"Wenn Sie nicht mit uns reden können wir Ihnen auch nicht helfen!" sagte ich zum gefühlten 100. Mal. Der Mann hatte seit unserer Ankuft auf der Dienststelle kein Wort von sich gegeben. Nun saß er einfach nur vor uns und starrte den Tisch vor sich an. Da er weder Ausweis noch irgendwelche anderen Dokument mit seinem Namen mit hatte, hatten wir keinen blassen Schimmer wer dieser blasse Mann vor uns war. Meine Kollegin schüttelte nach einem erneuten Versuch etwas aus ihm heraus zu bekommen nur mit dem Kopf, stand auf und verließ das Zimmer.
"Hören Sie, ich will Ihnen wirklich nur helfen! Aber das kann ich nur, wenn sie mir sagen warum sie das getan haben? Haben Ihnen diese Leute etwas getan? Gab es Streit? Haben Sie aus Notwehr gehandelt? Bitte, sagen Sie doch was!" bat ich ihn. Endlich sah er hoch und direkt in meine Augen. Zwei leere, traurige Augen starrten mir quasi direkt in die Seele. "Sie sind schuld! Sie sind an allem schuld!" gab er endlich von sich. "Das ist doch schon was! Weiter so! An was sind sie schuld?" versuchte ich den Mann dazu zu bringen weiter zu reden doch er senkte seinen Kopf wieder und starrte weiter auf den Tisch. Ich atmete tief durch. "Wollen Sie etwas essen oder trinken?" fragte ich und versuchte so sein Vertrauen ein wenig zu gewinnen doch er reagierte nicht einmal mit einem Nicken oder Kopfschütteln.
Plötzlich öffnete sich die Tür und ein großer, schlanker Mann mit Brille stand in der Tür. Es war Niall Horan. Er arbeitete auf unserer Dienststelle als Psychologe und wurde immer zu besonders schweren Fällen gerufen. Auch ich hatte bereits die Ehre die ein oder andere Therapie Sitzung bei ihm hinter mich zu bringen.
"Hallo Niall." begrüßte ich ihn und räumte meinen Platz damit er sich dem fremden Mann direkt gegenüber setzten konnte. Niall warf mir einen kurzen Blick zu und wandte sich dann seinem Patienten zu. Meine Arbeit hier war damit wohl erst einmal getan. Ich verließ den Raum und ging Richtung Kaffee Automaten.
Mit zwei Kaffee in der Hand machte ich mich auf den Weg nach draußen um etwas frische Luft zu schnappen, doch meine Gedanken wichen nicht von dem jungen Mann. Ich hoffe inständig das Niall etwas aus ihm heraus bekommen würde. Niall war wirklich gut. Er hatte schon die ein oder andere Sache aus mir heraus bekommen können die mir nicht einmal so bewusst war. 'Wenn es Niall nicht schafft, dann keiner!' - dachte ich mir und versuchte damit meinen Gedankengang auf etwas anderes zu lenken, doch egal was ich tat oder was ich dachte, am Ende kam ich immer wieder zurück zu dem Fremden. Was war es nur, was mich so an ihm fest hielt? War es das Wissen nichts über ihn zu wissen? Vermutlich. Aber warum verspürte ich dann eine komische Vertrautheit?
Ich trank hastig meinen zweiten Kaffee und ging dann wieder rein. Ich war doch zu neugierig ob Niall etwas herausfinden konnte. Doch vor dem Raum stoppte ich und lauschte erst kurz an der Tür. Hörte ich etwa ein Wimmern aus dem Zimmer?
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coming home. - liam payne fanfiction
FanfictionMan sagt, es gibt vier Phasen der Trauer: verleugnen, die aufbrechenden Emotionen, das sich suchen & finden und die Akzeptanz. 17 Monate, 19 Tage, 4 Stunden und ungefähr 49 Minuten waren vergangenen seit meinem 'Tag 0'. Der Tag, an dem sich meine wu...