3.Kapitel

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Clarissa

Als ich nach Hause kam, war John noch nicht zu Hause. Was nicht weiter ungewöhnlich war, denn er arbeitete oft lange im Büro. Er war ehrgeizig und er liebte seine Arbeit. Und ich war froh ihn glücklich zu sehen...

Martha brachte mir einen Cappuccino mit extrem viel Milchschaum, genauso wie ich es mochte. "Es ist ein Paket für dich angekommen" sagte sie, während sie die Tasse neben mir auf dem Couchtisch abstellte.

Na endlich dachte ich, schließlich hatte ich schon lange genug auf dieses Päckchen gewartet. Denn der Valentinstag rückte immer näher...
Es war gar nicht so einfach gewesen ein Geschenk für John zu finden. Denn es gab nichts was er nicht hatte und ich wollte ihm keinen Plunder schenken. Doch ein nachmittäglicher Spaziergang in Westminster hatte mich auf die passende Idee gebracht...

Als Martha mir das Paket brachte packte ich es eilig aus. Zwischen Bergen von Verpackungsmaterial kam ein kleines rotes Schloss zum Vorschein, in das ich unsere Namen eingravieren lassen hatte. Es war zwar ein ziemlich kitschiges Geschenk, doch ich fand, dass dies John wahrscheinlich am meisten gefallen würde...

***

Als John am Abend nach Hause kam, strahlte er über das ganze Gesicht.
"Warum grinst du denn so" wollte ich wissen und legte das Buch was ich gerade las, aus der Hand.
"Ich freu mich einfach dich zu sehen" flüsterte John und küsste mich auf die Stirn. So ganz glaubte ich ihm das nicht, denn er sah mich ja jeden Tag. Doch ich ließ mich von seiner fabelhaften Laune anstecken und wir hatten noch einen sehr angenehmen Abend...

***

Das Telefon klingelte, "es ist deine Mutter" flüsterte John, der zum Telefon geflitzt war und mir nun den Hörer hin hielt.

"Hallo Mom" begrüßte ich sie und fragte mich, warum sie schon wieder anrief. Denn schließlich telefonierten wir jeden Sonnabend miteinander.

"Hallo Clarissa" schniefte meine Mutter am anderen Ende der Leitung und mir schwante bereits übles.
"Was ist passiert?"
"Herold hat mit mir Schluss gemacht" schluchzte meine Mutter und in meinem Kopf begannen alle Alarmglocken zu schrillen. Was dachte sich dieser arrogante, schmierige Lügner dabei meine Mutter so zu verletzen?!

"Das tut mir leid" flüsterte ich, während ich den Raum verließ, denn John beobachtete jede meiner Reaktionen.
Doch es war wie bei jeder Trennung meiner Mutter. Innerhalb von wenigen Minuten schlug ihre Trauer in Wut um. Und ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben, was ich in diesem Phasen alles von ihr erlebt hatte... Koffer die aus dem Fenster flogen, schreie die die Nachbarn weckten und Baseballschläger auf Autodächern...

"Er hat mich verlassen, weil ich seiner Meinung nach zu chaotisch bin" keifte meine Mutter und stieß noch ein paar unausprechliche Flüche aus.

"Beruhige dich, bitte" sagte ich mit der sanftesten Stimme, die ich trotz meiner Wut auf Harold aufbringen konnte. "Mom, ich liebe dich gerade weil du so chaotisch bist. Und ich Hoffe, dass du irgendwann mal einen Mann findest, der dich verdient."
Es wirkte, meine Mutter beruhigte sich. "Ist bei euch alles in Ordnung?"
"Natürlich" sagte ich und wir unterhielten uns noch eine Weile über dies und das.

Als John und ich an diesem Abend im Bett lagen, wollte er wissen, warum meine Mutter angerufen hatte.
"Harold hat mit ihr Schluss gemacht" flüsterte ich und schmiegte mich an ihn. "Was für ein Arsch" murmelte John und drückte mich fest an sich, "ich werde dich nie wieder gehen lassen..."

The Valentines surprise (John und Clarissa III)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt