das grüne Gras kitzelte mich an meinen nackten Füßen und die Sonnenstrahlen fielen mir ins Gesicht. Nach einer Weile erkannte ich, dass eine Person unter der Eiche saß. Desto näher ich kam, desto mehr merkte ich, dass diese Person aussah wie.. Yato! Das ist Yato! Ich war mir dessen ganz sicher und beschleunigte mein Tempo. Er saß ganz ruhig unter der Eiche und blickte zu mir. Ich fing an zu rennen. Ich rannte so schnell ich konnte zu meinem Meister. Als mich nur noch wenige Meter von ihm trennten, hörte ich ihn etwas sagen. "Yukine.." Ich kam näher. Er lächelte mich an. "Yukine.. HAST DU MIR ENDLICH EINEN SCHREIN GEBAUT?" Ich erschrak. Yatos Gesicht verzog sich zu einer grässlichen Fratze. Ihm wuchsen spitze Zähne und seine Augen liefen schwarz an. Noch bevor ich mich von dem Schreck erholen konnte, stürmte er schon auf mich zu. Daraufhin stolperte ich panisch nach hinten und fiel hin. Er stürzte sich auf mich. //Nein! Lass mich in Ruhe! Hör auf!//

"NEIIIIIN!"
Ein Schrei riss mich aus meinem Schlaf. Vor Schreck bemerkte ich gar nicht, dass es mein eigener war. Ich lag auf dem Boden vor dem fremden Schrein, während Yato mich erschrocken anstarrte. "Y-Yukine? Alles okay?", fragte er besorgt. Ich fuhr mir mit meiner Hand durch die Haare und antwortete: "Ja.. war nur ein Albtraum." Der selbsternannte Liefergott atmete beruhigt aus. "Na dann können wir ja jetzt los!" Energisch sprang er auf die Beine und hielt mir kurz darauf die Hand hin um mir hoch zu helfen. Wütend schlug ich seine Hand weg und schnaubte: "Ich kann auch alleine aufstehen. Ich bin doch kein hilfloses Mädchen!" "Wie du meinst.." Yato verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und betrachtete die Umgebung. "Wollte ja nur nett sein. Aber na gut. Steh auf, wir haben einen Auftrag und danach treffen wir uns mit Hiyori!"

Nach stundenlanger Arbeit gingen wir die Straßen entlang. Yato schnippste glücklich seine 5 Yen in die Luft und fing sie wieder auf. Dann schnippste er sie wieder in die Luft und fing sie auf. Das ganze wiederholte sich etliche Male bis der Gott plötzlich aufhörte. Sein Lächeln verschwand und er blickte verträumt in die Luft. Ich hingegen war wieder einmal total mies gelaunt. Der Auftrag, um den wir uns nun gefühlte 3 Stunden gekümmert hatten, bestand darin die Wohnung einer alten Oma mit 10 Katzen zu putzen. //Diese alte Schachtel.//, dachte ich mir grimmig. 'Mein Rücken tut weh. Ich kann das nicht.' Von wegen! //Ich mache nie wieder bei solchen Aufträgen mit. Ich hasse putzen. Und das alles für nur 5 Yen!// Wütend wendete ich mich an meinen Meister: "Yato!" Aus seinen Träumereien gerissen, sah er mich an. "Kannst du nicht mehr als 5 Yen verlangen? Ich wette die alte Schachtel hätte uns mehr gegeben!" Er fing daraufhin an zu lachen und blieb stehen. "Ach, Yukine." Belustigt tätschelte er mir den Kopf. "Du weißt doch.. Ein Gott verlangt nur 5 Yen für die Erfüllung der Wünsche." "Aber du bist doch eh kein richtiger Gott. Du kannst ruhig mehr verlangen!" Immernoch meinen Kopf tätschelnd bückte er sich zu mir herunter. Er sah mir mit seinen hellblauen Augen ins Gesicht und lächelte. Plötzlich hörte er auf mir den Kopf zu tätscheln und auch sein Lächeln verstarb schlagartig. Langsam bekam ich etwas Angst. Sein intensiver Blick machte mich ganz nervös und seine Augen schienen mir in die Seele zu blicken. Nach einigen Momenten der Stille, öffnete er seinen Mund und pustete mir ins Gesicht. Sein Atem roch nach den alten Keksen, die er bei der Katzenoma verdrückt hatte. Noch bevor ich mich beschweren konnte, ging er schon lachend weiter. "Yukine, ich würde meine Kunden niemals betrügen. Das ist doch selbstverständlich!" "Tss." Genervt folgte ich ihm wieder. Beim Gehen erinnerte ich mich zurück an das Gefühl seiner Hand auf meinem Kopf und dem Geruch seines Atems. Widerlich und zugleich irgendwie.. schön. //Ich wünschte er würde mir wieder den Kopf tätscheln..// Als ich realisierte was ich da gerade dachte, blieb ich erschrocken stehen. //Scheiße. Was denke ich da?//

Ein Gott und seine Shinki [ebenfalls abgebrochen]Where stories live. Discover now