BlattClan - Der geheimnisvolle Clan

7. Kapitel

Schilffeder wachte auf und spürte den warmen Pelz von Nebelstrahl dicht neben sich. Vorsichtig erhob er sich und sah, dass sich die Katzen um jemanden drängten. Hoffnungsvoll drängelte er sich durch die Katzen und sah das Flugpfote dort stand. Sie schaute ihn freudig an.

„Schön, dich zu sehen, Schilfpfote!"

„Schilffeder!", verbesserte ihr Bruder. Kurz huschte ein Anzeichen von Trauer über Flugpfotes Gesicht. Er verstand, warum. Wäre diese Mission nicht gewesen, hätte sie jetzt auch schon ihren Kriegernamen bekommen.

Hinter kam Nebelstrahl verschlafen angetappt und stellte sich dicht neben ihn. Als sie Flugpfote entdeckte, rief Nebelstrahl: „Hallo, Flugpfote!"

„Hallo ... Nebelpfote.", miaute seine Schwester etwas wiederwillig.

Er warf ihr einen warnenden Blick zu und sie verdrehte die Augen.

„Ich heiße jetzt Nebelstrahl!", sagte seine Gefährtin stolz.

„Glückwunsch. Aber jetzt zum Wichtigen. Wann kommt der Wirbelsturm?"

„Morgen früh schon. Schilffeder und Nebelstrahl haben Gelbauge vom BachClan gerettet.", Ahornscheins Stimme klang angespannt.

Flugpfote riss die Augen auf. „Was? So bald schon? Das ist ja schrecklich! Dann müssen sie ja noch heute aufbrechen! Wie sollen wir das bloß schaffen?"

„Wir?", fragte Weidenpfote verwirrt.

„Die Heilerin Fleckenschweif ist eingeweiht. Und gleich werden wir mit Goldstern sprechen müssen."

„Wieso hast du dich eigentlich so lange nicht gemeldet?", fragte Drosselfeder.

„Ich war am Bein verhindert und konnte deshalb nicht zu euch kommen."

„Na, dann wünschen wir dir viel Glück für das Gespräch mit Goldstern.", miaute Kieselstern warm. „Und, Flugpfote ... benutze deine Gabe nur, wenn er dir sonst nicht glaubt, ja?"

„In Ordnung. Darf ich noch kurz mit Schilffeder sprechen?"

„Natürlich. Geht darüber."

Schilffeder trabte mit Flugpfote an seiner Seite zum Außenwall des Lagers.

„Ich habe dich vermisst.", miaute die schwarze Kätzin traurig. „Und jetzt muss ich dich wieder verlassen."

„Ich habe dich auch vermisst. Und es wird ja nicht für immer sein.", antwortete er bemüht fröhlich.

„Nein.", sie kniff die Augen zusammen. „Du hast Nebelpfote ... nein, Nebelstrahl so angeschaut, als wölltest du, dass sie deine Gefährtin wird. Ist das so?"

Er spürte ein warmes Gefühl in der Brust. Es fühlte sich gut an mit seiner Schwester über Nebelstrahl zu reden.

„Ich hoffe schon sehr, dass sie meine Gefährtin wird. Und ich glaube, sie möchte das auch."

Sie riss die Augen auf. „Bist du denn vollkommen mäusehirnig? Siehst du denn nicht wie verzogen und arrogant sie ist?"

Er wurde wütend. „Wenn du nur einmal deine Eifersucht und deinen Hass auf Nebelstrahl ablegen würdest, könntest du sehen, wie nett sie in Wirklichkeit ist! Aber du versuchst es ja nicht mal!", knurrte er zornig.

Flugpfote wollte etwas dazu sagen, aber er ließ sie nicht ausreden.

„Im Übrigen ist es meine Entscheidung, wen ich zur Gefährtin nehmen möchte. Und du kannst da auch nichts daran ändern. Ich hätte mich aber trotzdem über deine Unterstützung gefreut. Du könntest ja wenigstens ein einzigstes mal nicht an dich, sondern an Nebelstrahl und vor allem an mich denken und daran, was ich gern möchte!" Flugpfote antwortete nichts darauf und er drehte sich um und stolzierte zurück zu Nebelstrahl, die auf der Mitte der Lichtung auf ihn gewartet hatte. Zusammen liefen sie in einen gemeinsamen Bau um sich vor ihrer Nachtwache noch ein wenig auszuruhen.