Der Traum des Jägers

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Nachdem das neue Blut durch ihre Adern floss, sah sie vor ihrem geistigen Auge sich Bilder zusammenzusetzen. Erst verschwommen eine riesige Blutlache die sich wie ein Strudel bewegte. Daraus kamen langsam eine Klaue voller langer, spitzer Krallen. Dann noch eine und ein grosser Werwolfkopf mitsamt seinem restlichen Körper . Das Bild wurde klar und mit ihm die Bestie die sie mit rotglühenden Augen fixierte. Trisha war unfähig sich zu bewegen, sie konnte nur zurückstarren. Die Bestie gab einen wütenden Schrei von sich und schlug zu...... Trisha spürte den brennenden Schmerz als die Krallen durch ihre Kleidung ins Fleisch fuhren. Sie hörte ihre Rippen brechen und das reissen der Organe in ihrem Inneren. Blut spritzte in Richtung des Biests und machte sie noch wilder. Immerwieder rammte sie ihre Klauen in ihren Körper, Knochen um Knochen brach und Fetzen rausgerissenen Fleisches hingen an den Krallen des Wolfs. Sie wollte ihren Schmerz rausbrüllen aber kein Laut kam über ihre Lippen und sie fühlte mit jedem Blutstropfen das Leben aus sich rausfliessen. Sie flehte innerlich das der Tod sie nun endlich von ihren Qualen erlösen sollte. Fast schon dankbar nahm sie die sich nähernde Dunkelheit an.

Nur um ein weiteres Mal zu erwachen. Sie schlug die Augen auf und brauchte einige Zeit sich zu beruhigen, ihr Atem ging schnell, fast keuchend, ihr Herz raste und ihre Hände zitterten. Sie zwang sich ruhiger zu werden und blickte sich um. Stille umgab sie bis auf einige weit entfernte, reissende und knackende Geräusche. Keine unmittelbare Gefahr solange sie leise und ruhig blieb. Als erstes stellte sie fest das sie ihre Rüstung trug was ein etwas sicheres Gefühl in ihr auslöste, nur um zum merken das ihre Ausrüstung sowie ihre Waffen nicht vorhanden waren. „Was ein Scheissdreck." Dachte sie sich und sprang von der Liege. Blutgeruch lag in der Luft und um sie herum standen weitere Krankenliegen und medizinisches Gerät, wild verstreut im Raum herum. Zersplittertes Glas knackte leise unter ihren Füssen. Die grossen Fenster waren mit schweren Vorhängen zugezogen. Das silberne Mondlicht fiel durch ein paar kleine Ritzen in den Wänden in den Raum und erhellte ihn teilweise. Leise um keine Aufmerksamkeit zu erregen, näherte sie sich einer Tür zum nächsten Raum und blickte zu der Ursache der Geräusche. Der Werwolf aus ihrem Traum verspeiste grad eine Leiche, frisches Blut war im Umkreis verteilt. Ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen nur dieses Mal war sie in der Lage sich zu bewegen. Sie überlegte wie sie an die gegenüberliegende Tür kommen konnte ohne das Biest sie bemerkte. „Wird ja immer besser" sagte sie sich. „Ohne Waffen an dem Vieh vorbeikommen?" Der Wolf hob den Kopf und schnüffelte in ihre Richtung, seine roten Augen leuchteten wie Glut im Dunkeln. Ein Knurren kam aus seiner Kehle und sein silbernes Fell schüttelte sich. „Jetzt kriegt er mich wirklich?" dachte sie und blickte sich nach etwas um was sie notfalls als Waffe nutzen konnte und nahm sich einen massiv aussehenden Stuhl. Die Hinterläufe des Wolfes spannten sich zum Sprung in ihre Richtung und in einer kaum wahrnehmbaren Geschwindigkeit sprang er auf sie auf. Adrenalin schoss durch ihren Körper und das neue Blut in ihr fing fast an zu kochen. Der erste Vorteil der Transfusion kam zum tragen und so konnte sie Bewegungen anderer für sich selbst verlangsamen um schneller zu reagieren. Ohne nachzudenken riss sie den Stuhl vor ihre Brust und sprang fast gleichzeitig in Richtung ihres Angreifers, die Stuhlbeine zeigten auf den ungeschützten Bauch des Wolfes und mit einem lautem Krachen stiessen die beiden zusammen. Der Wolf gab ein Heulendes Jaulen von sich als zwei Stuhlbeine zersplitternd in seinen Körper bohrten, ihn aber nicht töteten. Trisha gab ein schmerzhaftes Keuchen von sich und rollte sich unter dem Wolf durch der mit einem lauten Krach auf dem Boden landete. Die rettende Tür in ihrem Rücken schaute sie zum verletzten Wolf, der sich jetzt noch wütender aufrappeln wollte. „Ist das jetzt ein Traum oder nicht? Was passiert wenn ich hier und heute sterben sollte?" Diese Fragen gingen ihr durch den Kopf als sich zu entscheiden versuchte, was sie als nächstes tun sollte. Durch die Tür fliehen oder den Wolf versuchen zu töten? Sie warf noch einen Blick zum Wolf der scheinbar seine Wunden lecken wollte und entschied sich zu fliehen. Erstmal. „Vielleicht krieg ich meine Waffen wieder oder finde neue." Dachte sie. Und fing an die Tür zu öffnen ,sie war schwer aufzudrücken und erforderte ziemlich viel Kraft von ihr. Sie drückte stärker und langsam öffneten sich beide Flügel, in dieser Sekunde hörte sie nur noch ein Knurren und ein Kratzen von Krallen hinter ihr. Klauen bohrten sich unbarmherzig in ihren Hals aber den Schmerz spürte sie schon nicht mehr...

Bloodborne - a Hunter's TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt