1. Kapitel

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Ich klappte das Buch in meiner Hand enttäuscht zu und warf es neben mein Bett. Schwachsinn. Kompletter Schwachsinn was da drin stand. 'Sie müssen mit altem abschließen um sich neuem öffnen zu können.' Dann erklärt mir doch bitte erst einmal wie ich mit dem alten abschließe ihr Witzfiguren. Das war nun der gefühlt 1000 Ratgeber zum Thema 'Trauer Bewältigung' den ich meiner Familie zuliebe las. Nach all diesen 'hilfreichen' Lektüren war ich nur um eine Erkenntnis gewachsen: Ratgeber sind der komplette Schwachsinn. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr und sah, dass es bereits 0:37 war. Ich machte das Licht aus und versuchte zu schlafen. Doch wie jede Nacht wurde mein Schlaf durch wirre Träume gestört. Als am nächsten Morgen endlich mein Wecker klingelte, quälte ich mich aus dem Bett und machte mich fertig für die Arbeit. Ich ging duschen, aß etwas und las was die Zeitung für Neuigkeiten für mich bereit hielt. Schließlich machte ich mich lustlos auf den Weg zur Arbeit. Es war nicht so, dass ich meinen Job nicht mochte. Ganz im Gegenteil, er war das einzige was mich zu dieser Zeit davon abhielt 24 Stunden am Tag traurig auf der Couch oder im Bett rum zu liegen. Es waren eher meine Kollegen, deren mitleidige Blicke und deren ständigen 'Das wird schon wieder!' Sprüche mich an den Rand des Wahnsinns trieben. Jaja, mir war bewusst das es alles gut gemeint war aber es half mir nunmal absolut nicht! Im Büro angekommen warf ich einen Kurzen Blick auf den Dienstplan und laß, dass ich heute mit Daniel auf Streife sein würde. Ich atmete auf. Daniel war der beste Freund von Ben gewesen und der einzige der nachvollziehen konnte wie ich mich fühlte. Zudem war er der einzige der mich nicht 24/7 bemitleidete. Ich ging zu meinem Schreibtisch, warf meine Jacke über den Stuhl und ging mir erstmal ein Kaffee holen. Bevor wir unseren Streifendienst vollziehen würden, musste ich noch etwas liegen gebliebene Schreibarbeit von gestern erledigen. Gegen 9 klopfte es an der Bürotür und Daniel kam rein um mich abzuholen. Wenn wir keinen Einsatz hatten saßen wir meistens nur schweigend nebeneinander. Und auch wenn das jetzt komisch klingen mag, aber das war genau das was ich brauchte.
Abends nach der Arbeit fuhr ich noch schnell beim Asiaten ran um mir was zu essen zu holen. Meine Küche hatte ich seit 'Tag 0' höchstens zum Kaffee kochen oder Brote schmieren benutzt. Zuhause angekommen warf ich mich lustlos vor den Fernseher und zappte durch das Programm. Als ich endlich was gefunden hatte, womit ich halbwegs einverstanden war begann ich zu essen. Kurz bevor ich einschlief raffte ich mich hoch, ging ins Bad und anschließend ins Schlafzimmer. Und so endete wieder einmal ein weiterer, sinnloser Tag in meinem Leben. Und die Vorstellung, dass der nächste und übernächste und über übernächste genau so aussehen würden, motivierte mich nicht gerade sehr.

coming home. - liam payne fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt