Nach der Liebe suchen viele vergebendes.
Jahre Lang, verschwenden sie ihre Zeit damit, anderen, bedeutungslosen Leuten hinterherzurennen, die sie am Ende sowieso nur zerstören werden.
Irgendwann wird es zu Ende gehen. Ihre Tagträume. In denen sie dachten, dass sie diese Person lieben.
Und wenn es ihnen erstmal bewusst wird, schlägt es ein wie eine Bombe. Dann ist es unterschiedlich. Entweder es wächst Gras darüber oder es bleibt eine Wüste. Und egal was passiert, diese Bombe, kann jede verdammte Sekunde ihren Weg in dein verficktes Leben zurück finden.Und das war meine Einstellung. Bis ich ihn kennen gelernt habe. In innerhalb von sieben Tagen hat Thomas mein Leben komplett verändert. Aus der Wüste wurde ein Paradies. Mit blühenden roten Rosen und Schmetterlingen. Jaja ich weiß. Seit wann bin ich so kitschig? Aber die Wahrheit ist, dass ich seit zwei Jahren jeden Tag etwas mehr daran glaubte. An die Liebe. An...eine gemeinsame Zukunft. Ich weiß noch genau wie mich diese Gedanken das erste Mal total erschrocken hatte. Ich bin allen - vor allem Thomas - einen Monat so gut es ging aus den Weg gegangen. Ihr denkt ich übertreibe? Nun, vielleicht. Aber wenn man das Monotone Miststück war wie ich, dann können Gefühle dein Leben schon ganz schön auf den Kopf stellen. Wenn man früher seine Gedanken an den Gefangenen unten im Keller und wie man ihn am besten und am qualvollsten tötet, widmet und jetzt an rote Rosen und eine gemeinsame Zukunft, dann hat sich auf jeden Fall etwas verändert. Und das geht nicht mehr zurück. So lange ER noch in meinem Leben rumspukt. Aber das ist das Problem. Genau das möchte ich nämlich. Er soll da bleiben wo er gerade ist. Bei mir an meiner Seite. Für immer. Und umso älter, reifer und verliebter wir werden umso Größe Angst bekomme ich. Angst, dass ich ihn genauso töten könnte wie Jacob. Genauso wie... ,,Aura?" Erschrocken schaue ich auf. Meine Mitbewohnerin Mal steht in meinem Zimmer. Ja auch das sollte ich vielleicht erklären. Ich wohne schon seit zwei Monaten nicht mehr im Quartier. Aufgrund des Neuzuganges. Thomas hat sich unheimlich gewährt, dass ich ausziehe oder wieso ich dann nicht zu ihm gehen würde. Aber ich sah das als Chance mich zu distanzieren. Ich sagte ihm einfach, dass auch er Privatsphäre bräuchte und wenn wir uns mal streiten sollten, könnte ich nicht mit ihm in einem Zimmer sein. Das hatte schon öfter zu zerstörten Möbelstücken, Missbrauch von Waffen aka kaputten und zerschossenen Spiegel, Fenstern ect... geführt. Und das bräuchte ich nun wirklich nicht. Der Typ der mein Zimmer dann schlussendlich bekommen hatte, war dann nach knapp drei Wochen verreckt. Thomas hat darauf bestanden mich sofort zurückzuholen aber jetzt war Mal meine Ausrede. Ich konnte sie mit der Miete doch nicht alleine lassen. Und außerdem war sie jetzt meine beste - Einziege - Freundin. Die Chance auf ein normales Leben konnte ich nicht einfach vorbei ziehen lassen. Naja so wie bei den Spielen am Donnerstag, blieb ich nachts dort, da es wirklich zu spät war.
,,Was gibt's?" ,,Das sollte ich dich fragen. Du bist schon wieder so in Gedanken. Ich merke doch das mit dir was nicht stimmt." Sie nahm mich behutsam in den Arm. Das Bett schwankte leicht als sie sich drauf setzte. Und jetzt war da wieder dieser Blick. Dieser Blick der es mir unmöglich machte sie anzulügen - außer wegen dieser einen Sache mit der Gang und so...
,,Naja, ich mach mir einfach solche Sorgen um Thomas. Ich will das er endlich nach Hause kommt und ich ein normales Leben mit ihm führen kann. Ich halte das langsam einfach nicht mehr aus. Ich weiß nie ob er überhaupt noch lebt, ob es ihm gut geht. Was er gerade macht. Das ist keine normale Beziehung mehr", schluchze ich. Wer Thomas wirklich ist, wusste sie natürlich nicht. Ich habe ihr erzähl das er eine Art Secret Service ist. Da würde das 'lebt er noch' auch Sinn ergeben. Gesehen hat sie ihn auch noch nie. Seit der Enthüllung damals kann er nicht mehr auf die Straße. Jedenfalls möchte ich das Risiko nicht eingehen. Gut, er hat von mir Ausgangssperre erhalten. Das war auch ein Grund für unsere vielen, vielen Streitereien. Aber ich habe gewonnen. Auch wenn das ein ziemlich harter Kampf war.
,,Ruf ihn doch einfach mal an. Vielleicht fühlst du dich dann ja besser." Mal reicht mir mein Handy. Ich entreiße es ihr regelrecht. Sie weiß ganz genau das sie es nicht anfassen darf. Den Grund dafür kennt sie nicht. Ich mit Thomas als Hintergrundbild. Ich kann es nicht riskieren das sie ihn sieht. Mag sein das ich zu sensibel bin aber ich kann doch auch nichts dafür. Sie sieht mich mal wieder mit diesem verwirrtem Blick an. Dann seufzte sie einmal und stand auf. ,,Mal warte." Sie drehte sich abwarten zu mir um. ,,Tut mir leid. Ich bin nur gerade mit den Gedanken total wo anders." ,,Weißt du, das verstehe ich ja aber das du solche Paranoia davor hast, dass ich dein Handy auch nur anfasse ist doch nun wirklich verrückt. Ich weiß ja nicht was du mit dem Ding machst aber von mir erfährt dein lieber Tommy nix." Erschrocken riss ich die Augen auf. ,,Nein, bist du verrückt!", brülle ich sie an, zügle mich dann aber wieder als ich merke, was ich gerade falsch gemacht habe. Sie hob beschwichtigend die Hände. ,,Alles gut", bekräftigt sie nochmal. ,,So hätte ich dich auch nicht eingeschätzt. Nicht so wie du von ihm redest", zwinkerte sie mir zu. Ich beruhigte mich wieder etwas und setzte mich. Dann entschloss ich mich, klopfte neben mich und wartete bis sie bei mir saß. Mein zwanzigstelliger Code - Danke Thomas - dauerte etwas aber irgendwann drückte ich ihr einfach mein Handy in die Hand. Sie brauchte einige Sekunden bis sie verstand was ich ihr zeigen wollte. Dann fing sie an wie eine bekloppte zu Grinsen, als sie ihn gemustert hatte. ,,Awww", quiekte sie. ,,Warum hast du ihn mir nie zeigen wollen? Ihr seit ja mal sowas von süß zusammen." Ich lächelte das Bild an. Das war eher ein Schnappschuss gewesen. Aber dennoch ein unheimlich schöner. Wir standen eng umschlungen, küssend auf unserem Hauptquartier. Die untergehende Sonne im Hintergrund. Wie ich dieses Bild liebte. ,,Das ist ja...", schwärmte sie weiter. ,,Keine Worte." Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. ,,Ich verstehe dich Schätzchen. Du liebst den Kerl und hast einfach angst um ihn. Aber er Stände nicht da wo er jetzt ist, wenn er nicht wirklich gut in seinem Job wäre oder?" Ich atmete einmal tief ein. ,,Ja du hast garantiert recht." ,,Na siehst du. So. Aber anrufen tust du ihn jetzt trotzdem." Sie ging in meine Kontakte, suchte Thomas Nummer und wählte. Dann streckte sie mir das klingelnde Ding in die Hand und verließ den Raum.
Es klingelte bestimmt schon zum zehnten Mal und ich wollte gerade auflegen als er endlich abnahm.
,,Aura? Ist was passiert?" Ich musste sofort lächeln, als ich seine Stimme hörte. ,,Nein nein", beruhigte ich ihn. ,,Ich wollte nur deine Stimme hören. Ich vermisse dich Tommy." ,,Und ich dich süße. Es ist alles so ruhig ohne dich. Die Jungs können nicht mal mehr ihre Wetten abschließen." Ich lachte einmal trocken auf. ,,Ganz toll. Ich bin also ihre Einziege Beschäftigung ja? Craig wird noch mein Zuhälter wenn das so weiter geht. Wenn's nicht schon so ist", lachten wir. Danach war es eine ganze Weile still. Keiner wusste was er sagen sollte. Aber niemand wollte auflegen. Dachte ich jedenfalls. Denn drei Sekunden später war er einfach weg. Verblüfft starrte ich das Display an. Letzte Anrufe
-Thomas Sangster
-Thomas Sangster
-Thomas Sangster
Und so ging es noch zwanzig mal weiter. Eigentlich sah ich ih. Fünf Mal die Woche. Eben immer dann, wenn Mal dachte, dass ich zur Arbeit ging.
Wie konnte er einfach auflegen? Ich presste mein Gesicht in das Kissen und schluchzte einmal. Und das verwandelte sich schnell in ein schreien. Mal wusste schon was los war und kam auf meine Bitte garnicht mehr rein. Doch nach zwanzig Mi Uten klopfte sie trotzdem. ,,Süße? Ich hab hier was, das dich aufheitern wird." Ich schaute auf und sah sie mit einer Tafel Schokolade im Türspalt stehen. Als sie sah, dass es mir egal war stieß sie die Tür noch weiter auf und grinste mich verschmitzt an. ,,Und der hier?" Ich sprang auf und flog Thomas in die Arme. Ich atmete seinen betörenden Duft in mich ein. Seine Haare waren zerzaust und er trug die Lederjacke. Was bedeuten musste, dass er mit Monorad gekommen war. Wir hatten schon oft ein paar Spritztouren mit dem Ding gemacht. Wie ich es liebte. ,,Ich lass euch dann mal alleine", lachte Mal und verschwand. ,,Was machst du hier?" ,,Ich konnte einfach nicht anders."
Ich blickte ihm in seine verführerischen Augen und verlor mich darin. Es ist gerade mal zwei Tage her, als ich ihn das letzte mal sah. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und musste ihm einfach vom Nacken aus durch die Haare fahren. ,,Du bist so..." ,,So was?" Statt eine Antwort zu geben zog ich ihn einfach zu mir runter. Doch kurz vor seinen Lippen stoppte ich. Einfach um mich in seinen Augen zu verlieren. In sein Lächeln. Seine perfekten Lippen. Weiter bestaunen konnte ich ihn nicht denn er küsste mich. Ich konnte nicht anders als anfangen zu lachen. Einfach vor Freude. Das ging sogar so weit, dass ich meinen Kopf in den Nacken warf. Ich war so glücklich. Thomas küsste sich einfach meinen Hals entlang. ,,Aura. Es gibt Essen. Möchte Thomas mitessen?", rief Mal von unten. ,,Sie hat echt nen schlechten Zeitpunkt erwischt." ,,Hat sie immer." ,,Aura?" ,,Ja", brüllte ich runter. ,,Lass es kalt werden." Aber ich schüttelte den Kopf. ,,Komm. Ich hab Hunger." Thomas sah ziemlich genervt aus aber ich zog ihn einfach lachend mit runter.
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Die Angst der Schattengeister
FanfictionZwei Jahre ist es jetzt her, dass Thomas Aurora zu sich geholt hat. Zwei Jahre in denen sich viel verändert hat. Doch eine Sache wächst immer mehr. Ihre gegenseitige Liebe. Und genau das ist der Grund weshalb sie eine schwere Entscheidung treffen wi...